Ein Jäger pfeift die Austria

Sport / 02.03.2023 • 15:30 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Christopher Jäger kommt mit viel Erfahrung zu seinem ersten Bundesligaspiel mit Beteiligung von Austria Lustenau. <span class="copyright">gepa</span>
Christopher Jäger kommt mit viel Erfahrung zu seinem ersten Bundesligaspiel mit Beteiligung von Austria Lustenau. gepa

Mit Christopher Jäger leitet erfahrener Schiedsrichter das Spiel zwischen Austria Lustenau und Sturm Graz. Grobelnik als VAR.

Lustenau Spiel eins nach dem Skandalmatch in Linz zwischen LASK und Austria Lustenau. Die Grün-Weißen empfangen am Samstag (17 Uhr) Österreichs zweitbeste Mannschaft Sturm Graz. In einer Partie, in der es für die Elf von Austrias Cheftrainer Markus Mader schon um alles geht. Denn will man noch ein Wörtchen um Platz sechs mitreden, muss ein Sieg her. An Brisanz fehlt es also keineswegs. Der ÖFB, der dem Schiedsrichterwesen in Österreich vorsteht, entsendet dafür Christopher Jäger als Spielleiter in die Stickergemeinde.

“Ich werde den Teufel tun und was ändern in meiner Herangehensweise an das Match am Samstag, das wäre wohl schon der erste Fehler.”

Christopher Jäger, Schiedsrichter für das Spiel Austria Lustenua gegen Sturm Graz
Christopher Jäger leitete in dieser Saison schon drei Matches von Sturm Graz. Zweimal siegten die Blackies, einmal endete es in einem Remis. <span class="copyright">gepa</span>
Christopher Jäger leitete in dieser Saison schon drei Matches von Sturm Graz. Zweimal siegten die Blackies, einmal endete es in einem Remis. gepa

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Premiere und Jubiläum

Der 38-Jährige aus Salzburg wird erstmals ein Bundesligamatch der Lustenauer leiten. Es ist der neunte Einsatz in der Bundesliga für den Regionaldirektor bei der Hypo Salzburg aus Wals, der seit der Saison 2014/15 als Referee in der höchsten Spielklasse Österreichs Matches leiten darf. Aufgefallen ist Jäger im Laufe der Saison noch nicht, was im Falle eines Schiedsrichter als größtes Kompliment gilt. Dazu feiert Jäger mit dem 100. Spiel in der Bundesliga ein rundes Jubiläum. “Es freut mich, dass ich dieses Jubiläum in Lustenau begehen kann. Denn ich habe in meiner Laufbahn schon sehr viele Spiele dort leiten dürfen”, so Jäger, der erklärt, “dass ich mich genauso vorbereite auf das Spiel wie immer. Klar weiß ich, dass das mediale Interesse größer ist, aber Einfluss auf meine Vorbereitung bzw. auf meine Leistung hat dies keinen. Ich werde den Teufel tun und was ändern in meiner Herangehensweise, das wäre wohl schon der erste Fehler.”

Interessantes Detail: In der Spielzeit 2022/23 leitete Jäger bereits drei Matches von Sturm Graz. In Runde eins endete das Spiel in Wiolfsberg mit 1:1, am sechsten Spieltag siegten die Blackies auswärts bei Rapid Wien mit 2:1 und in Runde zwölf gewann die Elf von Sturm-Trainer Christian Ilzer zuhause gegen den Wolfsberger AC mit 3:2.

Derbysieg auch unter Jäger

In den vielen Jahren von Austrias Zweitklassigkeit kam es schon oft zum Auffeinandertreffen zwischen Jäger, der seit 1. Jänner 2023 nicht mehr als FIFA-Referee geführt wird, und den Lustenauern. Seine letzte Partie der Austria leitete der 38-Jährige am 18. April 2022, da stand das Ländlederby gegen den FC Dornbirn an. Gutes Omen: Die Austria siegte damals vor 5000 begeisterten Zuschauern im Reichshofstadion klar mit 4:0.

Am 18. April 2022 pfiff Christopher Jäger sein letztes Match mit Austria-Beteiligung. Damals siegte die Austria im Derby gegen Dornbirn 4:0. <span class="copyright">gepa</span>
Am 18. April 2022 pfiff Christopher Jäger sein letztes Match mit Austria-Beteiligung. Damals siegte die Austria im Derby gegen Dornbirn 4:0. gepa
Christopher Jäger gilt als kommunikativer Referee. Die wird er auch im Austausch mit dem VAR brauchen. <span class="copyright">gepa</span>
Christopher Jäger gilt als kommunikativer Referee. Die wird er auch im Austausch mit dem VAR brauchen. gepa

Insgesamt kommt Jäger auf 414 Bewerbspiele in seiner seit 2010 laufenende Karriere als Schiedsrichter. Dazu zählen Matches sowohl in der höchsten Spielklasse als auch in der 2. Liga sowie internationale Einsätze. In diesen 414 Matches verteilte er 1772 gelbe Karten, 81 gelb-rote und 41 mal zückte er den roten Karton.

Grobelnik als VAR

Gerhard Grobelnik leitete das 3:0 der Austria im Derby gegen SCR Altach. Am Samstag sitzt er als Verantwortlicher im VAR-Raum. <span class="copyright">gepa</span>
Gerhard Grobelnik leitete das 3:0 der Austria im Derby gegen SCR Altach. Am Samstag sitzt er als Verantwortlicher im VAR-Raum. gepa

Unterstützt wird er von den beiden Assistenten an den Linien Jasmin Sabanovic und Markus Reichholf. Als vierter Offizielle agiert Andreas Heiß. Großes Augenmerk liegt diesmal sicher auf den Verantwortlichen im VAR-Raum. Dort hat man mit Gerhard Grobelnik die graue Eminenz von Österreichs Schiedsrichter platziert. Der 47-Jährige ist seit 2010 als Bundesliga-referee aktiv. Mit dem Wiener verbindet man im Lager der Austria durchaus nur gute Erinnerungen. Denn wenn Grobelnik ein Match der Austria leitete, ging die Mader-Elf immer als Sieger vom Feld. So geschehen in der ersten Cuprunde im Juli 2022, als die Austria mit 3:2 in Marchfeld gewinnen konnte. Und auch beim 3:0-Heimsieg der Austria im großen Ländlederby gegen den SCR Altach. Eine brisante Partie, die Grobelnik ohne große Probleme und Fehler über die Bühne brachte.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die beiden Herren auch kommunikativ voll auf der Höhe sind. Denn bekanntlich, “kommen beim Reden die Leute zam”, was bei eventuellen Unklarheiten auf dem Spielfeld bezüglich Foulspiel oder nicht in einem Strafraum sicher hilfreich ist. “Ich habe mit Gerhard schon einige Matches gemeinsam geleitet, so auch im Herbst das Derby der Austria gegen Altach, wo ich als VAR assistierte”, so Jäger über die Zusammenarbeit mit Grobelnik.

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