Warum für Altach-Goalie Andreas Jungdal das Ergebnis nicht stimmte

Altachs Tormannriese traut seinem Team trotz Fehlstart noch viel zu. Was er bei Milan gelernt hat und warum er trotz seiner ersten Profieinsätze die Mentalität eines alten Haudegen hat.
Altach Andreas Jungdal ist ein Typ mit Siegermentalität. Dementsprechend groß ist der Ärger beim Dänen nach den zwei Niederlagen zum Frühjahrsstart. Seinen 21. Geburtstag am Mittwoch würde Jungdal „am liebsten mit einem Sieg am Sonntag gegen Tirol feiern“.
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Dabei hat die 1,95 m große Milan-Leihgabe schon in der ersten Partie gegen den LASK mit seinen starken Paraden gezeigt, wie wertvoll er für seinen Klub sein kann. Auch gegen Rapid konnte er wenig für die vermeidbare Niederlage. Bei den Gegentoren habe man es dem Gegner „viel zu leicht gemacht. Wir hätten keine drei Tore kassieren müssen – deshalb bin ich sehr enttäuscht.“

“Endlich kann ich mich zeigen”
Dennoch blickt der Riese zuversichtlich in die nächsten Partien: „Die Philosophie ist gut, wir haben einen Plan, was zu tun ist – natürlich braucht es mit den vielen neuen Spielern etwas Zeit zusammenzufinden. Aber ich sehe sie jeden Tag im Training, ich sehe sie im Spiel, wir kreieren gute Chancen. Ich denke, wir hätten uns bessere Ergebnisse verdient und können richtig guten Fußball spielen.“ Nach dreieinhalb Jahren als Backup beim AC Milan, als Nummer 3 und zeitweise Nummer 2, konnte Jungdal auf der Bank in der Champions League und in den Mailander Derbys schon Lunte riechen. Der Hunger auf die ersten Profieinsätze war dementsprechend riesig: „Endlich kann ich mich im echten Fußball zeigen.“ Von seinen hochkarätigen Konkurrenten Donnarumma und Maignan und von Tormanntrainer Dida konnte er viel lernen: „Es sind sehr unterschiedliche Typen als Torleute und Menschen, von jedem habe ich etwas anderes mitgenommen. Von Maignan zum Beispiel seine mentale Einstellung und wie genau er sein Leben um den Fußball plant. Von Donnarumma seine irre Technik. Dazu die Ratschläge von Dida.“


Mentalität eines Oldies
Wahrscheinlich ist das der Grund, dass man Jungdal am Platz seine geringe Profispiel-Erfahrung kaum ansieht. Er wirkt für sein Alter sehr abgebrüht und weitaus reifer als 21. Die Atmosphäre vor dem Rapid-Fanblock hat er sichtlich genossen. „Vor so vielen Leuten zu spielen, fühlt sich gut an. Nervös war ich nicht. Meine Freunde sagen alle, ich hab die Mentalität eines 60-Jährigen“, lacht er. „Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ich bin schon ein sehr ruhiger und erwachsener Typ.“ Und einer, der sich im kleinen Altach wohl fühlt, kommt er selber doch aus einem winzigen Ort in Dänemark: Skibet. „Das kennt keiner, liegt in der Nähe von Vejle.“ Vielleicht sorgt ja der bekannteste Tormannsprößling dafür, dass ihn bald mehr Leute auf der Landkarte finden. Christoph König
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