From Zero to Hero

Ulrich Wohlgenannt überzeugt bei der Qualifikation am Kulm.
Bad Mitterndorf Es ist erst zwei Monate her, da schien der Weltcup für Ulrich Wohlgenannt meilenweit entfernt. Der Dornbirner verpasste Ende November die ÖSV-interne Qualifikation für den Kontinental-Cup-Auftakt in Vikersund. Damit musste sich der 28-jährige Conti-Cup-Dominator des Vorjahres zunächst bei drittklassigen FIS-Springen beweisen, auch weil die Sommerspringen zuvor in Stams mit den Rängen 30 und 40 überhaupt nicht nach Wunsch gelaufen waren. „Ich hatte kein Vertrauen in mich und einige Kleinigkeiten sind nicht gut gelaufen“, erinnert sich Wohlgenannt, der im Sommer 2021 bereits als Fahrradbote gearbeitet hatte.

Vor einer Woche kehrte er in den Kontinentalcup zurück und empfahl sich mit einem dritten Rang und einem Sieg in Eisenerz für höhere Aufgaben. Mit diesen Ergebnissen qualifizierte sich der Vierschanzentournee-Teilnehmer des Vorjahrs für die Nationale Gruppe beim Skifliegen am Kulm.

Weitenjäger
Darüber freute sich Wohlgenannt ganz besonders, fühlt er sich doch auf den Flugschanzen dieser Welt ganz besonders wohl. „Ich bin das erste Mal am Kulm, es war die letzte Flugschanze, die mir noch gefehlt hat. Jetzt bin ich auf allen gesprungen“, erzählt der Dornbirner und lacht. Die Chance am Kulm wollte sich Vorarlbergs bester Skispringer keinesfalls entgehen lassen. Bereits im Training sprang er zwei Mal über 200 Meter. Im Gegensatz zu allen anderen Springern mit den vorderen Startnummern konnte Wohlgenannt seine Leistung aus dem Trainig auch bei schwierigeren Bedingungen in der Qualifikation umsetzten. Mit einer Weite von 196 Metern setzte er sich mit Startnummer fünf an die Spitze und blieb dort, bis die absolute Weltklasse über den Bakken gegangen war. Erst der Schweizer Gregor Deschwanden mit Startnummer 38 überholte Wohlgenannt, der zu diesem Zeitpunkt längst die Qualifikation für den heutigen Bewerb in der Tasche hatte. Am Ende landete der Dornbiner auf dem starken 18. Rang.

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Mit NeoCitran zum Sieg
Der Sieg in der Qualifikation ging überraschend an Stefan Kraft. Der kränkelnde Weltrekordhalter landete bei 233 Metern, er verwies den Deutschen Andreas Wellinger (+2,0 Punkte) und Tourneesieger Halvor Egner Granerud (+3,8) aus Norwegen auf die Plätze. Dass Kraft so ausgezeichnet in den ersten Flug-Weltcup des Winters startete, war tags zuvor allerdings nicht abzusehen. „Um Mitternacht bin ich noch mit Schüttelfrost im Bett gelegen und habe mir ein NeoCitran gemacht. Seitdem geht es mir besser“, erzählte der Pongauer über den Kampf mit Krankheitssymptomen. An der Schanze sei es „fast weg“ gewesen, wie der 29-Jährige bei Temperaturen von minus 5 Grad im Zielraum sagte, er habe sich „sehr gut“ gefühlt.

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