„Meine Reise startet jetzt neu“

Grand-Slam-Hauptbewerb eines der nächsten Etappenziele von Tennis-Ass Julia Grabher.
Wien Julia Grabher hat die fast achtjährige Durststrecke des österreichischen Frauentennis in den Top 100 der Weltrangliste beendet: Als erste ÖTV-Spielerin seit der Schwarzacherin Yvonne Meusburger (zuletzt 19. 1. 2015) scheint mit der 26-jährigen Dornbirnerin auf Position 97 erneut eine Vorarlbergerin im elitären Kreis des WTA-Rankings auf.
„Es fühlt sich natürlich sehr sehr gut an und die Erleichterung ist riesengroß. Ich bin echt stolz darauf, dass mir dieser Quantensprung mit dem Sieg in Bari gelungen ist“, betonte Grabher stolz. „Es war schon das ganze Jahr ein Riesenziel von mir und nun wurden meinen Bemühungen belohnt.“ Als kleine Belohung für eine geniale Woche gönnte sich Österreichs Nummer eins vor der Abreise aus der Hauptstadt der Region Apulien ein feines Abendessen.



Doch es würde nicht dem Naturell von Grabher entsprechen, würde sie sich mit dem Erreichen des Etappenzieles zufriedengeben und eine Pause einlegen. „Die Reise startet jetzt neu und ich bin schon gespannt, wo sie hingeht. Ich habe noch viele Ziele, und glaube auch, dass es noch viel weiter nach vorne gehen kann. Ich habe auch schon WTA-Top-30-Spielerinnen geschlagen“, ließ Grabher durchblicken.
Turniereinsatz in Bukarest
Von Italien aus ging es direkt nach Bukarest, wo beim dortigen 125er-Sandplatzturnier heute (nicht vor 16 Uhr) das Auftaktspiel gegen die um drei Jahre jüngere Rumänin Andreea Rosca (WTA 179) auf dem Programm steht. „Ich möchte in Bukarest so weitermachen, wie ich in Bari aufgehört habe“, betont die Heeresleistungssportlerin kämpferisch.
Obwohl Grabher seit April bereits 18 Turniere bestritten hat, scheint ihr Wille nach Erfolgen ungebrochen. „Ich bin einfach ein Wettkampftyp, der das Feeling eines Bewerbspieles liebt. Im Gegensatz zu anderen Spielerinnen habe ich kein Problem damit, Woche für Woche über einen längeren Zeitraum von Turnier zu Turnier zu reisen.“
„Der erste WTA-Titel war ein wichtiger Meilenstein.
Julia Grabher
Jetzt startet meine Reise neu.“
Nummer 97 Tennis-Weltrangliste
Als eines der nächsten Etappenziele nennt Grabher den Einzug in den Hauptbewerb eines Grand-Slam-Turniers. „Für dieses Unterfangen arbeite ich täglich intensiv und hoffe natürlich, dass ich bereits bei den Australian Open in Melboure zu Beginn des nächsten Jahres dieses Etappenziel erreichen werde.“
Als wichtigen Eckpfeiler für den Höhenflug bezeichnet Grabher den Wechsel vor knapp drei Jahren in die Tennis Academy von Günter Bresnik in die Südstadt. Unter der Regie des einstigen Mentors von Dominic Thiem konnte Grabher von Platz 250 in die Top 100 vorstoßen. „Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Die perfekten Rahmenbedingungen dort haben großen Anteil an meiner Entwicklung.“
Österreicherinnen in Top 100 im WTA-Ranking mit ihren besten Platzierungen
Barbara Schett 7. (13. 9. 1999)
Barbara Paulus 10. (18. 11. 1996)
Judith Wiesner 12. (13. 1. 1997)
Sybille Bammer 19. (17.12. 2007)
Tamira Paszek* 26. (11. 2. 2013)
Sylvia Plischke 27. (21. 6. 1999)
Petra Huber 37. (1. 10. 1984)
Yvonne Meusburger 37. (31. 3. 2014)
Karin Kschwendt 37. (12. 8. 1996)
Barbara Schwartz 40. (8. 11. 1999)
Marion Maruska 50. (6. 10. 1997)
Petra Schwarz 52. (9. 1. 1995)
Beate Reinstadler 60. (20. 6. 1994)
Patricia Wartusch 65. (24. 4. 2000)
Sandra Dopfer 70. (29. 8. 1994)
Patricia Mayr-Achleitner 70. (4. 5. 2009)
Melanie Schnell 90. (10. 6. 1996)
Julia Grabher* 97. (12. 9. 2022)
Legende: *=noch aktiv
Billie Jean King Cup in Schwechat
Fix eingeplant ist heuer noch die Teilnahme am Billie Jean King Cup (vormals Fed Cup), wo Österreich Mitte November in Schwechat auf Lettland trifft. „Ich lebe nun in Wien und freue mich deshalb ganz besonders.“
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