Jonas Müller verpasst nach Horrorsturz EM

Bludenzer Rodel-Ass “bastelt” an Ersatzsportgerät für WM-Start in drei Wochen in Oberhof.
Sigulda Der völlig verpatzte Weltcup in Sigulda liegt Österreichs Kunstbahnrodlern noch im Magen, doch viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt nicht. Schon am Wochenende steht am gleichen Schauplatz im Rahmen des fünften Weltcupstation zugleich die Europameisterschaft auf dem Plan. Schon zwei Wochen darauf wartet mit der Weltmeisterschaft in Oberhof (Ger) der Saisonshöhepunkt. Nach seinem Horrorsturz samt zerstörter Schlitten bei der EM fehlen wird der Bludenzer Jonas Müller, ebenso wie die gesundheitlich angeschlagene Tirolerin Hannah Prock.
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Der 25-jährige Müller, dessen Schlitten aus dem Eiskanal flog und völlig zerstört wurde, kehrte bereits nach Innsbruck zurück. In einer Nacht- und Nebelaktion soll nun ein Ersatzmaterial zusammengebaut und rennfertig gemacht, ab Mittwoch bereitet sich Müller unter der Anleitung von Andreas Linger im Eiskanal von Igls auf die WM vor. “Auf der einen Seite hatte ich extrem viel Glück, dass mich der Schlitten nicht getroffen hat, auf der anderen Seite ist der Totalschaden schon sehr bitter. Abgesehen von den Materialkosten steckt in so einem Schlitten sehr viel Entwicklung und Arbeitszeit. Somit ist der Schaden beträchtlich”, berichtete Müller. Man habe kurz überlegt, Ersatzmaterial nach Sigulda nachkommen zu lassen. Doch nun legt man den Fokus zu Hause auf Oberhof.

Nicht mehr in der Gesetztengruppe
Zusatzarbeit gab es auch für Yannick Müller (23) und seinen Tiroler Teamkollegen Armin Frauscher im Schlittenraum, nachdem ihr Arbeitsgrät beim Weltcup in Lettland am Start von einer Windböe umgeblasen worden war. Dabei ging eines der beiden Hörnchen zu Bruch. Da das Doppelsitzerduo nicht zum Rennen antreten konnte und damit auch aus der Gesetztengruppe fiel, stehen Müller/Frauscher am heute zwei zusätzliche Trainingsläufe zu. Der Rest der ÖRV-Truppe startet am Mittwoch ins offizielle Training. Nach den zuletzt zweistelligen Minusgraden sind für das EM-Wochenende leichte Plusgrade und Regen prognostiziert. Damit werden die Karten hinsichtlich Abstimmung wieder komplett neu gemischt.


“Wir haben den Saisonstart auf unserer Hausbahn perfekt nützen können, da hat alles zusammengepasst und ist in unsere Richtung gelaufen. In Übersee haben dann die gesundheitlichen Probleme begonnen, trotzdem haben wir uns auch dort mit zwei weiteren Siegen und insgesamt zehn Podestplätzen sehr gut in Szene setzen können”, erinnerte Christian Eigentler. Trotz Weihnachtspause habe ein Großteil seines Teams angeschlagen nach Sigulda reisen müssen, erläuterte der ÖRV-Cheftrainer. “Natürlich sind wir mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden, wir haben andere Ansprüche, müssen uns nach der Decke strecken. Die kommenden Tage werden sehr arbeitsintensiv, am Willen und der Einstellung fehlt es aber ganz sicher nicht.”
Der fünfte Saisonweltcup, wo im Race-in-Race-Modus auch die EM-Medaillen vergeben werden, startet am Samstag mit den Rennen der Doppelsitzer und der Entscheidung im Einsitzer der Männer. Am Sonntag folgt die Punkte- und Medaillenjagd der Frauen und eine Team-Staffel.
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