“Austria ist keine Randnotiz”

RB-Salzburg-Trainer Matthias Jaissle zollt Austria Lustenau vor dem Duell zum Ligastart Respekt.
Lustenau Natürlich hängen die Trauben für Austria Lustenau zum Frühjahrsstart in Salzburg beim Serienmeister hoch. Natürlich ist es ein Match à la David gegen Goliath. Dennoch: Ein Fußballspiel beginnt bekannterweise bei 0:0. Die Chancengleichheit ist zumindest zum Anpfiff gegeben. Die Ausgangslage ist aber grundverschieden. Während die Austria “alles versuchen wird, um in Salzburg nicht zu verlieren”, wie Austrias Cheftrainer Markus Mader betont, ist man in der Mozartstadt darauf aus, mit einem Sieg zum Start der Bundesliga das Ausscheiden im Cup gegen Sturm Graz gutzumachen.
“Auf sportlicher Ebene kann ich versichern, dass Austria Lustenau für uns sicher keine Randnotitz ist. Wir wissen genau, was uns erwartet.“
Matthias Jaissle, Trainer RB Salzburg

Das machte RB-Trainer Matthias Jaissle auf der Pressekonferenz vor dem Match deutlich, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass Mader bei einem Blick auf die Homepage der Bullen den Eindruck gewann, dass ” die Austria nur eine Randnotiz” sei. “Auf sportlicher Ebene kann ich versichern, dass Austria Lustenau sicher keine Randnotiz ist. Wir haben uns genau mit dem Team befasst, wissen genau, was uns erwartet. Nach unseren Beobachtungen wissen wir, dass sie in verschiedenen Formationen agieren können, darauf sind wir vorbereitet. Danach liegt der Fokus voll auf uns”, so der Deutsche.
Keine Kopie von Sturm Graz

“Nicht nur das Spiel gegen, sondern auch mit dem Ball wird ausschlaggebend sein für den Ausgang.”
Markus Mader, Trainer Austria Lustenau
Gut beobachtet, denn in der Tat hat Mader das Spielermaterial, um in verschiedenen Systemen aufzulaufen. Trotzdem weiß auch sein Kapitän Matthias Maak, dass “diese Partie gleich der erste große Gradmesser ist für uns. Das kann man positiv oder negativ sehen. Aber eines ist klar: Wir werden danach genau wissen, wo wir stehen.” Sein Trainer sieht das Ausscheiden im Cup des Auftaktgegners nicht als Vorteil für sein Team, “denn zum einen werden sie die Scharte gleich auswetzen wollen. Zum anderen haben sie schon 120 Minuten in den Beinen – sicher kein Nachteil.” Anleihen beim Spiel der Grazer vom letzten Mittwoch will Mader auch nicht unbedingt nehmen. “Denn wir wollen Sturm nicht kopieren. Aber man hat gesehen, wo man Salzburg wehtun kann. Umgekehrt auch, worin sie schon sehr stark sind. Abspielfehler im Zentrum sollten von uns nicht viele gemacht werden, die werden eiskalt bestraft”. so der 54-Jährige, dessen Motto für die Partie als David lautet: “Nicht nur das Spiel gegen, sondern auch mit dem Ball wird ausschlaggebend sein für den Ausgang.”
Plan zurecht gelegt

In die gleiche Kerbe schlägt sein Kapitän. “Wir sind ehrgeizig genug, um nach Salzburg zu fahren und was holen zu wollen. Nochmal so eine Watsche wie im Herbst wollen wir auf keinen Fall”, blickt Maak auf das 0:6 vom 27. August 2022 zurück. Doch damals war, trotz der hohen Niederlage, nicht alles schlecht, die Austria lag zur Halbzeit nur 0:2 nach zwei individuellen Fehlern zurück. “Wir haben gut dagegen gehalten, auch nach dem Rückstand noch zwei gute Chancen gehabt. Dies wollen wir mitnehmen für das anstehende Match. Über die zweite Halbzeit sage ich nicht viel”, so der Kapitän der Grün-Weißen.

Coach Mader und sein Trainerteam haben sich schon einen Plan zurecht gelegt, mit dem sie den Serienmeister mehr als ärgern wollen. “Die Jungs brennen auf das Spiel, das ist schon mal der erste und wohl wichtigste Teil des Plans. Halten wir uns alle an die Abmachungen, können wir ihnen gefärhlich werden. Und vielleicht sind die Salzburger mit dem Kopf schon ein wenig beim nächsten Donnerstag. Das würde uns auch helfen”, sagt Mader und spricht Salzburgs Play-off-Hinspiel zuhause gegen die AS Roma an.
Härtefälle im Kader

Kadertechnisch kann der Cheftrainer des Aufsteigers bis auf die angeschlagenen Spieler Anthony Schmid und Yuliwes Bellache sowie den gesperrten Pius Grabher aus dem Vollen schöpfen. Was dazu führt, dass es bereist im ersten Match zu Härtefällen im Kadre führen wird: “ich kann von den 23 Feldspielern nur 16 mitnehmen, da wird der eine oder andere sicher enttäuscht sein.” Fix mit im Kader stehen die Neuzugänge Nemanja “Nemo” Motika (19) und Emrehan Gedikli (19). Ob sie gleich eine Chance von Start weg bekommen bleibt fraglich, das wird zudem auch vom System der Lustenauer abhängen.
Fahrplanänderung

Nicht vom System, dafür vom Wetter war die Anreise nach Salzburg abhängig. Normalerweise absolviert die Mannschaft am Vormittag des Vortages eines Auswärtsmatches ein Abschlusstraining, setzt sich dann in den Bus und reist durch Österreich. Diesmal wurde man aber zu einer Änderung gezwungen. Die eisigen Temperaturen am Morgen lassen kein Training zu, daher entschied man sich im Lager der Austria, das letzte Training vor dem Match um die Mittagszeit in Lustenau zu absolvieren und erst dann nach Salzburg zu reisen. Zwischenzeitlich stand auch im Raum, einen Platz im Raum Salzburg zu mieten, das war aber aufgrund der Schneeverhältnisse nicht möglich. Und die Anfrage, auf einem der vielen Plätzen von RB Salzburg zu trainieren, wurde humorlos abgelehnt.
Fussball, Admiral Bundesliga
17. Runde
Red Bull Salzburg – Austria Lustenau Samstag
Salzburg, RB-Arena, 17 Uhr, SR Hameter
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