Mit kühlem Kopf nach Cortina

Sport / 06.03.2023 • 23:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
<p class="caption">Auf Philipp Winzig und den EHC Lustenau wartet im Play-off-Viertelfinale die italienische Hürde Cortina. Sttiplovsek</p>

Auf Philipp Winzig und den EHC Lustenau wartet im Play-off-Viertelfinale die italienische Hürde Cortina. Sttiplovsek

EHC Lustenau fordert im Play-off-Viertelfinale den italienischen Meister.

Lustenau Im Olympiastadion von Cortina startet der EHC Lustenau heute (20.30 Uhr) die Mission Play-off-Viertelfinale. „Wir wollen wie gegen Zell einen kühlen Kopf bewahren“, möchte Trainer Philipp Winzig am Rezept festhalten, das seinem Team den Einzug unter die Top acht der Alps Hockey League ermöglichte. „In einer Play-off-Serie gibt es viele kritische Momente, in denen es gilt, ruhig zu bleiben. Man hat in Zell gesehen, dass es sich auszahlt.“

Disziplin als Schlüssel

Winzig, der Anfang Dezember das Zepter an der EHC-Bande von Mike Flanagan übernahm, stellte das Thema Disziplin in den Mittelpunkt seiner Team-Ansprachen. „Uns ist es im Laufe der Meisterschaft auch passiert, dass wir dumme Strafen genommen haben. Wenn man diese Unart eliminieren kann, läuft das Spiel öfter in deine Richtung.“ Seine Mannschaft habe darüber hinaus in Zell souverän und routiniert gewirkt, sich auch von den 2000 Fans nicht beeinflussen lassen. „Da muss ich allen Spielern ein großes Lob aussprechen.“
Bei der Viertelfinal-Ziehung der drei bestplatzierten Mannschaften aus der Meisterrunde fiel der EHC durch, keiner wollte sich mit Winzigs Equipe anlegen. „Mit dem Sieg in Zell haben wir ein Ausrufezeichen gesetzt. Man sieht, dass man mit uns rechnet.“ Die Vorbereitung auf die Serie gegen Cortina würde wie jene gegen die Salzburger ablaufen: „Wir werden den Gegner analysieren, versuchen, Schwachpunkte herauszufiltern. Dann heißt es, ein Konzept zu finden, damit wir sie schlagen können.“ Winzig taxiert die Italiener als eine kompakte Mannschaft, die sich körperlich stark präsentiere. „Aus einer stabilen Verteidigung heraus, wird engagiert nach vorne gespielt, auch das Powerplay überzeugt.“ Mit Marco De Filippo Roja hat Cortina einen verlässlichen Torhüter zwischen den Pfosten. In der Statistik kommt er mit 92 Prozent gleich hinter dem starken EHC-Schlussmann Erik Hanses, der bisher 92,2 Prozent der Schüsse auf sein Tor abwehren konnte.

„In Zell haben wir ein Ausrufezeichen gesetzt. Man sieht, dass man mit uns rechnet.“

Philipp Winzig
Trainer EHC Lustenau

Eiszeit für die vierte Linie

Cortina krönte sich heuer bereits zum italienischen Meister, setzte sich im Finalturnier gegen Ritten durch. Mit 17 Meistertiteln ist das Team aus den Dolomiten nach dem HC Bozen der zweiterfolgreichste Eishockeyverein Italiens. Trainer Giorgio De Bettin (50) dirigiert seit 2018, betreut auch Italiens U-20-Nationalteam. Im Kader der Venetier stehen mit Gregory Di Tomaso, Diego Cuglietta, Jason Seed (Can) und Mikael Saha (Fin) vier Legionäre. Lustenaus Erinnerungen an den heutigen Gegner sind nicht die besten: Auf eine 0:2-Heimniederlage folgte ein 1:8 mit gleich vier Gegentreffern im Startdrittel.
Winzig hofft, dass ihm heute in Cortina der komplette Kader zur Verfügung steht. „Unsere Mannschaft besteht zu 90 Prozent aus Spielern, die einem Beruf nachgehen. Da sind wir auf die Kulanz der Arbeitgeber angewiesen.“ In einer Best-of-five-Serie müsse man mit den Kräften haushalten: „Jeden zweiten Tag gibt es ein Spiel, das geht an die Substanz. Ich habe gegen Zell oft nur drei Angriffslinien aufs Eis gebracht. Gegen Cortina wird die vierte Linie mit Robin Wüstner, Fabio Haas und Alessandro Togni mehr Eiszeit erhalten.“

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