Erstes Endspiel auf dem Weg zum Ligaerhalt

Mit Ried gastiert das Schlusslicht am Sonntag (17 Uhr) in Altach.
Altach Es war wie immer in diesem Frühjahr und doch so anders. Die Rede ist von der Aufarbeitung der dritten Niederlage im Jahr 2023 und der noch trefferlosen Zeit. Trainer Miroslav Klose suchte dabei das Einzelgespräch mit Spielern, die schon im Vorjahr die Situation miterlebt hatten. „Mir war es wichtig, ihre Einschätzung, ihre Gedanken zu kennen.“ Insbesondere, weil in Klagenfurt in den Minuten zwischen Kabine und Anspiel alles verlorengegangen sei, was zuvor noch spürbar war. Aus Sicht von Defensivmann Felix Strauss kann es nur lauten: „Den Kampf annehmen, trotz und gerade wegen unserer Spielphilosophie.“
Die SV Ried kommt mit einem Spielgestalter nach Altach, der selbst 62 Mal im Dress der Rheindörfler aufgelaufen ist und der vor dem Duell ehrlich ist und meint: „Einen gepflegten Fußball zu spielen, wäre mir lieber und nicht nur Kampf und Krampf, was wohl passieren wird.“ Dennoch sieht der 31-Jährige, der zuletzt mit Jan Zwischenbrugger, Philipp Netzer und Emanuel Schreiner („Es sind eh die Letzten, mit denen ich noch zusammengespielt habe“) den UEFA-B-Trainerschein erfolgreich abgeschlossen hat, die Partie nicht als Standortbestimmung für den Rest der Meisterschaft an. „Für uns geht es nach dem Trainerwechsel vor darum, zu erkennen, wie weit wir schon sind.“ Was seine Zukunft als Spieler betrifft, ist er über den Sommer hinaus – da läuft der Vertrag aus – offen. „Es gibt Gespräche mit Ried und anderen Vereinen.“ Und einmal als Trainer zu arbeiten, wäre das eine Option? „Generell ist es nicht mein Ziel, aber ich interessiere mich für Fußball und ich arbeite in der Rieder Akademie auch als einer der Cotrainer in der U-15-Auswahl.“ Doch es sind nicht Nutz und Co., die bei Klose für tiefgründige Überlegungen sorgen. Der 44-Jährige vertraut seinen Schützlingen, arbeitet vielmehr die Erkenntnisse der Spiele akribisch auf. Jetzt sei es wichtig, dass er jene Spieler finde, die sich auf ihren Positionen in seinem System wohl fühlen. Dazu gehört für ihn auch die „Geilheit, das eigene Tor zu verteidigen“. Dass man statistisch gesehen weniger zulässt als im Herbst, habe sich eben noch nicht in positiven Ergebnissen niedergeschlagen. Umso mehr würde er einen Sieg als „fantastisches Erlebnis für unseren Kopf“ einstufen. Jetzt, so der Deutsche, sei Zeit für die Werte und Tugenden, die Altach kann. „Wenn die Jungs mit dem Rücken zur Wand stehen, zeigt sich der Charakter.“ Deshalb sei nicht die Vergangenheit oder die Zukunft wichtig, sondern vielmehr das „Hier und Jetzt“. VN-cha
„Ein Sieg wäre natürlich ein fantastisches Erlebnis für unseren Kopf.“
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