Ein Lichtblick namens Ortlieb

VSV-Präsident Walter Hlebayna schaut auf die Skisaison zurück.
Lech „Nina Ortlieb.“ Die Lecher Speedspezialistin ist es, die Walter Hlebayna, seines Zeichen Präsident des Vorarlberger Skiverbandes, im Rückblick auf die abgelaufene alpine Weltcupsaison samt WM in den Sinn kommt. „Ihr Comeback war beeindruckend“, findet der Verbandschef. „Ich hab eigentlich immer gewusst, was sie kann.“ Die 26-Jährige bescherte Vorarlberg – trotz mittlerweile 19 medizinischen Eingriffen – in dieser Saison die Silbermedaille in der WM-Abfahrt in Megeve und mit dem Sieg beim Super-G in Kvitfjell, auch wenn er unter besonderen äußeren Bedingungen zustande gekommen ist, den einzigen Erfolg im Weltcup. Im Dezember war Ortlieb in Lake Louise mit vielversprechenden Resultaten (2 und 6) nach einer langen Pause in die Ski-Königsklasse zurückgekehrt. In 16 Einsätzen lieferte sie fünf Top-10-Plätze ab.
„Komplett im Unklaren bin ich, was bei Katharina Liensberger los ist“, kann sich Hlebayna die Seuchensaison der Göfnerin nicht erklären. „Ich kenne zwar einige Ansätze, wo aber der Hund begraben ist, weiß ich nicht.“
Schwierige Saison
Ähnlich sieht der VSV-Chef die Situation bei Johannes Strolz. „Ich habe angenommen, dass es für ihn eine Art Bestätigungssaison wird. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass es als Olympiasieger nicht leicht ist, an Erfolge anzuschließen. In gewissen Phasen lief es für Johannes gut, aber die vielen Ausfälle kosten mental viel Kraft.“
„Nicht gescheit zum Fahren gekommen“ sei Christine Scheyer, so Hlebayna. Die 28-jährige Götznerin musste nach zwei Weltcupabfahrten im Jänner mit einem Labrumriss an der Schulter operiert werden, zugezogen beim Vorbereitungstraining in Copper Mountain. Für Ariane Rädler, im Super-G im Jänner 2022 in Zauchensee Dritte, blieb Rang 15 in der Abfahrt von Lake Louise in sieben Starts das beste Resultat. Noch vor der WM musste die 28-Jährige aus Möggers als Folge eines Trainingssturzes passen.
Tapfer zurückgekämpft hat sich nach Verletzungen Elisabeth Kappaurer. „Sie zählt ebenso wie Lukas Feurstein zum Mittelbau“, so Hlebayna. „Beide haben den Anschluss gefunden.“ Kappaurer fuhr in neun Weltcup-Riesentorläufen fünf Mal zu Punkten, mit Rang 14 in Sestriere als bestes Resultat. Der zweite Rang in der Europacup-RTL-Wertung bescherte ihr einen fixen Weltcup-Startplatz, die 28-Jährige aus Bezau beeindruckte dabei mit vier zweiten und zwei dritten Plätzen. Das Startticket für die erste Liga ergatterte sich auch Michelle Niederwieser (23) mit dem zweiten Saisonrang im Super-G. Lukas Feurstein (21) lieferte mit Rang sechs im Super-G von Cortina ein Ausrufezeichen ab. „Das war sein erstes prägendes Resultat. Schade, dass er sich gleich darauf verletzt hat.“
Im Feld etabliert
Patrick Feurstein lieferte im Weltcup in zehn Einsätzen acht Resultate ab, mit Platz 18 in Adelboden als Highlight. „Es fehlt zwar nach vorne noch einiges“, findet Hlebayna. „In Anbetracht des Materialwechsels war die Saison aber nicht verkehrt, er hat sich im Feld zwischen 15 und 20 etabliert.“ Bedauerlich war für Hlebayna der Rücktritt von Thomas Dorner. „Er ist ein exzellenter Skifahrer. Aber wenn keine Ergebnisse da sind, verstehe ich seine Situation.“
Die Perspektiven für den Europacup? Sind für Hlebayna neben den rekonvaleszenten Magdalena Egger (22), Amanda Salzgeber (21) und Victoria Olivier (18), Vanessa Nussbaumer (24), Magdalena Kappaurer (22), Emily Schöpf (22), Noel Zwischenbrugger (21) und Jakob Greber (19). VN-KO
„Ninas Comeback war beeindruckend. Aber ich habe gewusst, was sie kann.“


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