„Heiße Kartoffel aus dem Feuer holen“

Sport / 10.03.2023 • 22:36 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Absolute Leistungsbereitschaft zeichnete Marko Tanaskovic als Spieler aus und die fordert der neue Bregenz-Cheftrainer auch von jedem seiner Schützlinge.GEPA
Absolute Leistungsbereitschaft zeichnete Marko Tanaskovic als Spieler aus und die fordert der neue Bregenz-Cheftrainer auch von jedem seiner Schützlinge.GEPA

Marko Tanaskovic will als Cheftrainer ein Kämpfer sein.

Bregenz „Trainer, haben wir morgen Athletik- oder Balltraining?“ Die Antwort von Marko Tanaskovic war kurz und prägnant: „Wir werden in den nächsten Wochen sehr viel laufen. Noch wichtiger ist aber, dass wir besser Handball spielen und vor allem mit viel mehr Herz und Einsatz!“ Bereits in seiner ersten Trainingseinheit als Cheftrainer machte Tanaskovic klar, auf welche Tugenden er in Zukunft großen Wert legt. „Ich möchte die Entscheidung meines Vorgängers Michael Roth in keiner Weise kommentieren oder die Qualität seiner Arbeit infrage stellen oder beurteilen. Was war, kann bekanntlich nicht rückgängig gemacht werden. Was aber ab sofort aber geschehen soll, kann man beeinflussen. Den Satz ,Es geht nicht‘, lasse ich nicht gelten und existiert für mich nicht!“

Ohne Rücksicht auf Verluste

Der 37-jährige gebürtige Serbe, der 2019 die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt, hat bereits bei seiner Antrittsrede als Cheftrainer klar untermauert, was er sich erwartet: „Bedingungslose Einsatzbereitschaft ohne Rücksicht auf Verluste und Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde, egal ob im Spiel oder Training, hatten und haben für mich oberste Priorität. Diese Tugenden, die ich als Spieler ohne Einschränkung gelebt habe, und diese Einstellung fordere ich als Trainer auch von meiner Mannschaft“, erklärt Tanaskovic.

Der angehende B-Lizenztrainer gibt sich keinen Illusionen hin und betont unverblümt: „In jeder Saison gibt es Höhen und Tiefen und nicht immer gelingt es, die gesteckten Ziele zu erreichen. Was ich überhaupt nicht dulden kann und werde ist, dass man nicht kämpft“, und verweist dabei auf seine eigene Karriere: „Auch ich habe nicht immer Topleistungen erbracht. Was man mir aber nie vorwerfen konnte, war der Umstand, egal ob ich Schmerzen hatte oder nicht, dass ich nicht gekämpft und alles gegeben habe. Als Spieler war mir lieber, die Gegner haben einen großen Bogen um mich gemacht und nicht die direkte Konfrontation gesucht. So eine Einstellung will ich als Trainer von jedem meiner Spieler sehen. Die absolute Bereitschaft ist die Basis, ob ein Spieler eingesetzt wird oder nicht. Jeder Spieler kennt meine Vorstellungen und hat es selbst in der Hand, mein Anforderungsprofil zu erfüllen. Grenzenlose Leistungsbereitschaft ist für mich keine Floskel, sondern eine Selbstverständlichkeit.“

Tanaskovic, der in seiner Zeit in Hard fünf Meister- und zwei Cuptitel sowie drei Mal den Supercup holte und mit Bregenz je einen Cup- und Supercuperfolg feierte, bezeichnet die vorzeitige Beförderung auf den Cheftrainerposten bei den Festspielstädtern als besondere Herausforderung: „Wenn ich wie geplant ab Sommer übernommen hätte, wäre es ein Neustart gewesen. Jetzt habe ich die heiße Kartoffel in die Hand gedrückt bekommen und soll, oder besser will, diese aus dem Feuer holen“, so der Neotrainer. „Die Chance zur Titelverteidigung im Cup wurde leichtfertig verspielt und der Druck lastet nun einzig auf der Meisterschaft. Noch ist alles möglich und wenn ich Aussagen höre, die Chancen auf das Halbfinale sind gering, erachte ich dies als Kampfansage. Ich glaube an die Chance, war als Spieler ein Kämpfer und daran hat sich als Trainer nichts geändert.“

Wie heiß Tanaskovic auf einen erfolgreichen Restart ist, bestätigt auch der Wunsch, in der K.-o.-Runde auf Hard zu treffen: „Da müsste ich die Jungs nicht anstacheln, mit mir durchs Feuer zu gehen.“ VN-JD

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