Das Lebenszeichen im Abstiegskampf

Im denkbar unwahrscheinlichsten Spiel der letzten Wochen holt Altach einen Punkt. Adthe Nuhiu bringt die Rheindörfler gegen Salzburg in Führung.
Salzburg Ob in Klagenfurt oder daheim im Abstiegsgipfel gegen Ried. Beide Spiele schienen prädestinierter für einen Altacher Punkt, als die Auswärtspartie bei Serienmeister Salzburg. 14 der letzten 16 Bundesligaspiele gegen die „Bullen“ wurden verloren. Zum Abschluss des Grunddurchgangs präsentierte sich Altach aber wie ausgewechselt. Am Ende springt ein Punkt heraus.
Konzentrierte erste Hälfte
Miroslav Klose veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Pleite gegen die SV Ried auf vier Positionen. Die beiden Offensiven Husein Balic und Amir Abdijanovic spielen von Beginn an, auch Nosa Edokpolor und Sebastian Aigner stehen in der Startelf. Noch vor Anpfiff wird der 400 Bundesliga-Spiele alte Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer als Bundesliga-Legende geehrt. Die Altacher stehen deshalb in seinem 401. Einsatz keineswegs Spalier. Vor dem Spiel forderte der Trainer Intensität, Laufbereitschaft – und Mut. Was er bekommt: Eine ordentliche Portion Disziplin seiner Elf, die sich im Vergleich zum Ried-Spiel deutlich verbessert zeigt.

Die Bullen kommen so nur zu wenigen Chancen. Die beste pariert erst Jungdal stark mit dem Fuß gegen Ulmer, den Nachschuss aus dem Rückraum haut Innenverteidiger Bernardo neben das Tor (15.). In der 41. rettet Jungdal erneut mit dem Fuß, dieses Mal gegen den anderen Innenverteidiger, Oumar Solet.
Und auch wenn Salzburg naturgemäß nicht komplett aus dem Spiel zu nehmen ist – Altach findet Chancen vor. Die beste vergibt Adthe Nuhiu in der 40. Spielminute: Husein Balic setzt sich auf der rechten Seite stark durch, spielt von der Grundlinie auf Nuhiu – freistehend schiebt der 33-Jährige den Ball am Pfosten vorbei.
Später Gegentreffer
Unverändert starten beide Teams in die zweite Hälfte. Unverändert zeigt sich auch Altach konsequent in seinen Aktionen. Thurnwald setzt das erste Ausrufezeichen, im Wegrutschen jagt er den Ball knapp über den zweiten Pfosten (49.). Auf der Gegenseite kann Gourna Douath die Hausherren in Führung bringen – schießt aber links vorbei (51.).
Stattdessen sind es die Altacher, die nicht unverdient in Front gehen. Thurnwald setzt einen schön getretenen Freistoß zwar nur ans Lattenkreuz – mit etwas Glück bringt Nuhiu den zweiten Ball aber an Abwehr und Torwart vorbei im langen Eck unter (55.). Ein Erfolgserlebnis, das nicht nur Nuhiu (zuletzt traf er am 6. November gegen Sturm Graz) guttut, sondern auch das Altacher Fanherz erwärmte. Der Jubel vor dem Auswärtsblock glich einer kleinen Erlösung.

In weiterer Folge haderte Salzburg immer mehr mit sich selbst, Forson verfehlte erneut (62.), die Altacher warfen sich in alles, was sich bewegte und das eigene Tor bedrohte. Es waren die Grundtugenden, die Klose schon länger forderte – und welche nun gelebt wurden. Zu einem Sieg sollte es dennoch nicht reichen – da Sesko per Kopf noch den Ausgleich erzielte (83.). Der Treffer wurde von Schiedsrichter Harald Lechner zwar im Videostudium noch analysiert – ein Foulspiel an einem Altacher wurde in der Entstehung des 1:1 vermutet –, er blieb aber bei seiner Entscheidung. In der Schlussphase war es Jungdal, der ein starkes Spiel machte – und den Punkt gegen die Salzburger Angriffswellen eindrucksvoll festhielt, auch das Glück half bei einem Lattentreffer (90./+6) mit.

Es war ein Kampf, den Altach in Salzburg führte. Einer, der schon viel früher geführt hätte werden müssen. Einer, der zwar nur einen Punkt bringt, der von der Punkteteilung gefressen wird. Aber einer der zeigt: Altach ist noch da. Fabian Beer
ADMIRAL Bundesliga, 22. Spieltag
FC Red Bull Salzburg – Cashpoint SCR Altach 1:1 (0:0)
Red-Bull-Arena, 9.708 Zuschauer, SR Stefan Ebner
Torfolge: 55. 0:1 Atdhe Nuhiu , 83. 1:1 Benjamin Sesko
Gelbe Karten: 52. Abdijanovic, 58. Strauss, 61. Nuhiu (alle Altach), 73. Solet (Salzburg), 75. Herold (Altach/alle Foulspiel)
FC Red Bull Salzburg (4-4-2 Raute): Köhn – van der Brempt, Solet, Bernardo (77. Kjaergaard), Ulmer – Capaldo (58. Forson), Gourna Douath, Gloukh (77. Adamu), Seiwald – Koita (57. Okafor), Sesko
Cashpoint SCR Altach (4-4-2): Jungdal – Thurnwald, Strauss, Edokpolor, Herold – Balic (90./+1 Gugganig), Aigner, Jäger, Abdijanovic (68. Jan Jurcec) – Bischof (86. Bukta), Nuhiu
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