Warum sich Surdanovic auf das Gastspiel beim LASK besonders freut

Der Oberösterreicher freut sich besonders auf das Spiel im neuen LASK-Stadion, kickte für dessen Erzrivalen und verbindet mit der Heimat viele schöne aber auch eine traurige Erinnerung.
Lustenau „Das erste Spiel in einem neuen Stadion. So etwas bleibt dir immer in Erinnerung.“ Stefano Surdanovic fiebert dem ersten Bundesligamatch in der neuen Raiffeisen-Arena gegen den LASK am Freitag nicht nur deshalb besonders entgegen. Immerhin ist Lustenaus Offensivmann, der zuletzt mit einem entscheidenden Assist das Siegestor gegen die Wiener Austria einleitete, selbst waschechter Oberösterreicher. Erstaunlicherweise hält sich der Bezug zum LASK trotzdem sehr in Grenzen: „ Es gab nie Kontakt oder Interesse.“ Dafür hat Stefano praktisch schon für alle Erzrivalen der Linzer gespielt und getroffen. Zum Beispiel für Ried, wo er in der Akademie zum Profi reifte und im Cup den LASK 4:1 ausschaltete, oder für Blau-Weiß Linz, wo er in 77 Partien 22 Scorerpunkte erzielte und den Meistertitel in der 2. Liga holte: „Man wird nicht jeden Tag Meister. Das ist schon etwas Besonderes. Vor allem, wenn du dabei von 30 Spielen 30 von Anfang an machst.“
„Die Gugl, das alte Stadion des LASK, war für die Stimmung nicht ideal.“
Stefano Surdanovic, Offensivstratege von Austria Lustenau
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Rechnung mit dem LASK offen
Aber auch für Lustenau sind dem Offensivallrounder in bisher 19 Pflichtspielen bereits 5 Tore und 2 Assists gelungen. Mit Spielen gegen den LASK oder die OÖ Juniors („Mit Zeugwart Oliver Permadinger bin ich noch immer gut in Kontakt.“) verbindet Surdanovic aber nicht nur feine Erinnerungen. Tatsächlich hat er mit den Linzern noch eine ordentliche Rechnung offen – immerhin kassierte er gegen sie eine der bittersten Niederlagen seiner bisherigen Karriere. Denn der 3:1-Sieg des LASK in der letzten Runde bedeutete den Abstieg seines damaligen Klubs Admira. Nachtragend ist Stefano aber nicht besonders. So freut er sich, nachdem er selber mit Blau-Weiß lange auf der alten Gugl spielte, sehr darüber, dass demnächst beide Vereine ein eigenes neues Heimstadion haben. „Das alte Stadion war für die Stimmung nicht ideal.“

Karriere trotz Schicksalsschlag
Surdanovics ursprüngliche Heimstätte ist ohnehin eine andere: Die von Hertha Wels. In Wels ist er immer noch tief verwurzelt. Seine Mama, seine Freunde, die Großeltern – alle leben noch dort. „Wenn ich mal Zeit habe, bin ich noch immer oft in Wels.“ Hier hat ihn sein Vater Drago, der selber Fußballer war, zum ersten Mal zu einem Fußballverein mitgenommen. Er wäre heute wohl besonders stolz auf seinen Sohn. Stefano war gerade erst 6 Jahre alt als sein Vater bei einem tragischen Arbeitsunfall ums Leben kam: „Eine 7 Tonnen schwere Platte löste sich von einem Kran und landete auf seiner Brust. Ich erinnere mich noch, als ich als kleiner Bub der Polizei die Tür aufgemacht habe und sie uns die Nachricht überbracht haben.“

„Damals haben unsere Familien fast jedes Wochenende zusammen verbracht.“
Stefano Surdanovic, über seine Jugend in Oberösterreich

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Ein schwerer Schicksalsschlag für die Familie, die Stefano aber weiterhin nach Kräften in seiner großen Leidenschaft unterstützte. „Sie waren immer bei meinen Trainings und Spielen dabei.“ Zu den meisten seiner damaligen Mitspieler hat der inzwischen 24-Jährige auch heute noch Kontakt. „Damals haben unsere Familien fast jedes Wochenende zusammen verbracht.“ Viele werden Stefano am Freitag von der brandneuen Tribüne der Raiffeisen-Tribüne zuschauen. Und einer wird wohl von einem Logenplatz von zehn Etagen weiter oben runtergucken. CK
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