Spektakel pur im Reichshof

Drei Treffer in der Nachspielzeit brachten ein 3:3 der Austria gegen Rapid Wien.
Lustenau Der historisch erste Sieg über Österreichs Rekordmeister seit mehr als 23 Jahren war mehr als nur zum Greifen nahe. Doch am Ende machten die Hütteldorfer den Lustenauern einen Strich durch Rechnung, als Bernhard Zimmermann in der zehnten Minute der Nachspielzeit zum 3:3-Ausgleichstreffer traf. Kein Wunder, taten dem Austria-Trainer Markus Mader seine Spieler richtig leid. „Echt bitter für die Burschen, weil sie knapp dran waren an einem historischen Sieg“, so der 54-jährige Bregenzer, der sich einen Seitenhieb Richtung Schiedsrichterteam rund um Petru Ciochirca nicht nehmen ließ: „Nach dem 3:2 von Teixeira habe ich den vierten Offiziellen gefragt, wie lange er noch spielen läßt. Eine Minute war seine Antwort – geworden sind es dann vier, in denen wir noch den Ausgleich kassieren.“
Dramatik bis zur letzten Sekunde
Abgesehen von vielen fehlerhaften Entscheidungen des Schiedsrichters waren sich sowohl Austrias Coach als auch Rapid-Trainer Zoran Barisic einig: „Ein tolles, spannendes Match, das die Zuschauer gesehen haben. Mehr Drama geht wohl nicht.“
Im Vergleich zu den turbulenten letzten Minuten der Begegnung war die erste Halbzeit aus Lustenauer Sicht fast langweilig. Hätte nicht Stefano Surdanovic (36.) das Spiel mit seinem 1:0-Kopfballtreffer auf den Kopf gestellt. Denn die Grün-Weißen hatten die Partie klar in der Hand. Auch der Start der zweiten Halbzeit gehörte den Wienern, die auch verdient durch Guido Burgstaller (59.) ausglichen. Dann aber brachte Mader Bryan Teixiera und Hakim Guenouche aufs Feld und die Partie nahm aus Sicht der Austria Fahrt auf. Mit seiner zweiten Ballberührung traf Teixeira (66.) zur Führung. Die bis zur Nachspielzeit hielt. Dann nahm das Drama seinen Lauf. Burgstaller (92.) glich erneut aus. Nach Foul von Christopher Dibon an Cem Türkmen (94.) gab es plötzlich Elfmeter. Texeira (96.) verwertete eiskalt und ließ das Reichshofstadion explodieren. Aber weil ein Spiel eben erst zu Ende ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift, konnte „Joker“ Zimmermann das Stadion noch verstummen lassen.
„Es tut mir leid für die Jungs, weil sie eine historische Chance verpasst haben.“


Die Zahlen zum Spiel
Austria Lustenau SK Rapid Wien
9 Schüsse gesamt 22
6 Schüsse auf das Tor 12
31,1 % Ballbesitz 68,9 %
6 Eckbälle 8
13 Flanken 27
50 % Zweikampfquote 50 %
0 Abseits 3
54,8 % Passquote 80,5 %
12 Fouls 10