Der Rollentausch vom Jäger zum Gejagten

Rollstuhltennisspieler Maximilian Taucher (15) bei
Weltmeisterschaft in Frankreich in Favoritenrolle.
Tarbes Mit seinem Halbfinaleinzug im September letzten Jahres hat Rollstuhltennisspieler Maximilian Taucher beim erstmals ausgetragenen Juniorenbewerb bei den US Open in New York eine gelungene Talentprobe abgeliefert. Dass der 15-jährige Hohenemser sein Ziel, in den nächsten Jahren in den erweiterten Kreis der Weltspitze vorzustoßen, konsequent verfolgt, zeigen die Fortschritte im Training. „Wenn Maxi so weitermacht, wird er bald sein Ziel erreichen“, betont Trainingspartner Thomas Flax. Der 39-jährige Flax, selbst 2021 bei den Paralympics in Tokio dabei, attestiert Taucher ein großes Talent und einen unbändigen Willen: „Man merkt bei jedem Training, dass er alles dafür gibt, um seinen sportlichen Traum zu verwirklichen. Als nächsten Schritt gilt es, den Sprung von der Junioren- in die Herrenklasse zu schaffen“, so Flax.
Doppelpack bei WM-Generalprobe
Dass sich die intensive Trainingsarbeit mit Coach Max Forer bezahlt macht, stellte Taucher vor wenigen Wochen beim Open des Hauts-de-France Junior, einem Juniorenturnier der Kategorie Grade A, im französischen Marcq-en-Baroeul (bei Lille) unter Beweis. Mit einem 7:5-, 6:4-Finalerfolg gegen Ivar van Rijt (Ned) wiederholte er seinen Vorjahrstitel und holte sich ohne Satzverlust seinen siebten ITF-Titel im Einzel. Zudem durfte er sich zusammen mit dem Briten Ruben Harris im Doppel ebenfalls über die höchste Auszeichnung freuen.
Vorzeitig im Halbfinale
Dass Taucher für den Rollenwechsel vom Jäger zum Gejagten bereit ist, stellt er aktuell bei den Cruyff-Junior-Masters in Tarbes unter Beweis. Durch das Fehlen des alles überragenden Japaners Tokito Oda (16), der bei den Australian Open in Melbourne im Endspiel der Herren steht, und dem Briten Ben Bartram (17), ist Taucher als Nummer drei im ITF-Ranking bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Junioren in Frankreich in die Favoritenrolle gerückt. Nach einem 6:2, 3:6, 6:2 gegen Charlie Cooper (USA, ITF 14) und dem 6:4, 2:6, 7:5 gegen den Briten Joshua Johns (ITF 6) hat sich der topgesetzte Taucher vor dem letzten Gruppenspiel (heute) gegen den Australier Yassin Hill (ITF 10) vorzeitig fürs Halbfinale qualifiziert. Gemeinsam mit Johns ist der Hohenemser im Doppelbewerb auf Position eins gereiht. Flax: „Die beiden Siege zeigen, dass Maxi die leichten gesundheitlichen Probleme zu Wochenbeginn in den Griff bekommen hat. Ich denke, er hat seine Favoritenrolle bislang bestätigt und man darf gespannt sein auf den weiteren Turnierverlauf.“
Einsatz beim World Team Cup
Apropos Flax: Der Dornbirner hat seinen nach der Paralympics-Teilnahme geplanten Rücktritt aus der internationalen Szene aufgeschoben und bereitet sich auf den World Team Cup vor. Flax wird beim Qualifikationsturnier im April in Antalya wie in Tokio mit Nico Langmann im Doppel antreten. Erklärtes Ziel ist das Finale Anfang Mai in Portugal. „Noch einmal bei einem WM-Finalturnier zu spielen, wäre ein würdiger Abschluss. Danach werde ich aber fix meine internationale Karriere beenden und nur mehr auf nationaler Ebene spielen. Gut möglich, dass ich dann Anfang Juli bei der Staatsmeisterschaft in Oberpullendorf zusammen mit Maxi im Doppel spielen werde und vielleicht können wir ja den Meistertitel ins Ländle holen“, so Flax abschließend. VN-JD
„Wenn Maxi so weitermacht, wird er bald in den Kreis der Weltspitze vorstoßen.“


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