Stars und Sterne sollen wieder hell erstrahlen

Hallenradsportler wollen bei der Weltmeisterschaft in Belgien
die Erfolgsserie von 100 Medaillen vergrößern.
Gent Zum zweiten Mal nach 1975 gibt sich von Freitag bis Sonntag die Weltelite des Hallenradsports ein Stelldichein in Gent. Knapp 200 Aktive aus 20 Nationen messen sich im sportlichen Wettstreit in der Hafenstadt im Nordwesten Belgiens um Medaillen und Platzierungen bei der 86. Weltmeisterschaft im Radball bzw. 66. im Kunstradfahren des Internationalen Radsport-Weltverbands (UCI).
Letztmals 1995 ohne Medaille
Wie in den letzten Jahrzehnten stellt Vorarlberg das komplette ÖRV-Aufgebot und kann auf eine Erfolgsbilanz der Extraklasse verweisen. Seit 1979 gab es lediglich drei Weltmeisterschaften (1990, 1994 und 1995), in denen Vorarlberg ohne Top-3-Platzierung blieb. Verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk kehren die heimischen Perfektionisten auf zwei Rädern seit nunmehr 27 Jahren ohne Unterbrechung mit Edelmetall im Gepäck ins Ländle zurück. Bei den letzten Titelkämpfen im Stuttgart gab es eine Silberne und drei Bronzene. Mit diesen vier Podestplatzierungen wurde die Schallmauer von 100 WM-Medaillen geknackt. Die imponierende Ländle-Ausbeute von nunmehr 15 Goldenen, 23 Silbernen und 62 Bronzenen spiegelt den hohen Stellenwert und die qualitativ hochwertige Arbeit im heimischen Fachverband wider.
„Wir wollen das UCI-Regenbogentrikot des
Weltmeisters zurück ins Ländle holen.“
Patrick Schnetzer
Die heißeste Aktie im Ländle-Aufgebot ist sicherlich im Radball gegeben. Nach sieben Welt- und sechs Europameistertiteln sowie den sechs Gesamtsiegen im UCI-Weltcup zusammen mit Markus Bröll wird Patrick Schnetzer, erfolgreichster Radballer der Gegenwart, wie in Stuttgart mit Stefan Feurstein an den Start gehen. Obwohl die Vorbereitung für das Duo des RV Dornbirn aufgrund von zwei schwerwiegenden Verlezungen von Schnetzer nicht optimal verlaufen ist, wollen die WM-Dritten des Vorjahres wieder im Kampf um die Medaillen mitmischen. „Trotz der unangenehmen Zwangspausen in dieser Saison denke ich, dass wir berechtigte Medillenchancen haben“, betont Schnetzer. „Vor der EM Mitte Juni in Nyíregyháza war die Ausgangslage ähnlich. Davor war ich auch verletzt und bei der EM hat dann aber alles gepasst und wir haben Gold geholt. Jetzt hoffen wir natürlich auf einen ähnlichen Erfolg wie in Ungarn.“

Im Kreis der Medaillenanwärter
Bei den Kunstradlern zählt im Einer die Höchsterin Lorena Schneider zum erweiterten Kreis der Titelanwärterinnen. Bei ihrem WM-Debüt vor zwei Jahren in Basel sicherte sich die 21-Jährige auf Anhieb die bronzene Auszeichnung, in Stuttgart belegte Schneider den undankbaren vierten Platz und diesmal ist der Sprung zurück in die Medaillenränge das erklärte Ziel.

Svenja Bachmann (l.) und Rosa Kopf.
Gespannt darf man auch sein, ob Rosa Kopf und Svenja Bachmann im Zweier den Bronzenen Auftritten nach 2018 in Lüttich, vor zwei Jahren in Basel und letztes Jahr in Stuttgart erneut wiederholen können. Trotz des Armbruchs von Bachmann im Frühjahr hat sich der Zweier eine Medaille als Mimimalziel gesetzt.

Marcel Schnetzer und Katharina Kühne.
Eine Medaille fix im Visier haben im Open-Zweier auch Marcel Schnetzer/Katharina Kühne. Nach Rang vier 2019 und Bronze 2021 hat sich das Höchster Duo beim letzten gemeinsamen Wettkampf eine Medaille als Ziel gesetzt. Aus beruflichen Gründen wird Katharina Kühne nach der WM in Belgien ihre aktive Karriere beenden. Der jüngere der beiden Schnetzer-Brüder ist als einziger ÖRV-Aktiver neben dem Zweier auch im Einer im Einsatz und will nach je zwei fünften und sechsten Plätzen bei den letzten Championaten erstmals in Final-Four kommen.


Komplettiert wird das rot-weiß-rote Aufgebot durch WM-Debütantin Franziska Belmega (Sulz) und den Höchster Christopher Schobel.

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