Der Umweg führt über Mailand

RB Salzburg erstmals bezwungen, 1:2-Heimniederlage gegen Chelsea.
Salzburg Red Bull Salzburg hat in der laufenden Champions League die erste Niederlage kassiert. Chelsea setzte sich am Dienstagabend vor 29.520 Zuschauern in Wals-Siezenheim verdientermaßen mit 2:1 (1:0) durch und buchte damit schon vor dem letzten Spieltag das Achtelfinal-Ticket. Für die „Blues“ traf Mateo Kovacic (23.) in der ersten Spielhälfte, nach Salzburgs Ausgleich durch Junior Adamu (49.) war Kai Havertz (64.) noch einmal für den Premier-League-Club zur Stelle. Der Aufstieg in Gruppe E ist für das Team von Matthias Jaissle aber weiter möglich. Auswärts wartet im Mailänder San Siro zum Abschluss Italiens Champion Milan.
Ausverkauftes Haus hatte Salzburg schon lange gemeldet. Die Erwartung auf eine Überraschung war nach dem 1:1 im Hinspiel vorhanden. 22 Jahre und 10 Tage – die „Bullen“ begannen mit der jüngsten Start-Elf ihrer Champions-League-Geschichte. Nur Arsenal im Dezember 2009 (Rekord mit 21 Jahren, 215 Tagen) und zweimal Ajax Amsterdam setzten in der Bewerbhistorie jemals auf jüngere Formationen von Beginn an.
Die Partie begann schon vor Anpfiff mit einer Würdigung der Verdienste von Dietrich Mateschitz stimmungsvoll. Dem verstorbenen Red-Bull-Gründer wurde in einer „Minute der Dankbarkeit“ mit Applaus gedacht.
Salzburg attackierte Chelseas Spielaufbau forsch, frühe Ballgewinne in der gegnerischen Spielhälfte waren das Ziel. Einen Fehlstart vereitelte Torhüter Philipp Köhn, der nach einer misslungenen Kopfball-Rückgabe von Bernardo vor Havertz klären konnte. Chelsea kam danach auf, hatte gegen passiver werdende Hausherren mehr und mehr vom Spiel und schlug zuerst zu.
Maximilian Wöber war gegen Havertz mit der Fußspitze zur Stelle, lieferte aber die unfreiwillige Vorlage für Kovacic. Der in Linz geborene Mittelfeldmann zog vom Sechzehner mit der Fußinnenseite ins Kreuzeck ab. Fast wäre Chelsea der Doppelschlag gelungen, Köhn tauchte nach einem Eckball beim leicht abgefälschten Kopfball von Pierre-Emerick Aubameyang erfolgreich ab (26.). Der Schweizer musste noch weitere Male in extremis eingreifen.
Erste Aufregung in Hälfte zwei gab es, nachdem Kovacic im Strafraum der Ball an die Hand gesprungen war. Der Schweizer Referee Sandro Schärer sah kein vorsätzliches Vergehen. Zwei Minuten später war der 1:1-Ausgleich da. Pulisic fand Havertz, der den Ball aus knapp 20 Metern ansatzlos via Lattenunterkante im Tor versenkte. Den Salzburgern gelang die Antwort nicht mehr.
„Die Niederlage ist gegen einen unglaublichen Gegner passiert.“

