Red Bull spaziert, Alonso liefert die Show

Sport / 05.03.2023 • 21:24 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Das erste Siegerpodest der Saison: Max Verstappen, Sergio Perez und Fernando Alonso feiern in Sakhir.AP
Das erste Siegerpodest der Saison: Max Verstappen, Sergio Perez und Fernando Alonso feiern in Sakhir.AP

Verstappen und Pérez unterstreichen ihre Favoritenrolle, doch der Altmeister begeistert.

Sakhir Fast könnte man sagen: Business as usual für Red Bull Racing, doch der Erfolg von Weltmeister Max Verstappen vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez hatte auch Ungewöhnliches: Erstmals siegte der Niederländer auf dem Bahrain International Circuit (nach 35 Erfolgen auf anderen Strecken), Red Bull gewann erstmals seit 2011 die Saisoneröffnung und, ja, da war die „Wiederauferstehung“ des Fernando Alonso.

99. Platz auf dem Podium

Der im Wechsel zu Aston Martin offenbar einen Jungbrunnen und seinen x-ten Frühling fand. Rang drei nach Kampf gegen Ferrari und Mercedes – mit einer sehenswerten Attacke gegen Lewis Hamilton und einem kurzen Fight mit Carlos Sainz – war der verdiente Lohn, wobei Alonso (41) erstmals seit Qatar 2021 aufs Podium kam – sein 99. in der Formel 1, wo seine Karriere 2001 begann. Da war sein heutiger Gegner Oscar Piastri noch nicht geboren. Der Australier war übrigens im mit Problemen kämpfenden McLaren der erste Ausfall in der neuen Saison.

Red Bull wurde damit den Vorschusslorbeeren gerecht, die Aufschlüsse aus den Tests wurden bestätigt – genauso wie die starke Form von Aston Martin vor allem auf den Longruns. Dass der Mercedes-Kunde die Mercedes-Werkmannschaft mit Hamilton und Jungstar Russell im Griff hatte, bestätigte auch der noch rekonvaleszente Lance Stroll, dessen Antreten nach doppeltem Handbruch (Radunfall) in der Schwebe hing. Der Kanadier steuerte den zweiten Aston auf Rang sechs. „Unsere vorige Saison wurde nach schwierigem Start besser, dann arbeitete das ganze Team sehr hart im Winter. Heute dürfen wir uns freuen, morgen geht es mit dem Arbeiten weiter“, sagte Teamchef Mike Krack.

Für Ferrari scheint die Saison auch mit neuem Teamchef (Fred Vasseur) und neuer Motivation nicht leichter als die vergangene zu werden: Charles Leclerc verlor einen vermeintlich sicheren dritten Platz, als er in Runde 40 den roten Boliden ohne Vortrieb abstellen musste. Carlos Sainz (Vierter) hatte keine Chance auf einen Spitzenplatz.

„Ich hatte eine gute Startphase“, gestand Verstappen, der nach acht Runden schon 5,2 Sekunden vor Leclerc lag, der Pérez am Start überholen konnte. Der Mexikaner holte sich in Runde 27 Platz zwei zurück und war danach ungefährdet. „Als ich einen Abstand herausgefahren hatte, konnte ich mich auf das Schonen der Reifen konzentrieren“, sagte Verstappen, „es ist schön, auch in Bahrain einmal zu gewinnen.“ Pérez sprach von „harter Arbeit im Winter, die sich auszahlte“. Und er will Verstappen fordern: „Mein Ziel muss sein, näher an Max heranzukommen.“ Noch mehr Jubel als für die Bullen gab es wohl für Alonso, der bei der Siegerehrung Emotionen zeigte, aber auch Teamgeist: „Für das Team ist das ein großartiger Auftakt, wir haben jetzt das zweitbeste Auto im Feld. Mein Podestplatz fühlt sich noch irreal an. Aber das alles hat sehr viel Spaß gemacht.“

Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko bestätigte bei „Servus TV“: „Unsere Pace im Rennen war wirklich gut, wir wussten aus den Rahmenrennen von unseren Nachwuchsfahrern, dass auf dieser fordernden Piste Reifenschonung zu Beginn am wichtigsten ist. Das gelang. Echte Ansätze zu Nervosität gab es für uns im Rennen nie.“

„Ich hatte eine gute Startphase. Es ist schön, auch in Bahrain einmal zu gewinnen.“

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