Absturz an das Tabellenende

Sport / 12.03.2023 • 22:50 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Erst gab es eine minutenlange Diskussion der Fans mit den Spielern, anschließend die Anfeuerungsrufe „Kämpfen und Siegen“.Adam/gepa
Erst gab es eine minutenlange Diskussion der Fans mit den Spielern, anschließend die Anfeuerungsrufe „Kämpfen und Siegen“.Adam/gepa

Der Cashpoint SCR Altach verliert das Kellerduell gegen Ried trotz 1:0-Führung noch 1:2.

Altach Mit der Hereinnahme von Manuel Thurnwald überraschte Cheftrainer Miroslav Klose. Dass er ihn in einem 4-2-3-1-System mit der Zehnerposition betraute, erinnerte an die Saison 2021/22, als der 24-Jährige schon einmal im zentralen Mittelfeld aufgeboten wurde. Dass allerdings die Hereinnahme von Marko Lazetic in die Startelf so gar nicht funktionierte, sollte dann doch schon in den Startminuten für einige Probleme in der Defensive sorgen. Zuviel, wie sich am Ende herausstellen sollte, denn mit 1:2 blieb man im achten Spiel in Folge ohne Sieg.

Ratlosigkeit und Verständnis

Was blieb war Ratlosigkeit bei den Spielern und Wut bei den Fans. „Nicht zu unrecht“, sagte Kapitän Lukas Jäger, der zusammen mit Atdhe Nuhiu mit den Anhängern sprach und die gesamte Mannschaft sowie den Betreuerstab vor die Fantribüne rief. „Es fehlt einfach überall was“, sagte Jäger weiter und auch Felix Strauss suchte keine Ausreden: „Schwierig zu erklären, ich bin noch auf 120, es tut richtig weh.“ Und so konnte sich auch Torschütze Mike Bähre nicht freuen. „Wir sind einfach nicht konsequent genug, lassen einfach zu viele Chancen zu.“

Für den ersten Höhepunkt sorgte in einer Partie, in der beide Teams ihre Defensivschwächen aufzeigten, Comebackmann Thurnwald. Nach einem Steilpass von Bähre tauchte er allein vor Ried-Goalie Jonas Wendlinger auf, scheiterte jedoch (2.). Damit war ein Spiel eröffnet, das von den Fehlern in der Defensive lebte. Etwa für Rieds Leo Mikic (4.), dessen Abschluss von SCRA-Goalie Andreas Jungdal entschärft werden konnte. Nur wenig später jubelte Altach erstmals über einen Torerfolg im Jahr 2023. Nach 531 Minuten war es dann Altachs Bester Mike Bähre, der nach einem in die Mitte abgewehrten Ball von Wendlinger einen Gegner umspielte und mit links einschoss (7.). Es sollte aus SCRA-Sicht jedoch das Highlight der ersten 45 Minuten bleiben. Am Platz übernahm Ried immer mehr das Kommando. Die Innviertler wirkten homogener, eingespielter und zielstrebiger. Der Druck auf das Altacher Tor wurde stärker – und nach 34 Minuten war es passiert: Bei einem Freistoß von Stefan Nutz wurde Matthias Gragger vergessen und der Verteidiger stellte per Kopf auf 1:1.

Schelte von den Fans

Dass Klose zur Pause nicht reagierte und weiter Geduld mit Lazetic zeigte, verwunderte. Denn die 19-jährige Leihgabe des AC Milan wirkte wie ein Fremdkörper. Erst nach einem vermeintlichen Treffer von Nuhiu, der bei einem Kopfball von Lazetic, den Wendlinger an den Pfosten lenkte, aus Abseitsposition traf (59.), war Schluss für den jungen Serben. Mit dem eingewechselten Husein Balic sollte frischer Schwung in die Angriffsbemühungen der Hausherren kommen. Allein die spielerische Note ließ weiter zu wünschen übrig. Und so bezog die Partie die Spannung weiter aus den Unzulänglichkeiten der Spieler beider Mannschaften. Genützt wurde dies nur von den Gästen. Und das ganz simpel: Einwurf der Rieder, der eingewechselte Christoph Monschein wurde zweimal allein gelassen. Der Ex-Altacher bestrafte die Nachlässigkeit mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck zum Führungstreffer für die Innviertler. Ein Treffer, der das ganze Dilemma der SCRA-Spielanlage aufzeigte. Trotz Überzahl in der Defensive gelingt es den Gegnern immer wieder leicht, Lücken aufzureißen und Tore zu erzielen. Dass ein ehemaliger Spieler den Rheindörflern die Rote Laterne als Schlusslicht in der Tabelle in die Hand drückte, ist bezeichnend für die Situation. Denn nicht nur spielerisch hinkt man den Gegnern hinterher, auch der Glaube an einen Sieg, ist abhanden gekommen. Dafür gab es nach dem Spiel Schelte von den Fans, die mit den Spielern minutenlang hart ins Gericht gingen.

„Wir hatten wieder zu viele Phasen, in denen wir nicht agiert, sondern nur reagiert haben.“

Lukas Jäger und Atdhe Nuhiu mit SR Arnes Talic, der die Partie gut leitete.
Lukas Jäger und Atdhe Nuhiu mit SR Arnes Talic, der die Partie gut leitete.

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