Altach und der Abstiegskampf

0:3-Niederlage bei Rekordmeister Rapid zeigt: Cleverness reicht nicht für das Play-off.
Wien Für Altach geht auch das vierte Auswärtsspiel bei Rapid en suite verloren. Beim 0:3 bemängelt Coach Miroslav Klose vor allem mangelnde Cleverness seiner Mannschaft. Denn eigentlich war es nicht schlecht, was Altach in Hütteldorf zeigte. Zwar kam Rapid deutlich besser ins Spiel, hatte durch Burgstaller (5.), den stark spielenden Kasius (7.), Querfeld (8.). und Greil (10.) früh Möglichkeiten zur Führung. In weiterer Folge aber wurde Altach stärker. Hatte sogar eine etwas bessere Zweikampfquote, die Fünferkette war zwar nicht ganz sattelfest, aber hielt.
Und Altach wusste den Favoriten zu fordern. „Es war ein komisches Spiel. Wir waren ordentlich im Spiel, haben uns Chancen erarbeitet, gute Ballbesitzphasen gehabt“, bilanzierte Klose. Amir Abdijanovic – erneut von Beginn an im Aufgebot – nahm sich in der elften Minute einen Ball gut mit, bekam dann aber aus spitzem Winkel zu wenig Druck hinter den Abschluss. Zwei Minuten später versuchte es Abdijanovic wieder, Kasius grätschte aber noch dazwischen. Es waren gute Ansätze da, zum Treffer reichte es nicht.
22-Jähriger als Matchwinner
Nach dem Seitenwechsel machte Rapid früh das Tor. Ein Doppelpass auf links reichte, um Altachs Defensive auszuhebeln, Auer brachte den Ball mit viel Zeit zur Mitte, Rapid-Youngster Oliver Strunz (22) – in Hälfte eins vergab er noch eine Top-Chance – stellte auf 1:0. Schreiner war da zu weit weg vom Gegenspieler.
„Wir sind dann ängstlicher geworden“, meint Klose. Dabei hatte Altach in der Phase nach dem 1:0 die besten Chancen: Lukas Jäger setzte einen aussichtsreichen Kopfball aber deutlich daneben, Husein Balic hatte wenig später noch viel mehr Pech (58.). Nach einem Gestochere am zweiten Pfosten traf er erst Querfelds Kopf, von dort sprang der Ball unglücklich an die Stange.
Die Einwechslungen von Adthe Nuhiu, der überraschend nur auf der Bank saß (Klose: „Ich habe mich gegen ihn von Anfang an entschieden, weil wir vorne draufgehen wollten. Er hat viele Stärken, das ist nicht unbedingt seine.“), und Marco Lazetic sollten eine Schlussoffensive einleiten – zu der es aber nie kam.
Die Sache mit der Cleverness
Stattdessen folgte, was Klose als „einen Bruch im Spiel“ bezeichnet – und der ihn aufregte. Denn gerade als Simon Nelson wegen einer Platzwunde neben dem Spielfeld verarztet wurde, machte Rapid die Vorentscheidung. Strunz zirkelt den Ball überragend ins Kreuzeck, Jungdal kann da nichts mehr machen (81.). „Da müssen wir cleverer sein, da müssen wir besser kommunizieren“, sagt Klose und meint die kurzzeitige Unterzahl beim Gegentreffer. Das sei allerdings auch mit mangelnder Erfahrung erklärbar. „Wenn du so einen Fehler machst, dann brennt sich das bei dir als jungem Spieler ein – und den solltest du nicht mehr machen.“ Wenig später macht Burgstaller noch das 3:0 und hat erneut zu viel Platz in der Mitte. „Das kann man sicher besser verteidigen. Aber auf diesem Platz, bei diesem Wetter ist der Stürmer immer im Vorteil“, sagt Klose.
Klar ist, dass die Meistergruppe für Altach mit acht Punkten Rückstand auf Rang sechs kein Thema mehr sein dürfte. Es winkt erneut der Abstiegskampf in der – euphemistisch benannten – „Qualifikationsgruppe“. „Wir wissen, dass die wichtigen Spiele kommen, müssen aber geduldig bleiben und den Jungs weiterhin auch Zeit geben, zusammenzuwachsen“, zeigt sich Klose aber ruhig. Und es war ja nicht alles schlecht. „Wir können uns in vielen Dingen verbessern – im letzten Drittel auf jeden Fall. Heute habe ich viele Tiefenläufe gesehen, was nicht immer in unserem Spiel war.“ Es wird aber Zeit, an Cleverness zuzulegen, was Klose auch als Auftrag für sich wahrnimmt: „Das muss ich ihnen natürlich auch aufzeigen, in welchen Situationen man dann clever sein kann.“
„Das muss ich ihnen natürlich auch aufzeigen, in welchen Situationen man cleverer sein kann.“
Die Zahlen zum Spiel
SK Rapid Wien Cashpoint SCR Altach
16 Schüsse gesamt 11
5 Schüsse auf das Tor 3
54 % Ballbesitz 46 %
6 Eckbälle 5
17 Flanken 6
47,3 % Zweikampfquote 52,7 %
3 Abseits 1
73,1 % Passquote 72,2 %
11 Fouls 14
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