Pleite für desaströse Altacher

Sport / 05.03.2023 • 16:55 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Ein Bild voller Aussagekraft: Altachs Torhüter Andreas Jungdal sinkt in sich zusammen, die Klagenfurter jubeln. <span class="copyright">apa</span>
Ein Bild voller Aussagekraft: Altachs Torhüter Andreas Jungdal sinkt in sich zusammen, die Klagenfurter jubeln. apa

Der Cashpoint SCR Altach kassiert vollkommen verdient eine 0:3-Pleite gegen Austria Klagenfurt. Und ist damit noch gut bedient.

Klagenfurt Die Rheindörfler hatten sich viel vorgenommen für das Auswärtsspiel am Wörthersee. Nach einer katastrophalen ersten Hälfte ist aber klar: Der Abstiegskampf wird hart.

David Herold (rechts) stand erstmals in der Startelf. Im Bild gegen Simon Straudi. <span class="copyright">ap</span>
David Herold (rechts) stand erstmals in der Startelf. Im Bild gegen Simon Straudi. ap

Erschreckend schwache Halbzeit

Altachs Coach Miroslav Klose kündigte bereits vor der Partie Änderungen an – „die Geschwindigkeit soll der Schlüssel sein“. Bedeutet konkret: Adthe Nuhiu nimmt nur auf der Bank Platz, Abdijanvic und Balic bilden den Doppelsturm. Zudem feiert der 20-jährige David Herold sein Startelfdebüt, Nelson rutscht ebenso wieder in die Anfangsformation.

Der siegreiche Klagenfurter Trainer Peter Pacult mit seinem Stürmer Markus Pink, der erneut gegen Altach traf. <span class="copyright">ap</span>
Der siegreiche Klagenfurter Trainer Peter Pacult mit seinem Stürmer Markus Pink, der erneut gegen Altach traf. ap

Aber zu sehen ist von der erhofften Geschwindigkeit überhaupt nichts. Was auch daran liegt, dass Klagenfurt das Spiel von Beginn weg in die Hand nimmt, Altach von Beginn an dem Ball hinterherrennt. Bereits nach sieben Minuten bugsiert Klagenfurts Torjäger Pink den Ball erstmals über die Linie. Glück für Altach: Benatelli stand zuvor im Abseits. Glück für Klagenfurt: Das Toreschießen wurde den Kärntnern auch in weiterer Folge nicht schwer gemacht.

Coach Miroslav Klose geht schweren Zeiten entgegen. <span class="copyright">ap</span>
Coach Miroslav Klose geht schweren Zeiten entgegen. ap

So war es ein Bock von Keeper Jungdal, der Altach in Rückstand brachte. Nach einem Rückpass wartete der Youngster viel zu lange, wurde von Rieder angelaufen. Unter Druck geraten schlug Jungdal den Ball viel zu kurz raus, noch im Strafraum nahm der umtriebige Straudi, der Herold vor enorme Probleme stellte, die Vorlage dankend per Kopf. Von der Latte prallte der Ball zwar zurück, Florian Rieder staubt aber zum 1:0 ab (13.).

fussball

Admiral Bundesliga

20. Spieltag

SK Austria Klagenfurt vs Cashpoint SCR Altach 3:0 (3:0)

28 Black Arena, 3.021 Zuschauer, SR Julian Weinberger

Torfolge: 13. 1:0 Florian Rieder, 26. 2:0 Florian Rieder, 33. 3:0 Markus Pink

Gelb-Rote Karte: 90./+1 Edokpolor (wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: 39. Edokpolor, 48. Aigner (beide Altach/beide Foulspiel), 56. Mahrer, 84. Schumacher (beide Klagenfurt/alle Foulspiel)

 

SK Austria Klagenfurt (4-3-3) Menzel – Wernitznig, Mahrer, Wimmer, Schumacher – Demaku (65. Irving), Benatelli, Cvetko (81. Moreira) – Straudi (88. Bonnah), Pink (88. Jaritz), Rieder (88. Binder)

Cashpoint SCR Altach (5-3-2) Jungdal – Nelson (46. Aigner), Strauss, Haudum, Edokpolor, Herold – Jan Jurcec (46. Lazetic), Bähre (85. Tartarotti), Jäger – Abdijanovic (46. Nuhiu), Balic (75. Bukta)

Ohnehin schon harmlose Altacher wirkten dadurch zusätzlich verunsichert. Die Gegenwehr in weiterer Folge? Höchst beschränkt. So geht Strauss in Minute 26 nur halbherzig in einen Zweikampf, Rieder tunnelt scheinbar mühelos Nelson und versenkt den Ball via Innenstange zum 2:0 in den Maschen. Dieses Mal traf Jungdal keine Schuld. Bei Altach ging gar nichts (ein Abschluss von Balic in Minute 20 war die einzige Möglichkeit für die Rheindörfler), für Klagenfurt ging alles zu einfach. Bei einer Flanke von Rieder vergaß Edokpolor auf den besten Stürmer der aktuellen Saison und Markus Pink verlängerte dankend per Kopf zum 3:0 (33.). Für den Angreifer war es Saisontor Nummer 14. Bereits im Hinspiel schenkte er Altach beim 4:1 drei Stück ein.

Vor allem in der Defensive offenbarten die Altacher arge Schwächen. <span class="copyright">apa</span>
Vor allem in der Defensive offenbarten die Altacher arge Schwächen. apa

Etwas gefestigter in Hälfte zwei

Klose reagierte in der Halbzeit, brachte mit Nuhiu, Aigner und Lazetic drei Neue. Bei einem 0:3-Rückstand konnten aber auch sie freilich nicht mehr allzu sehr glänzen. Aber immerhin: Altach wehrte sich besser, hatte durch Nuhiu (64.), Balic (67.), Jäger (67), Bähre (85.) und Lazetic (86.) gute Chancen auf das Anschlusstor. Es fehlte jeweils nicht viel zum Treffer, aber die Bälle gingen trotzdem vorbei, die Torflaute hält an. Dass Altach aber überhaupt Chancen vorfand, hatte auch damit zu tun, dass Klagenfurt es im zweiten Durchgang äußerst ruhig angehen ließ.

Kapitän Lukas Jäger (r.) war nach dem Spiel ziemlich angefressen. <span class="copyright">gepa</span>
Kapitän Lukas Jäger (r.) war nach dem Spiel ziemlich angefressen. gepa

Und dennoch: Klagenfurt hätte auch noch erhöhen können: Cvetko traf aus dem Rückraum nur den Pfosten (62.), Pink lauerte ohnehin stets am zweiten Pfosten. Am Spielstand sollte sich aber nichts mehr ändern. In der Nachspielzeit krönte zudem Edokpolor mit einer Gelb-Roten Karte seinen schwachen Auftritt. Der SCR Altach schlittert bei Austria Klagenfurt völlig verdient in eine 0:3-Niederlage, der Auftritt der Klose-Elf gibt Grund zur Besorgnis.

Nosa Edokpolor setzte seiner schwachen Leistung noch eine Gelb-Rote Karte drauf. <span class="copyright">gepa</span>
Nosa Edokpolor setzte seiner schwachen Leistung noch eine Gelb-Rote Karte drauf. gepa

Gegen Klagenfurt geht damit das vierte Aufeinandertreffen in der Bundesliga verloren. Altach wartet seit über 525 Minuten auf einen Treffer. Zu der offensiven Harmlosigkeit gesellte sich aber wieder die defensive Instabilität. Für den Abstiegskampf ist das eine gefährliche Kombination. Nächsten Sonntag steigt zuhause das Kellerduell gegen die SV Ried.

Fabian Beer
berichtet aus Klagenfurt

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