Ein ganz spezielles Ferienprogramm

Lukas Fritsch ist ein starker Werfer aus der Distanz. Carsten Harz
Der 17-jährige Lukas Fritsch trifft mit dem Alpla HC Hard auf Graz.
Hard Als wäre der aktuelle Spielplan des Alpla HC Hard nicht bereits eng genug, mussten sich die Roten Teufel am Mittwoch bei der Rückreise vom Europacupspiel aus Skjern am Flughafen Billund gedulden. Der Lufthansa-Flieger nach München hatte deutlich Verspätung, interne Probleme bei der Fluglinie verhinderten ein pünktliches Abheben der Harder. Einer, der es ausnahmsweise nicht eilig hatte, war Lukas Fritsch.

Der 17-Jährige hatte am Vorabend gegen das europäische Spitzenteam von Skjern Handbold mehr als nur eine Talentprobe abgeliefert und zwei Treffer erzielt. „Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht. Bei der WM habe ich die Gegenspieler noch im Fernsehen gesehen. So kurz danach selbst gegen sie zu spielen, ist ein Erlebnis“, sagt Fritsch.

Vertrauen des Trainers
Der Rechtshänder wurde im Laufe der zweiten Halbzeit von Coach Hannes Jon Jonsson eingewechselt und übernahm prompt die Verantwortung bei einem Siebenmeter. Doch der Harder, der erst im Jänner 17 Jahre alt geworden war, scheiterte mit seinem ersten Versuch an Skjern-Keeper Robin Paulsen Haug. Fritsch ließ sich davon nicht verunsichern, nach einer Kreuzung verwandelte er wenige Minuten später einen Wurf aus neun Metern mit Wucht. Und damit noch nicht genug, der Youngster nahm noch zwei Würfe und traf ein weiteres Mal. „Der Trainer vertraut mir und gibt mir die Verantwortung. Deshalb will ich alles geben und habe auch meine Leistung zu bringen“, sagt Fritsch.

Dass der HAK-Schüler am Dienstagabend überhaupt in Dänemark auf der Platte stehen durfte, war nur möglich, weil derzeit Semesterferien sind. „Während der Schulzeit kann ich nicht einfach drei Tage fehlen“, erzählt Fritsch, der deshalb beim nächsten Europacup-Auswärtsspiel der Harder kommende Woche in Nexe fehlen wird.

„Und jetzt bin ich da“
Davor steht ohnehin der Ligaalltag auf dem Programm. Im heutigen Heimspiel gegen Graz braucht der Vizemeister dringend einen Sieg, um wieder in die Top Vier der HLA vorzustoßen. Die Leistung aus Skjern hat trotz der Niederlage Mut gemacht, dass in der Liga ein sofortiger Turnaround möglich ist. „Wenn wir immer so spielen, kann uns in Österreich definitiv niemand schlagen“, resümierte Flügelspieler Luca Raschle unmittelbar nach dem Europacupauftritt in Skjern. Gegen die Steirer sollte ohnehin eine solide Leistung zum ersten Punktgewinn im Jahr 2023 reichen, warten die Steirer doch bereits seit sieben Partien auf einen vollen Erfolg. Und da am Samstag schulfrei ist, könnte auch Fritsch eine wichtige Rolle einnehmen. „Eigentlich war ausgemacht, dass ich in dieser Saison noch in der Jugend und beim Future Team zum Einsatz komme, doch dann bekam ich meine Chance. Und jetzt bin ich da“, fasst der Teenager die vergangenen Monate zusammen. Weggehen wird der linke Rückraumspieler so schnell jedenfalls nicht mehr.
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