Knalleffekt! Deshalb können Altachs Fußballfrauen im Europacup starten

Sport / 01.02.2023 • 19:15 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
<p class="caption">Campbell netzte zum entscheidenden 2:1 für Altach/Vorderland ein.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">Stiplovsek</span></p>

Campbell netzte zum entscheidenden 2:1 für Altach/Vorderland ein. Stiplovsek

Jetzt greift die Mannschaft rund um Cheftrainer Bernhard Summer (55) nach den Sternen. Denn in einem Schreiben der UEFA wurde bestätigt: Bei Tabellenplatz zwei ist der SPG SCR Altach/FFC Vorderland die Teilnahme an der CL-Quali sicher.

Altach Im Frühjahr 2021 wurde die Spielgemeinschaft SCR Altach/FFC Vorderland besiegt, mit dem Frühjahr 2023 könnte schon der Griff nach den Sternen erfolgen. Seitens der UEFA wurde nun bestätigt, dass der derzeit Tabellendritte in der Frauen-Bundesliga bei einer Endplatzierung auf Rang zwei für die Qualifikation in der Champions League startberechtigt wäre. Eine völlig neue Voraussetzung für die Mannschaft von Chefcoach Bernhard Summer (55), zumal man nur drei Punkte hinter dem Tabellenzweiten SK Sturm Graz liegt. Und das wohl entscheidende Match, das Duell gegen die Steirerinnen, steigt am 25. März in der Cashpoint Arena. Zudem haben die Grazerinnen im Winter ihre Kapitänin Annabel Schasching (20) an den deutschen Bundesligaklub SC Freiburg abgegeben.

Einen ersten Test hat die SPG SCR Altach/FFC Vorderland in der bislang dreiwöchigen Vorbereitung bereits absolviert. Gegen das Frauenteam des FC Ingolstadt gab es dabei ein 3:3-Unentschieden.<span class="copyright"> VN-Steurer</span>
Einen ersten Test hat die SPG SCR Altach/FFC Vorderland in der bislang dreiwöchigen Vorbereitung bereits absolviert. Gegen das Frauenteam des FC Ingolstadt gab es dabei ein 3:3-Unentschieden. VN-Steurer

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„Es stimmt, wir sind davon ausgegangen, dass wir erst mit der Saison 2025/26 als eigenständiger Verein eine Chance auf den Europacup haben“, sagt Teammanager Oliver Jakob. Zumal es seitens des ÖFB die Auflage gegeben hatte, drei Saisonen als Spielgemeinschaft antreten zu müssen, ehe man als SCR Altach durchstarten könne. Den Rheindörflern kommt nun aber entgegen, dass die UEFA eine Möglichkeit vorsieht, dieser Dreijahressperre für den Europacup zu entgehen. „Wir mussten diesbezüglich viele Unterlagen nach Nyon schicken“, sagt Jakob. So etwa musste belegt werden, dass die Kooperation weiterlebt, dass es ein Futureteam gibt, dass in den Trikotfarben von Altach gespielt wird, zudem musste auch die geforderte Staffgröße sowie die Trainings- und Spielmöglichkeiten der Mannschaften belegt werden.


Bis zum 3. März, so Jakob, muss der Klub nun die gesonderten Lizenzierungsunterlagen abgeben. Seitens der UEFA wird für die erste Quali-Runde mit drei oder vier Mannschaften an die Gästeteams rund 65.000 Euro ausgeschüttet. „Damit müssen die Reisespesen abgedeckt werden“, erklärt Jakob. Für die Unterbringung ist der ausrichtende Verein zuständig. Zudem warten Boni für die Platzierungen.

Das sagen Spielerinnen, Chefcoach und der Teammanager

“Ehrlich gesagt, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Die Nachricht ist wie ein Schub an zusätzlicher Motivation. Natürlich ist dadurch jetzt auch gewissermaßen ein Druck da. Aber nach dem guten Herbst ist bei uns alles möglich. Für mich ist es nach der erneuten Einberufung ins Nationalteam eine weitere gute Nachricht.”

Eileen Campbell, 22, Stürmerin

“Es war ein langer Prozess, bis alle Unterlagen für die UEFA zusammen waren. Am Ende zählte auch die Tatsache, dass der Klub Vorderland in Altach bestens integriert ist und sich nicht nur ein Männerverein eine Frauenmannschaft einverleibt hat. Die erste Runde ist kostendeckend, in der zweiten (K. o.-Runde) warten auf den Verlierer 140.000 und auf den CL-Aufsteiger 100.000 Euro an Preisgeld. Das Antrittsgeld beträgt 400.000 Euro.”

Oliver Jakob, 22, Teammanager

“Ich war völlig überrascht, weil wir ja unter anderen Voraussetzungen gestartet sind. Schon allein die Möglichkeit einer Qualifikation ist eine coole Sache. Unser Ziel ist es ja, den großen Klubs näher zu kommen. So nahe wie diese Saison waren wir noch nie – und jetzt diese Nachricht. Das ist eine Extramotivation für uns alle.”

Verena Müller, 27, Abwehrspielerin und Kapitänin

“Eine Qualifikation für die Champions-League würde viel Neues und interessante Erfahrungen für alle, für die Spielerinnen, für uns als Trainerteam und für den Verein bringen. Unabhängig davon ist unser Blick immer nach vorne gerichtet, auch ohne Europacup. Jetzt da die Chance besteht, dürfen wir uns keine Fehler erlauben. Am Ende wäre es einzigartig.”

Bernhard Summer, 55, Chefcoach

“Für uns alle ist diese Nachricht sicherlich eine zusätzliche Motivation. Es kribbelt, auch weil der Rückstand aufzuholen ist und das direkte Duell gegen Sturm zu Hause gespielt wird. Es wäre schön, wenn wir mit einer erfolgreichen Qualifikation für Aufsehen im Ländle sorgen könnten.”

Sabrina Horvat, 25. Abwehrspielerin

Campbell wieder im Nationalteam

Mit Eileen Campbell steht wieder eine Altacherin im Teamkader für das Länderspiel-Doppel des Frauennationalteams gegen die Niederlande. Gespielt wird am 17. bzw. 21. Februar auf Malta. Mit Anna Bereuter, Sabrina Horvat und Linda Natter stehen drei weitere Spielerinnen von der SPG Altach/Vorderland auf Abruf. Vor allem Letztere genießt trotz ihrer Jugend (17 Jahre) bei Teamchefin Irene Fuhrmann einen hohen Stellenwert.

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