In Kahn brodelt es

Sport / 29.01.2023 • 20:45 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Thomas Müller und Josip Stanisic konnten nach dem 1:1 gegen Frankfurt nur ratlos schauen.gepa
Thomas Müller und Josip Stanisic konnten nach dem 1:1 gegen Frankfurt nur ratlos schauen.gepa

Nach 1:1-gegen Frankfurt herrscht bei den Bayern Krisenstimmung.

München Oliver Kahn stand nach dem nächsten Frustspiel im Münchner Frost im dicken Wollmantel in der Interview-Zone und beschrieb in erstaunlich ruhiger Tonlage die maximal unbefriedigende Situation seiner Bayern. Kein Poltern! Kein Vulka(h)n-Ausbruch! Und doch war nach dem nächsten 1:1 (1:0) im Bundesliga-Topspiel des Hinrunden-Ersten gegen Eintracht Frankfurt im Inneren der Allianz Arena doch in jeder Sekunde des Vier-Minuten-Auftritts von Vorstandsboss Kahn zu spüren: Es brodelt in dem Wüterich.

Winterfrust droht

„Wir sind auch nach diesem Spieltag Tabellenführer, das ist mal positiv“, begann Kahn seine Bestandsaufnahme, die aber noch im selben Atemzug ins Negative kippte. 1:1 in Leipzig, 1:1 gegen Köln, 1:1 gegen Frankfurt – das ist absolut nicht Bayern-like: „Wir sind alles andere als gut in die zweite Saisonhälfte gestartet“, so Kahn. Acht von 18 Saisonspielen hat man nicht gesiegt.

Beim Blick auf die Februar-Termine droht sogar noch mehr Winter-Frust. Die Bayern rumpeln in gefährliche K.o.-Wochen, beginnend mit dem DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch beim FSV Mainz 05 sowie dem ersten Teil des Champions-League-Krachers gegen Paris Saint-Germain mit den Weltstars Lionel Messi und Kylian Mbappé am 14. Februar. Schon früh könnte sich die Saison des FC Bayern entscheiden. „Es geht jetzt auch schon um sehr viel“, bemerkte Kahn, als ihm mitten im Satz der so kurze Zeitraum zur Krisenbewältigung bewusst wurde.

Trainer Julian Nagelsmann verniedlichte den Ist-Zustand zur „Ergebniskrise“ und erweckte den Eindruck, mit einigen Korrekturen wie mehr „Spielbeschleunigung“ und mehr Fokus beim Angreifen und Verteidigen die Drucksituation bewältigen zu können. „Der Druck ist verkraftbar für mich, machen Sie sich keine Sorgen“, beschied er einem Reporter, der ihn zu seiner Druckresistenz befragte.

„Wir sind alles andere als gut gestartet. Es geht jetzt auch schon um sehr viel.“

Bayerns Vorstandvorsitzender Oliver Kahn ist „not amused“ ob der Situation,
Bayerns Vorstandvorsitzender Oliver Kahn ist „not amused“ ob der Situation,

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