So lief die bittere Niederlage gegen Salzburg

Ein regulärer Treffer aberkannt, bis zum Ende alles gegeben und doch als 2:3-Verlierer vom Platz gegangen. Altach verlor zwar das Spiel gegen Tabellenführer Salzburg, doch gewann die Herzen zurück. Doppelt bitter: Alle VAR-Checks wurden zugunsten der Bullen ausgelegt. Die VN haben den Beweis – in Bild und Video.
Altach Ein vom Regen aufgeweichter Rasen, eine gegenüber dem Zagreb-Spiel auf neun Positionen veränderte Salzburg-Elf und eine offensiv aufgestellte Altacher Mannschaft. Die Voraussetzungen für eine abwechslungsreiche Partie waren gegeben und die 4689 Zuschauer wurden in keiner Sekunde enttäuscht. Auf dem tiefen Boden entwickelte sich ein rassiges Spiel, in dem die Klose-Schützlinge vor allem vor der Pause ihre beste Zeit hatten. Allein es fehlte der Torerfolg. Dass ein Ball von Atdhe Nuhiu nicht als Tor gewertet wurde, sollte sich als klare Fehlentscheidung entpuppen. Vorausgegangen war ein guter Einsatz von Lukas Jäger auf der rechten Seite. Mit einer idealen Hereingabe bediente er Altachs Mittelstürmer, dessen Schuss von Salzburg-Keeper Philipp Köhn abgebremst wurde und der Richtung Tornetz fliegende Ball schließlich von Kamil Piatkowski aus dem Gefahrenbereich geschlagen wurde. Bilder bewiesen jedoch, dass das Standbein des Salzburg-Verteidigers auf der Linie war und er den Ball hinter der Torlinie traf. Der VAR aber konnte die Szene nicht vollkommen auflösen, weshalb Schiedsrichter Walter Altmann, der das Spiel weiterlaufen ließ, nicht korrigiert wurde. Dafür gab es nach 30 Minuten erstmals Jubel im Stadion, als die Anzeigetafel das Zwischenergebnis der Austria (0:1 in Klagenfurt) aufschien.
Admiral Bundesliga
11. Spieltag
Cashpoint SCR Altach vs FC RB Salzburg 2:3 (0:0)
Altach, Cashpoint Arena, 4689 Zuschauer, SR Walter Altmann (T)
Torfolge: 52. 0:1 Wöber, 52. 1:1 Tibidi, 59. 1:2 Koita, 72. 1:3 Adamu, 78. 2:3 Nuhiu (Kopfball)
Gelbe Karten: 27. Gourna-Douath, 42. Simic (beide Salzburg), 81. Zwischenbrugger, 83. Jäger (beide Altach/alle Foulspiel), 87. Diarra (Salzburg/Unsportlichkeit)
Cashpoint SCR Altach (3-4-3) Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Edokpolor – Forson, Jäger, Nimaga (90./+ 2 Abdijanovic), Jurcec (69. Bukta) – Bischof (69, Tartarotti), Nuhiu, Tibidi
FC RB Salzburg (4-4-2) Köhn – Van der Brempt, Piatkowski, Bernardo, Wöber – Diarra, Gourna-Douath (61. Agyekum), Koita (61. Susic), Kjaergaard (46. Diambou) – Adamu (80. Sesko), Simic

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Heftige Diskussionen
Zur Pause brandete eine heftige Diskussion um das nicht gegebene Tor von Atdhe Nuhiu auf. Laut SR-Beobachter Thomas Gangl fehlte beim vorhandenen Filmmaterial des VAR wohl der eindeutige Beweis und “auf Verdacht kann nicht auf Tor entschieden werden”. Der somit torlosen ersten Hälfte folgten nach der Pause die Treffer und die Entscheidung zugunsten des hohen Favoriten aus Salzburg. Dabei hatte Nuhiu nach der Pause die erste Möglichkeit, als er mit einem herrlichen Kopfball, in der Rückwärtsbewegung, Goalie Köhn zu einer Parade zwang (47.). Vier Minuten später allerdings der erste Stimmungstöter, als Teamspieler Maximilian Wöber die erstmalige Führung der Salzburger erzielte. Ein Treffer, der Altachs Energie (noch) nicht brechen sollte, und Alexis Tibidi belohnte die Hausherren mit einem herrlichen Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Amankwah Forson hatte den Altacher Stürmer ideal bedient, Tibidi “schlich” an Piatkowski vorbei und vollendete mit einem Schuss ins lange Eck (57.). Allein der Jubel sollte nur zwei Minuten halten, da stellte Sekou Koita mit seinem Tor die Weichen für den Sieg der Bullen. Zwar verletzte sich der Salzburger bei seinem Torschuss, doch der Favorit führte wieder (59.). Und als Junior Adamu sogar auf 3:1 stellte (72.) schien die Partie endgültig entschieden.




Spannende Schlussphase
Die Zuschauer aber sollten noch einmal Spannung erhalten. Weil Nuhiu mit einem herrlichen Kopfball (78.) den Anschlusstreffer erzielte und sich Salzburg in der Altacher Druckphase gehörig zitterte. Dass SR Walter Altmann trotz VAR-Überprüfung und eigener Videoüberprüfung nach einem Zwischenfall zwischen Nuhiu und Diarra keine Rote Karte zückte, obwohl der Salzburger Altachs Stürmer mit den Händen ins Gesicht fuhr, zeugte einmal mehr vom Bullen-Bonus in der Liga. Sportlich vermochte Altach trotz sechsminütiger Verlängerung keine Wende mehr zu schaffen. Und so blieb zwar der Applaus von den Rängen und die Anerkennung des Gegners, doch die Punkte nahmen die Gäste mit nach Salzburgs.