Frauen als positive Inspiration

Sport / 07.03.2023 • 21:16 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
In den fünf Testspielen gab es für das Frauenteam aus Altach zwei Siege, bei zwei Remis und einer Niederlage. Nun wartet am Samstag der Saisonstart mit dem Cupspiel.VN
In den fünf Testspielen gab es für das Frauenteam aus Altach zwei Siege, bei zwei Remis und einer Niederlage. Nun wartet am Samstag der Saisonstart mit dem Cupspiel.VN

Altachs Frauen leiden mit dem Männerteam, gleichzeitig wollen sie Motivator sein.

Altach Die Musik aus der Kabine ist hörbar, die Spielerinnen der SPG SCR Altach/FFC Vorderland bereiten sich auf die abendliche Trainingseinheit vor. Die Stimmung im Campus ist gut: Weil alle fit sind. Weil am Samstag (14 Uhr) mit dem Cup-Viertelfinal-Heimspiel gegen Bergheim das erste Pflichtspiel des Jahres auf dem Programm steht. „Wir haben alle unfassbar Bock, um den Champions-League-Platz mitzuspielen und ins Cup-Halbfinale aufzusteigen“, fasst Sabrina Horvat die positive Atmosphäre in Worte. Allerdings, so die ehemalige Deutschland-Legionärin, wisse man auch um die Schwere der Aufgabe. Deshalb sollte man sich die Ziele nicht zu hoch setzen, sondern von Spiel zu Spiel schauen. „Und wenn wir am letzten Spieltag gegen Austria Wien um den Champions-League-Platz spielen, dann haben wir ein volles Stadion“, so die 25-Jährige. Mittelfeldspielerin Anna Bereuter (21) lobt den Teamgeist innerhalb der Mannschaft. „Wir verstehen uns auch abseits des Platzes unheimlich gut und im Training sind alle sehr ehrgeizig.“ Es sei gelungen, die vielen individuellen Stärken zusammenzufügen. Und wenn nötig, so sagt Torfrau Charlotte Voll, gebe es halt auch mal was hinter die Ohren. Was die 23-Jährige damit meint? „Es braucht einfach auch ein paar Leadertypen. Bei uns ist es zudem die gute Mischung aus Spaß und Ehrgeiz, die das Team auszeichnet.“

Etwas ernster wird der Gesichtsausdruck der Deutschen, wenn sie beim Gedanken an den heutigen Weltfrauentag an die Unterdrückung von Frauen in anderen Kulturen denkt. „Wer, wenn nicht wir Frauen müssen da vorangehen“, lautet ihr Appell an die Welt. Horvat stößt sich an der ungleichen Bezahlung, vor allem weil sich Österreich europaweit unter den Top-3-Nationen befindet. „Mir geht es nicht um den Fußball. Wir wissen alle, dass der Männerfußball weltweit mehr Einnahmen generiert und die Entwicklung bei uns Frauen ganz gut ist. Aber wenn der Verdienstunterschied für ein und dieselbe Büroarbeit bei Mann und Frau riesig ist, verstehe ich das nicht. Aber generell gibt es noch andere Themen wie das Gehalt. Etwa Gewalt gegen Frauen. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.“

In Paris, so erzählt Voll als ehemalige PSG-Spielerin, habe man die bestverdienende Akteurin in Frankreich in den Reihen gehabt. „Da war das Ungleichgewicht in der Mannschaft riesig.“ „Wir haben ja alle nicht wegen des Geldes mit Fußballspielen angefangen, sondern weil wir es unfassbar gern tun“, lautet der Einwand von Horvat. Für sie seien Rückmeldungen wie „wir schauen lieber Frauenfußball, weil er ehrlicher ist, weil auf ein Foul nicht fünf Rollen auf dem Rasen folgen“, mehr wert als das Geld. „Solche Komplimente tun einfach gut.“

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