Nicht in Linz, im Ländle beginnt‘s

Sport / 02.02.2023 • 22:10 Uhr / 4 Minuten Lesezeit

Die Baumeister der Eishockeyerfolgsgeschichte in der Stahlstadt kommen aus Vorarlberg.

Nicht in Linz, im Ländle beginnt‘s
Linz-Coach Helmut Keckeis (r.) bereitete im Sommer 2000 die Feldkircher Rick Nasheim, Michael Lampert, Raimund Divis (hinten), Gerhard Puschnik und Wolfgang Strauss in der Dornbirner Eishalle auf das Abenteuer in Linz vor. VN

Schwarzach Wer hat es erfunden, das Eishockey in Linz? Wenn der Klub der win2day Ice Liga am Wochenende mit der „Nacht der Legenden“ sein 30-jähriges Jubiläum feiert, dann steht dort groß „Made in Vorarlberg“ drauf. Mit Helmut Keckeis und Bernd Damm zählen zwei im Ländle geborene ehemalige Cracks zu den Pionieren, die die Erfolgsgeschichte der Black Wings Linz schrieben.

Mädchen für alles

Keckeis (65), früher umsichtiger Verteidiger bei der VEU, war der Baumeister des modernen Linzer Kufensports. „Alexander Paul und Manfred Dorn, zwei ehemalige Feldkircher Spieler, haben mich damals nach Linz gelockt“, erzählt Keckeis. 1985 hob man neben der neuen Eissporthalle den Askö Spitz Linz aus der Taufe. Das Abenteuer endete aber bereits nach zwei Jahren, 1990 wurde der UEC Oberösterreich gegründet. Trainer, Manager und Mädchen für alles war wieder Keckeis. 1992 brachte Damm, geboren in Dornbirn und ein Kultstürmer des Vereins, in Anlehnung an die Detroit Red Wings aus der NHL den Namen Black Wings ins Spiel. Die Bezeichnung und ein neues Logo wurden noch am Sitzungstisch umgesetzt.

Eine „Elf“ aus Feldkirch

Im Sommer 2000 wurden Bundes- und Nationalliga zusammengelegt, da schlug auch in Linz die große Stunde für das Oberhauseishockey. Keckeis, im Hauptberuf Magistratsbeamter der Stadt Linz, holte sich nach dem Feldkircher Aus im Oberhaus für die neue Saison massive Vorarlberger Unterstützung in die Stahlstadt. Mit Gerhard Puschnik, Rick Nasheim, Bernd Schmidle, Wolfgang Strauss, Mark Szücs, Michael Lampert, Raimund und Roland Divis, Patrick Schneider, Philipp Lukas und Legionär Dmitri Aljochin machten elf Ex-VEUler das Gros des Linzer Kaders aus, dazu kam noch Markus Peintner vom EHC Lustenau.
Die erste Meistertrophäe stellten sich die Black Wings 2002/03 in die Vitrine. Tatkräftige Mithilfe gab es von Cracks wie Peintner, Mike Shea, Nasheim, Szücs oder Ray Podloski, aber auch andere Ex-VEU-Akteure wie die Lukas-Brüder Phil und Robert gehörten dem Team an. 2005 folgte der wirtschaftliche Absturz samt Konkurs. „Ich war damals auch Vorstandsmitglied, das hat mich viel Geld gekostet“, erinnert sich Keckeis.

Bernd Damm war seinerzeit der „Erfinder“ der Black Wings. Prinz
Bernd Damm war seinerzeit der „Erfinder“ der Black Wings. Prinz

Dauerbrenner Nasheim

Das nächste Championat ließ dann bis 2011/12 auf sich warten. Mit Martin Grabher Meier, Lorenz Hirn, Martin Mairitsch, Ralph Nachbaur, Patrick Spannring und Marcel Wolf standen wieder Ländle-Cracks beim Meistertitel Spalier. Torhüter Jürgen Penker war zwischen 2006 und 2008 bei den Oberösterreichern aktiv, der Lustenauer gehört seit 2015 als Torhütertrainer dem Klub an.
Neben Marc Szücs, der Linz nie mehr verließ, genießt Nasheim in der Stahlstadt einen ebenso großen Stellenwert wie in Feldkrich: Der in Rankweil ansässige Klassestürmer, gerade 60 Jahre alt geworden, wurde nach seiner Spielerkarriere vor dieser Saison als Manager zu den Black Wings zurückgeholt.

Bernd Damm jubelte bereits 1997 in der Stahlstadt. Petuely
Bernd Damm jubelte bereits 1997 in der Stahlstadt. Petuely

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.