Pinkelnig wollte nur noch weg

Die Weltmeisterschaft endete mit einer Enttäuschung.
Planica Rund 600 km lang ist der Weg von Planica nach Vorarlberg, trotzdem hat sie sich zu dem nächtlichen Trip nach dem nervenaufreibenden WM-Einzel von der Großschanze dazu entschlossen. Die 34-Jährige war einmal mehr beste ÖSV-Aktive, Platz sechs stellte aber niemanden so richtig zufrieden. Auch die insgesamt zweite WM-Entscheidung vom großen Bakken endete ohne ÖSV-Medaille, Pinkelnig reiste aber doch immerhin mit zweimal Silber ab.
„Ich will heim, zu meinen Leuten, zu meinen Herzensmenschen. Ich brauche ganz, ganz dringend Menschen, die nahe an meinem Herzen sind. Es gibt einfach einige Dinge in dem Job, die sehr schwer für mich sind. Jetzt haben sie mich ein bisschen erdrückt, und deswegen muss ich weg – damit ich wieder ein bisschen schnaufen kann“, sagte die Vorarlbergerin in ihrem letzten Interview vor der Abreise. Zu Mittag sei sie im Hotelzimmer gesessen und habe geheult. „Im Hintergrund müssen die Dinge einfach gut zusammenlaufen, das war halt nicht der Fall“, ließ sie wissen.
Schon die gesamte, Anfang November begonnene Saison über liegt eine hohe rot-weiß-rote Erwartungshaltung auf Pinkelnig
Zufrieden mit zwei Medaillen
Für ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer blieb der Druck auf sein Team bzw. Pinkelnig im Speziellen auch nicht unbemerkt. „Die Erwartungen waren sehr groß. Du kommst als Weltcupführende, bist im Nationencup vorne – da erwartet jeder die Medaillen. Es könnte aber auch in die andere Richtung gehen.“ Der Coach rechnete Pinkelnig jedenfalls ihre WM-Leistungen hoch an, zog für sie eine positive Bilanz: „Eva hat ihre Nerven im Zaum gehabt, sie fährt mit zwei Medaillen heim.“
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