So erklomm Patrick Mahomes den NFL-Olymp

Sport / 13.02.2023 • 14:30 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
So erklomm Patrick Mahomes den NFL-Olymp
Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes mit der Vince Lombardi Trophy. Reuters

Die Chiefs aus Kansas siegen mit 38:35 über die Eagles aus Philadelphia. Was jedoch von Super Bowl 57 wirklich übrigbleiben wird.

Schwarzach Noch am Samstag durfte ich an dieser Stelle schreiben, dass das Endspiel der National Football League (NFL) das Potential hat Geschichte zu schreiben. Dass dem letztlich so entsprochen wurde, liegt fast einzig und allein an Kansas-City-Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes. Der 27-Jährige katapultierte sich beim 38:35-Erfolg der Chiefs gegen die Philadelphia Eagles mit einer famosen Leistung in der zweiten Halbzeit in elitäre Sphären. Doch alles von Anfang weg.

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In Kansas feierten die Fans den Sieg ihres Teams. <span class="copyright">afp</span>
In Kansas feierten die Fans den Sieg ihres Teams. afp
Travis Kelce genießt den Moment mit seinen Kindern. <span class="copyright">USA-Today</span>
Travis Kelce genießt den Moment mit seinen Kindern. USA-Today

Mit Philadelphia und Kansas City duellierten sich in Super Bowl 57 die beiden besten Teams der Regular Season. Ein würdiges Finale also. Eines in dem die Eagles den besseren Start erwischten. Philadelphia kontrollierte mit ausgeklügelten Plays, langen Angriffsserien und einer überragenden Leistung von Quarterback Jalen Hurts (ein Passing Touchdown sowie zwei Rushing Touchdowns) die Uhr und hielt Patrick Mahomes und die mächtige Passing Offense der Chiefs lange an der Seitenlinie. Wäre den Chiefs kein Fumble Return Touchdown durch die Defense gelungen, hätte es statt dem tatsächlichen Halbzeitstand von 24:14 auch 24:7 für „Philly“ stehen können. Letztgenanntes Ergebnis wäre wohl nur schwer aufzuholen gewesen. Überhaupt bilanzierten Teams mit einer zweistelligen Halbzeit-Führung in Super Bowls bis gestern mit einer Ausbeute von 26 Siegen bei nur einer Niederlage. Dass hier eine zweite Niederlage hinzukam, verantwortete Mahomes.  

 Skyy Moore feiert. <span class="copyright">afp</span>
 Skyy Moore feiert. afp
Philadelphia Eagles' C.J. Gardner-Johnson mit einem vergeblichen Versuch, Isiah Pacheco zu stoppen. <span class="copyright">Reuters</span>
Philadelphia Eagles' C.J. Gardner-Johnson mit einem vergeblichen Versuch, Isiah Pacheco zu stoppen. Reuters

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Während RnB-Superstar Rihanna eine fulminante Halbzeit-Show ablieferte, eine der besten der letzten zwei Jahrzehnte, musste die „Chiefs Nation“ (Bezeichnung für das Fanlager von Kansas City) noch um den Knöchel von Mahomes fürchten. Nachdem Mahomes bereits vor drei Wochen im Viertelfinale gegen Jacksonville übel am rechten Knöchel erwischt worden war und sich eine schwere Prellung zugezogen hatte, war es bei einem Tackle-Versuch im zweiten Viertel erneut derselbe Knöchel, der in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man kann nur erahnen, wie viele Schmerzmittel in der Kabine vonnöten waren, um Mahomes in Durchgang #2 wieder wie einen jungen Geißbock springen zu lassen.

Die Halbzeitshow von Rihanna. <span class="copyright">Reuters</span>
Die Halbzeitshow von Rihanna. Reuters

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In Rot und mit Babybauch: Schwangere Rihanna performte auf der Super-Bowl-Bühne. <span class="copyright">Reuters</span>
In Rot und mit Babybauch: Schwangere Rihanna performte auf der Super-Bowl-Bühne. Reuters

Bereits die erste Angriffsserie zur Eröffnung der zweiten 30 Minuten endete mit einem Touchdown für Kansas City. Es sollte in Folge bei jedem „Drive“ Punkte für „KC“ geben. Chiefs-Cheftrainer Andy Reid zeigte einmal mehr, warum er weithin als der beste und innovativste Offensiv-Trainer gilt. Und sein verlängerter Arm am Feld, Mahomes, erledigte den Rest. Zwei Touchdown-Pässe ebneten den Weg in Richtung Erfolg, eine kontroversielle Strafe kurz vor Schluss stellte sicher, dass die Chiefs genug Zeit von der Uhr nehmen konnten und die Eagles so nicht mehr an den Ball kommen ließen. Letztlich müssen sich die Eagles vorwerfen lassen, dass die (zu Recht) hoch gelobte Defensive in der zweiten Halbzeit die Chiefs Offense kein einziges Mal stoppen konnte.

Ein Spieler der Kansas City Chiefs genießt den Moment des Sieges. <span class="copyright">afp</span>
Ein Spieler der Kansas City Chiefs genießt den Moment des Sieges. afp
Philadelphia Eagles Safety C.J. Gardner-Johnson attackiert Kansas City Chiefs Running Back Isiah Pacheco. <span class="copyright">USA-Today</span>
Philadelphia Eagles Safety C.J. Gardner-Johnson attackiert Kansas City Chiefs Running Back Isiah Pacheco. USA-Today
Jerick McKinnon mit der Vince Lombardi Trophy. <span class="copyright">ap</span>
Jerick McKinnon mit der Vince Lombardi Trophy. ap

Nur einer von drei Spielmachern

Mit dem Sieg in Super Bowl 57 ist Mahomes einer von nur drei Spielmachern, die in ihrer Karriere jeweils zwei Titel, zwei Super Bowl-MVP-Auszeichnungen und auch zweimal den Regular Season-MVP-Award holen konnten. Wenn man bedenkt, dass Mahomes erst 27 Jahre alt ist und ein Großteil der anderen Leistungsträger längerfristige Verträge besitzt, dann sollte der Liga-Konkurrenz angst und bange vor einer dynastischen Herrschaft der Chiefs werden. Denn in jeder seiner Spielzeiten als „Starter“ kam Mahomes zumindest ins Halbfinale, Super Bowl 57 war seine bereits dritte Final-Teilnahme. Würde er heute seine Karriere beenden, dann würde ihn das bisher Erreichte wohl schon für die Hall of Fame qualifizieren. Somit gibt es wenig Gründe daran zu zweifeln, dass Kansas City auch 2023 im engsten Favoritenkreis landen wird.

Patrick Mahomes, der Triumphator. <span class="copyright">Reuters</span>
Patrick Mahomes, der Triumphator. Reuters
Patrick Mahomes in Aktion. <span class="copyright">afp</span>
Patrick Mahomes in Aktion. afp
Patrick Mahomes mit seiner Frau Brittany und Töchterchen Sterling Skye Mahomes. <span class="copyright">ap</span>
Patrick Mahomes mit seiner Frau Brittany und Töchterchen Sterling Skye Mahomes. ap

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Patrick Mahomes, der geniale Lenker. <span class="copyright">afp</span>
Patrick Mahomes, der geniale Lenker. afp
Patrick Mahomes angeschlagen. <span class="copyright">Reuters</span>
Patrick Mahomes angeschlagen. Reuters
Demütig: Patrick Mahomes vor dem Anpfiff. <span class="copyright">afp</span>
Demütig: Patrick Mahomes vor dem Anpfiff. afp

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen, den Lesern, für die vergangenen Wochen bedanken. Schön, dass dem American-Football-Sport in den VN so viel Platz eingeräumt wird.

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Martin Pfanner ist selbstständiger Journalist, TV-Kommentator und Sendungsproduzent. Er arbeitet u.a. für PULS 24 und das Streaming-Portal DAZN. American Football und Eishockey sind seine großen Passionen.

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