In Vorarlberg gibt‘s die Tour-Neugeburt

Sport / 08.03.2023 • 22:16 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
2018 sorgten Tausende Fans in Feldkirch beim letzten Stopp der Ö-Tour in Vorarlberg für ein Volksfest.VN
2018 sorgten Tausende Fans in Feldkirch beim letzten Stopp der Ö-Tour in Vorarlberg für ein Volksfest.VN

Dornbirn wird Startort der wiederbelebten Österreich-Rundfahrt. Thomas Kofler ist neuer Geschäftsführer.

Dornbirn Die Räder sind aufgepumpt, die Kette ist geölt und die Bidons sind gefüllt. Die Österreich- Rundfahrt steht unmittelbar vor ihrem Comeback. Im Rahmen einer großen Pressekonferenz in Waidhofen an der Ybbs wurde die Veranstaltung in neuem Gewand präsentiert. Der Startschuss für eine neue Ära im österreichischen Radsport fällt in Dornbirn. Die Messestadt empfängt als Startort Anfang Juli die Tour of Austria, wie die neu adaptierte Österreich-Rundfahrt ab 2023 heißen wird. Nach dreijähriger Pause kehrt die nationale Tour damit wieder auf die Bühne des nationalen und internationalen Radsports zurück. Nach der Corona-Pandemie und finanziellen Problemen haben die heimischen Teams nun das Zepter übernommen und treten bei der Tour of Austria als Veranstalter auf.

Kofler als Geschäftsführer

Sie lösen damit den österreichischen Radsportverband mit Präsident Harald Maier ab. Unter der Führung der neuen Tour-of-Austria-Geschäftsführer Thomas Kofler (Team Vorarlberg) und Thomas Pupp (Tirol Cycling Team) haben sich die fünf heimischen Kontinental-Mannschaften, die sportlich weiterhin konkurrieren, zusammengeschlossen, um die für sie so wichtige nationale Rundfahrt wiederzubeleben. Unterstützung erhielten die Radsportteams von Wolfgang Konrad, der als Mitgesellschafter in die Tour-of-Austria-GmbH einsteigt. Der ehemalige Leichtathlet und Vater von Tour-de-France-Etappensieger Patrick Konrad bringt als Veranstalter des Vienna City Marathons viel Know-how und Erfahrung in das Organisationsteam der neuen Rundfahrt ein.

Sportlich wird die Tour of Austria als Teil der UCI Europe Tour ein 2.1-Rennen und ist damit das höchstdotierte heimische Etappenrennen noch vor der zuletzt gut besetzten Oberösterreich-Rundfahrt (2.2). Mehrtägige Veranstaltungen auf diesem Niveau werden üblicherweise von einigen World-Tour-Teams besetzt, so soll es auch in diesem Jahr sein.

Die Route

Bei der ersten Auflage als Tour of Austria und der 72. insgesamt als Österreich-Rundfahrt stehen fünf Etappen auf dem Programm. Den Anfang der Tour, die sich klar in der Tradition der 1947 erstmals ausgetragenen Österreich-Rundfahrt sieht, macht als „Grand Depart“ Dornbirn am 1. und 2. Juli. In Vorarlberg wird am Samstagabend auf dem Dornbirner Marktplatz die Mannschaftspräsentation im Rahmen eines Events durchgeführt. An diesem Tag startet auch die Tour de France im Baskenland in ihre 110. Auflage.

In Dornbirn machte die Österreich-Rundfahrt zuletzt 2009 Station. Auch damals diente die größte Stadt Vorarlbergs als Startort für die mehrtägige Tour durch das gesamte Land. Nach 141,9 Kilometern siegte vor 14 Jahren der Deutsche Andre Greipel. 2023 wird der Parcours die Fahrer zunächst ins Oberland führen, ehe nach einer mehrfach zu befahrenden Schlussrunde die Entscheidung auf dem Marktplatz fällt. Die genaue Route wird in den kommenden Wochen gesondert präsentiert.

Die zweite Etappe führt den Tour-Tross nach Tirol. Vom Skiort St. Anton am Arlberg geht es nach Innsbruck. Die Tiroler Landeshauptstadt war 2015 zuletzt Zielort einer Ö-Tour-Etappe. Die Fahrt von Kitzbühel nach Innsbruck endete damals mit einem Etappensieg des Oberösterreichers Lukas Pöstlberger, heute Profi beim australischen World-Tour-Team Jayco AlUla.

Von Osttirol geht es weiter nach St. Johann im Pongau/Alpendorf. Auf der Königsetappe werden die Fahrer die Glockner-Hochalpenstraße befahren, auf knapp 2400 Metern Höhe wird der traditionelle Glocknerkönig gekürt.

Es wird die längste Etappe der Tour of Austria 2023. Vom Salzburger Land geht es nach Steyr, wo ein Massensprint erwartet wird.

Die finale Entscheidung fällt in Sonntagberg. Die Wallfahrtskirche hoch über der Ybbs stand schon häufiger im Etappenplan der Österreich-Rundfahrt und soll sich zu einem Wallfahrtsort der Radsportler entwickeln. Die Gesamtwertung könnte noch einmal durcheinandergewürfelt werden. VN-EMJ

„Die Rundfahrt ist für uns als Teams von enorm wichtiger Bedeutung. “

Ex-Profi Matthias Brändle ist als Sponsorbetreuer dabei.
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Thomas Kofler in der Doppelrolle als Team- und Tourchef. Expa (2)
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In Vorarlberg gibt‘s die Tour-Neugeburt

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