Auf Silber folgte Blech

Dornbirnerin springt im Damenteam auf Rang zwei, im Mixed-Bewerb auf den undankbaren vierten Platz.
Planica Das Mixed-Skisprungteam hat zum Abschluss der ersten Woche der Nordischen WM in Planica die fünfte Medaille für Österreich verpasst. Chiara Kreuzer, Jan Hörl, Eva Pinkelnig und Stefan Kraft landeten gestern auf Platz vier, ihr Rückstand auf Bronze war mit 12,9 Punkten beträchtlich. Gold ging zum fünften Mal in Serie seit 2015 an Deutschland, das sich bei wechselnden Windbedingungen vor Norwegen und Gastgeber Slowenien behauptete.
Drittes Gold für Althaus
Während es im ÖSV-Lager wenige Stunden nach Bronze im Kombi-Mixed nichts zu feiern gab, jubelte Deutschlands Katharina Althaus im dritten Bewerb über ihr drittes Gold. Auch die Slowenen durften zufrieden sein, schrieb der Gastgeber mit Bronze doch erstmals an. Enttäuschend war aber die einmal mehr schüttere Zuschauerkulisse.
Pinkelnig nahm den undankbaren vierten Platz, den auch schon Kraft am Vortag im Einzel hatte hinnehmen müssen, sportlich: „Im Team gewinnt man gemeinsam und nimmt auch bittere Stunden hin. Heute waren andere besser“, meinte die im Einzel und im Frauen-Nationenbewerb mit Silber dekorierte Weltcup-Leaderin. Für Kraft sei es besonders bitter. „Es tut mir für ihn extrem leid. Zweimal Vierter, das hat er sich absolut nicht verdient, so wie wir anderen auch nicht.“ Ihr zweiter Sprung gebe ihr viel Selbstvertrauen für die nächsten Bewerbe. „Wenn mir auf der Großen solche gelingen, dann können sich die anderen warm anziehen“, so Pinkelnig.
Zu Beginn hielten Kreuzer, die für die verletzte Julia Mühlbacher aufgeboten worden war, und Hörl nicht mit den Allerbesten mit. Pinkelnig verkürzte den Rückstand deutlich, blieb aber wie ihre Vorgänger auf Platz fünf. Kraft machte dann eine Position gut, der Abstand zu den Podestplätzen wuchs aber wieder auf 17 Punkte an. „Es wird natürlich schwer“, schätzte der dreimalige Weltmeister die Medaillenchancen nach dem ersten Durchgang richtig ein. In diesem steigerten sich Kreuzer (97,5) und Hörl (95) zwar, das nützte gegen die anhaltend starke Konkurrenz aber nichts. Der Rückstand auf Bronze blieb in etwa gleich. Pinkelnig segelte auf 102 Meter, eine Telemark-Landung glückte ihr aber nicht, weshalb Österreich mit gleichbleibendem Abstand von rund 18 Punkten auf dem Blech-Platz kleben blieb.
Silberner Samstag
Mit dem Damenteam hat Pinkelnig am Samstag von der Normalschanze ihr zweites Edelmetall einfahren können. Gemeinsam mit Chiara Kreuzer, Julia Mühlbacher und Jacqueline Seifriedsberger sicherte man sich hinter den Siegerinnen aus Deutschland die Silbermedaille. Als Schluss-Springerin brachte Pinkelnig im dritten WM-Teambewerb der Frauen – 2019 gab es ÖSV-Silber – ihr Team mit 98,0 m von Rang drei aus an Norwegen vorbei noch einmal nach vor, zudem verpuffte ein Luken-Poker der von hinten angreifenden Sloweninnen. „Mit taugt es so, unglaublich coole Teamleistung! Jetzt gemeinsam Team-Vizeweltmeister, das ist schon unglaublich“, jubelte die 34-jährige Dornbirnerin, die WM-Debütantin Mühlbacher hervorhob. Gleichzeitig kritisierte Pinkelnig die Punkterichter für die Bewertung eines der Sprünge der Teamkollegin. „16,5 – Frechheit“.
Dennoch überwog bei Pinkelnig die Freude über ihr insgesamt viertes Edelmetall bei Weltmeisterschaften.
„Wenn ich auf der Großschanze auch so springe, können sich die anderen warm anziehen“


Skispringen
Heute: Ruhetag
Dienstag:
Frauen, Großschanze: Qualifikation,12.15 Uhr
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