So holte sich die Austria drei Punkte in Wolfsberg

Sport / 12.03.2023 • 19:04 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Jean Hugonet jubelt mit seinen Kollegen über seinen 1:0-Siegtreffer für die Austria beim Wolfsberger AC. <span class="copyright">gepa</span>
Jean Hugonet jubelt mit seinen Kollegen über seinen 1:0-Siegtreffer für die Austria beim Wolfsberger AC. gepa

Grün-Weiße siegen knapp mit 1:0 im Lavanttal und spielen dabei über weite Phasen in Überzahl. Hugonet als Goldtorschütze.

Wolfsberg Eines der weitesten Auswärtsspiele der Saison führte Austria Lustenau ins Lavanttal. Wenn man schon so weit fährt, dann nimmt man wenigstens etwas mit. Dachte sich auch die Austria – und belohnte sich mit einem knappen Sieg.

Ein Ausschluss und ein Aufreger

Simon Piesinger vom WAC sah früh die rote Karte wegen Torraub. <span class="copyright">ap</span>
Simon Piesinger vom WAC sah früh die rote Karte wegen Torraub. ap

Gleich auf vier Positionen verändert schickte Markus Mader die Austria auf’s Feld: Für Maak (Wadenprobleme), Rhein (Adduktorenprobleme) und Schmid (krank) spielten Grujcic, Adriel und Cheukoua von Beginn an, zudem rückte Fridrikas für Gmeiner in die Startelf.

Beim Trainerdebüt von Ex-Austria-Wien-Coach Manfred Schmid im Lavanttal waren es die Gäste, die zunächst mehr vom Spiel hatten. Und auch die erste gute Möglichkeit in Hälfte eins gehört den Wolfsbergern: Anzolin kriegt den Ball frei im Rückraum, vor der Linie kann Adriel aber zur Ecke klären (9.).

Fussball, Admiral Bundesliga

21. Spieltag

RZ Pellets WAC – SC Austria Lustenau 0:1 (0:0)

Lavanttal-Arena Wolfsberg, 3.076 Zuschauer, SR Walter Altmann

Tor: 64. 0:1 Jean Hugonet

Rote Karte: 22. Piesinger (WAC/Torraub)

Gelbe Karten: 20. Fridrikas, 26. Anderson (beide Lustenau/beide Foulspiel), 89. Kerschbaumer (WAC/Foulspiel)

RZ Pellets WAC (4-3-3): Bonmann – Jasic, Oermann (86. Schifferl), Piesinger, Anzolin (86. Novak) – Kerschbaumer, Omic (74. Veratschnig), Taferner – Röcher (24. Bukusu), Baribo, Malone

SC Austria Lustenau (3-4-3): Schierl – Adriel, Hugonet, Grujcic – Anderson (87. Koudossou), Türkmen, Grabher, Berger (72. Guenouche) – Cheukoua (72. Motika), Surdanovic (86. Gedikli), Fridrikas (77. Diaby)

In weiterer Folge spielte Lustenau. Nur einem starken Reflex von WAC-Keeper Bonmann war es zu verdanken, dass der WAC nicht in Rückstand geriet. Nach einer guten Flanke von Berger hinter die Abwehr bringt Türkmen den Ball unbedrängt auf’s Tor, Bonmann pariert stark (18.). Das Spielgeschehen spielte Lustenau in die Karten – eine solche zückt Schiedsrichter Altmann in Minute 22 für Innenverteidiger Piesinger. Die Farbe seiner Wahl: Rot. Ein abgefälschter Ball findet ideal in den Lauf von Surdanovic, Piesinger weiß sich nur noch mit dem Schubser zu helfen. Da er dies als letzter Mann tat, war auch sein Ausschluss nicht allzu strittig.

Lukas Fridrikaks machte siene Sache im Amgriff richtig gut und konnte sich oft in Szene setzen. <span class="copyright">APA</span>
Lukas Fridrikaks machte siene Sache im Amgriff richtig gut und konnte sich oft in Szene setzen. APA

In Überzahl wurde die Austria zunehmend stärker, nachdem eine kurze Phase der WAC-Konter durchtaucht worden war. Und in Minute 36 landet der Ball auch im Tor: Ein Schuss von Fridrikas wird zwar geblockt, den Rebound versenkt Cheukoua aber problemlos. Einzig: Auf drei Minuten VAR-Check folgte das Aberkennen des Treffers wegen Abseits. Wirklich nachvollziehbar war diese Entscheidung nicht. Und es war erneut eine solche des VAR, die – wie auch der Skandalelfmeter für den LASK – gegen Lustenau ging. Aus dem Gästesektor quittierten die mitgereisten Austrianer das Szenario mit „Scheiß VAR!“-Gesängen.

Ein unbewachter Hugonet

Jean Hugonet war nicht nur beim Siegtreffer eine Bank bei der Austria, sondern auch als Verteidiger. <span class="copyright">gepa</span>
Jean Hugonet war nicht nur beim Siegtreffer eine Bank bei der Austria, sondern auch als Verteidiger. gepa

Auch nach der Pause macht Lustenau das Spiel – kommt aber nicht wirklich zu zwingenden Chancen. Der WAC hingegen macht aus dem Nichts fast den Treffer: Kerschbaumer bedient Baribo mustergültig in der Tiefe, dieser nimmt sich den Ball aber suboptimal mit. Schierl bleibt ganz lange stehen und pariert so optimal (58.).

Da aus dem Spiel gegen zehn Wolfsberger nur bedingt viel ging, war es ein Standard, der den Lustenauern die Führung bescherte. Fridrikas tritt die Ecke in Minute 64 vor dem Auswärtsblock zur Mitte, wo sich die Wolfsberger in alle Richtungen orientieren – nur in der Mitte komplett auf Jean Hugonet vergessen. Per Hinterkopf erzielt der Abwehrchef das 0:1 – zugleich sein erstes Saisontor.

Domenik Schierl hielt den Ball und Sieg für die Austria sicher und fest.<span class="copyright"> apa</span>
Domenik Schierl hielt den Ball und Sieg für die Austria sicher und fest. apa

Geschlagen gaben sich die Wolfsberger deshalb noch nicht – Baribo setzt in Minute 75 einen Kopfball etwa nur Zentimeter neben die zweite Stange. Auf der Gegenseite pariert Bonmann gegen den kurz zuvor eingewechselten Motika mit dem Fuß (76.).

Und auch wenn der WAC noch einmal alles für den Ausgleich tat, Lustenau in der Schlussphase im Strafraum belagerte – schlussendlich brachte die Austria den Sieg über die Zeit. Vermiest dabei das Schmid-Debüt beim WAC – und siegt nach zwei Niederlagen in Folge wieder. Der Abstand der Lustenauer auf den Tabellenkeller beträgt ein Spiel vor der Punkteteilung acht Zähler. Das Ziel der Mader-Elf, vier Punkte aus den letzten beiden Spielen mitzunehmen, scheint durchaus realistisch. Abstiegskampf? Die Austria hat ihn angenommen.

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