Für Ortlieb war St. Anton kaum die Reise wert

Ausfall und Platz 26 beim Heimrennen.
St. Anton Nie ist für Nina Ortlieb der Weg zu einem Weltcupbewerb kürzer als bei den Bewerben in St. Anton. Diesmal zahlte sich die Anreise kaum aus. Im ersten Super-G passierte sie lediglich fünf Tore regelkonform, schied aus. Im Zweiten brachte ein verhaltener Lauf Platz 26 mit 3,48 Sekunden Rückstand. Damit sah die 26-Jährige aus Oberlech, der es in der Abfahrt deutlich besser läuft, in den drei Saison-Super-G nur einmal das Ziel.
Taktik war gefragt
Sie wolle sich bei der Besichtung Zeit lassen, hatte Ortlieb vor den Heimrennen gemeint. „Das ist ein anspruchsvoller Super-G da runter, du musst mit Taktik fahren.“ Es hat offenbar nichts genützt, der Lauf war nach nur wenigen Sekunden zu Ende: „Es tut sehr wer, vor allem vor diesem Publikum“, meinte sie bitter enttäuscht. Mir ist nicht ganz klar wieso es schon wieder passiert ist.“ Unbedingt erstmals in seinem Super-G das Ziel zu sehen, war dann für den zweiten Start die Prämisse. Von Tor eins weg war die Fahrt auf ankommen programmiert. Nur Platz 40 nach der ersten Zwischenzeit, Ortlieb war von oben bis unten anzumerken, dass die Angst vor dem nächsten Ausfall mitfuhr.
Die Ränge fünf und neun waren in den beiden Rennen die besten Platzierungen für die ÖSV-Damen. Tamara Tippler und Ramona Siebenhofer waren am besten klassiert. Cornelia Hütter, am Samstag Neunte, schied im Super-G mit bester Zwischenzeit aus.
Nichts zu verlieren
Die Siege gingen an Federica Brignone und Lara Gut-Behrami. Für die Italienerin war es der 21. Weltcupsieg ihrer Karriere, der sechste in Österreich. „Ich bin zufrieden und stolz, was ich heute gemacht habe“, sagte Brignone, die sich ihr Selbstvertrauen auf den Speed-Skiern über die starken Leistungen im Riesentorlauf geholt hatte. „Nun weiß ich wieder, was ich tun muss. Ich kann jede einzeln Kurve pushen, vom Eisfall bis ins Ziel. Ich hatte keine Angst vor der Strecke oder den Kurven.“
Die Fahrt von Gut-Behrami war nicht fehlerfrei, trotzdem kletterte sie gegenüber dem Vortag um zwei Positionen nach oben. „Im oberen Teil ist es mir nicht gelungen, wie ich es mir vorgenommen habe. Unten habe ich dann gar nichts zu verlieren gehabt. Nach so einem Fehler in der Fläche kann man nicht mit einem Sieg rechnen“, sagte die 31-jährige Olympiasiegerin von Peking.


SKi-Weltcup
1. Damen-Super-G St. Anton
1. Federica Brignone (ITA) 1:00,21
2. Joana Hählen (SUI) 1:00,75 +0,54
3. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:00,87 +0,66
4. Tessa Worley (FRA) 1:01,03 +0,82
5. Tamara Tippler (AUT) 1:01,10 +0,89
6. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:01,17 +0,96
7. Kira Weidle (GER) 1:01,18 +0,97
8. Marta Bassino (ITA) 1:01,24 +1,03
9. Cornelia Hütter (AUT) 1:01,28 +1,07
10. Laura Gauche (FRA) 1:01,29 +1,08
11. Mirjam Puchner (AUT) 1:01,53 +1,32
12. Alice Robinson (NZL) 1:01,55 +1,34
13. Elena Curtoni (ITA) 1:01,56 +1,35
14. Juliana Suter (SUI) 1:01,62 +1,41
15. Corinne Suter (SUI) 1:01,71 +1,50
19. Stephanie Venier (AUT) 1:01,93 +1,72
21. Nicole Schmidhofer (AUT 1:01,99 +1,78
22. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:02,24 +2,03
24. Ricarda Haaser (AUT) 1:02,42 +2,21
27. Nadine Fest (AUT) 1:02,81 +2,60
32. Christina Ager (AUT) 1:03,10 +2,89
Ausgeschieden u.a.: Nina Ortlieb (AUT), Sofia Goggia (ITA), Ilka Stuhec (SLO), Kajsa Vickhoff Lie (NOR), Michelle Gisin (SUI)
2. Damen-Super-G St. Anton
1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:17,26
2. Federica Brignone (ITA) 1:17,41 +0,15
3. Marta Bassino (ITA) 1:17,45 +0,19
4. Elena Curtoni (ITA) 1:17,78 +0,52
5. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:18,05 +0,79
6. Michelle Gisin (SUI) 1:18,25 +0,99
7. Romane Miradoli (FRA) 1:18,28 +1,02
8. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:18,30 +1,04
9. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:18,47 +1,21
10. Corinne Suter (SUI) 1:18,51 +1,25
11. Jasmine Flury (SUI) 1:18,64 +1,38
12. Tessa Worley (FRA) 1:18,72 +1,46
13. Marie-M. Gagnon (CAN) 1:18,75 +1,49
14. Priska Nufer (SUI) 1:18,88 +1,62
16. Mirjam Puchner (AUT) 1:19,20 +1,94
17. Ricarda Haaser (AUT) 1:19,22 +1,96
20. Stephanie Venier (AUT) 1:19,46 +2,20
25. Christina Ager (AUT) 1:20,36 +3,10
26. Nina Ortlieb (AUT) 1:20,74 +3,48
Ausgeschieden u.a.: Michaela Heider, Cornelia Hütter, Tamara Tippler (alle AUT), Alice Robinson (NZL), Joana Hählen (SUI)
Rennen nach 46 Läuferinnen wegen starker Windböen abgebrochen und gewertet
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