Des Trainers Suche nach dem richtigen Schlüssel

Sport / 06.03.2023 • 20:25 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Auf Miroslav Klose wartet eine arbeitsintensive Woche. <span class="copyright">gepa</span>
Auf Miroslav Klose wartet eine arbeitsintensive Woche. gepa

Altachs Abwärtsspirale im Frühjahr ist besorgniserregend. Die Rheindörfler sind seit 525 Minuten ohne Torerfolg.

Altach Nur in drei von 20 Spielen ohne Gegentreffer geblieben, die meisten Gegentore (41) in der Liga kassiert – und seit dem 23. Oktober des Vorjahres (3:2 in Wolfsberg) ohne Siegerlebnis. Altachs Abwärtsspirale ist einmal mehr beängstigend, zumal das Team nunmehr schon seit 525 Minuten einem eigenen Torerfolg nachläuft. Die Klose-Elf ist damit auf dem besten Wege den eigenen Negativrekord aus der Vorsaison, als man 548 Minuten ohne Torjubel blieb, zu brechen. Umso größer ist der Druck vor dem sonntägigen Ried-Heimspiel, wenngleich die Oberösterreicher Anlass zur Hoffnung geben. Denn in der Vorsaison wurde die Torsperre ausgerechnet gegen Ried (19. März 2022) beendet und das gleich mit einem 2:1-Sieg.

„Die Reaktion nach der Halbzeit hat gezeigt, dass es keine Systemfrage ist.“

Miroslav Klose über die zwei Gesichter der Mannschaft

Leidenschaft und Einstellung

Wie im Vorjahr, als Ludovic Magnin mit seiner emotionalen Art die Stimmung positiv beeinflusste, so ist auch in der laufenden Meisterschaft die Ruhe im Verein dem Trainernamen zuzurechnen. Dass Miroslav Klose nach der 0:3-Niederlage in Klagenfurt die Reaktion der Mannschaft nach der Pause nicht als Systemfrage argumentierte, sondern Worte wie Leidenschaft und Einstellung in den Mittelpunkt stellte, sollte jedoch alle aufrütteln. Denn in Halbzeit eins war keine Mannschaft auf dem Platz zu sehen. Im Wörtherseestadion tummelten sich vielmehr elf Einzelspieler, die sich zudem Eigenfehler leisteten und sich schließlich kopflos dem Gegner ergaben. Eine bittere Erfahrung, auch für den 44-jährigen Chefcoach an der Linie. Nicht zuletzt deshalb versuchte Klose in der Pause Akzente zu setzen. So ließ er die Spieler untereinander reden. „Es braucht Leader“, sagt er dazu mit Blickrichtung Qualifikationsgruppe. Dass er gewillt ist, voranzugehen, sich der Situation zu stellen, untermauerte er einmal mehr. „Ich werde nicht davonlaufen“, so seine Worte im VN-Telefonat. Dass sein Weg ihn nach dem Spiel nach Wien führte und er nicht mit der Mannschaft Richtung Vorarlberg fuhr, war allein der Einladung zur Fußball-TV-Show „Talk und Tore“ geschuldet.

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Doch Klose weiß selbst, dass er nun gefordert ist. Möglichst schnell den Schlüssel finden, um den „Bock wieder umzuhauen“, das ist seine Mission. Im Abstiegskampf braucht es das „Wirgefühl“, braucht es Spieler, die vorangehen – und es braucht Leidenschaft und Einstellung.

Eine Erfahrung für das Leben

„Im Moment spricht nicht viel für uns“, ist sich Klose bewusst. Eine Erfahrung, die der Weltmeister als Fußballer durchaus öfters erlebt hat. Dafür gebe es auch nicht ein Rezept, sondern vielmehr verschiedene Wege, wieder in die Bahn zu kommen. Die Basis aller Erfolge ist die Arbeit oder wie es Klose umschreibt, „der Spaß an der Arbeit“. Seine Analyse lässt aber auch andere Schlüsse zu, allein darüber sprechen will er – noch – nicht. All das ist auch für ihn neu, eine „Erfahrung für‘s Leben“, wie er sagt. Eines aber will er auf keinen Fall und fordert deshalb: „Wir müssen mit der Heulerei aufhören.“ Zumal die Suche nach dem Schlüssel nur mit den Spielern gelingen wird. Die Zeit des Versteckens auf dem Platz ist vorbei, jetzt heißt es vorneweg zu gehen.

Für Lukas Jäger . . .
Für Lukas Jäger . . .
. . . und David Herold gab es für ihren Kampf, Einstellung und Leidenschaft Lob vom Trainer. <span class="copyright">apa, gepa</span>
. . . und David Herold gab es für ihren Kampf, Einstellung und Leidenschaft Lob vom Trainer. apa, gepa

Ried kann der Schlüssel sein

Wenn Klose schon von „verschiedenen Wegen“ spricht, um im Kampf um den Klassenerhalt in die Erfolgsspur zu finden, dann kann einer davon die Partie gegen Ried sein. Die Innviertler sind seit ihrem Wiederaufstieg im Sommer 2020 zu einem Lieblingsgegner der Altacher geworden. Fünf der neun Aufeinandertreffen wurden gewonnen, zu Hause sind die Rheindörfler seither ungeschlagen. Bei nur einer Niederlage spricht zudem das Torverhältnis (17:9) klar für Altach. Somit wäre der Zeitpunkt ideal, um die Torsperre endlich zu beenden und um Gästeteams in der Cashpoint wieder das Fürchten zu lehren. Ab April warten nämlich die Spiele in der Qualigruppe und spätestens da gibt es keine Ausreden mehr.

Marko Lazetic will sich mit Serbien für die U-19-EM-Endrunde qualifizieren. <span class="copyright">gepa</span>
Marko Lazetic will sich mit Serbien für die U-19-EM-Endrunde qualifizieren. gepa

Lazetic kämpft mit U-19 um EM-Ticket

Für Altach-Stürmer Marko Lazetic geht es in der Ligapause im März um ein Ticket mit Serbien für die U-19-Europameisterschaft. Vom 22. bis 28. März heißen die Gegner Polen, Israel und Lettland. Für das Miniturnier müssen der 19-jährige Lazetic und seine Teamkollegen nach Polen reisen. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich für die Endrunde.

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