Um mehr als nur eine Medaille

Bettina Plank kämpft bei Karate-EM um Ticket für die Europaspiele.
Guadalajara Die Europameisterschaft am Donnestag im spanischen Guadalajara hat für Karateka Bettina Plank in doppelter Sicht eine richtungsweisende Bedeutung. Die 31-jährige Feldkircherin will bei ihrem 13. Antreten bei kontinentalen Titelkämpfen einerseits ihre sechs Medaillen (1/3/2) aufweisende EM-Statistik aufbessern und gleichzeitig die letzte Chance für einen Quotenplatz bei den Ende Mai in Krakau stattfindenden Europaspiele wahren. „Wenn man Erfolge feiern will, darf man nicht in der Vergangenheit hängenbleiben, sondern muss auch bereit sein, den Blick nach vorne zu richten.“
Punktgenau das Maximum abrufen
Die HLSZ-Sportsoldatin, die 2021 in Tokio bei der Olympiapremiere Bronze geholt hat, verfolgt deshalb in Spanien zwei Ziele; „Aktuell bin ich Fünfte in der Reihung für die Europaspiele im Kumite bis 50 kg, doch nur die Top 3 sind qualifiziert. Dazu kommen die ersten drei der Europameisterschaft. Ein Startplatz ist für das Ausrichterland, und das letzte Ticket wird anhand einer komplizierten Regelung als Wildcard vergeben“, erklärt die Wahl-Linzerin. „Ich versuche, die Wenn-und-Aber-Gedanken so gut es geht zu verdrängen und versuche punktgenau das Maximum abzurufen.“
Dass die zierliche Feldkircherin ein großes Kämpferherz besitzt, hat sich schon oft bewiesen. Gleich bei ihrer EM-Premiere 2010 holte sie Bronze, 2014 Silber, 2015 Gold, 2017 Bronze, 2018 und 2019 Silber. Dazu kommen die Bronzenen bei den Weltmeisterschaften 2016 und 2018 sowie die Silberne 2015 bei den ersten Europaspielen in Baku und die Goldene 2019 in Minsk. „Die Chance, als Titelverteidigerin bei den Europaspielen in Polen auf der Matte zu stehen, ist eines der Hauptziele in diesem Jahr. Um dieses Etappenziel zu erreichen, muss ich aber bei der Europameisterschaft aufzeigen und eine Topleistung abliefern“, betont Plank kämpferisch. „Nachdem Karate in Paris 2024 aus dem olympischen Programm gestrichen wurde, sind die Europaspiele und die Weltmeisterschaft (Anm. Ende Oktober in Budapest) jene beiden Bühnen, auf denen man sich groß präsentieren kann. Eine Medaille ist das Ziel und dafür muss ich jene Leistung, die ich zuletzt im Training gezeigt habe, in jedem EM-Kampf auf die Matte bringen.“
Mit Hanna Devigili (Kumite bis 68 kg) und Patricia Bahledova (Kata) sind zwei weitere Aktive von Karate Vorarlberg beim 58. EKF-Championat im Einsatz. Die 19-jährige Fraxnerin vom KC Götzis bestreitet ihr EM-Debüt in der Frauenklasse und holte 2019 EM-Gold bei den Cadets und 2020 EM-Bronze bei den Juniors. Die um vier Jahre ältere Bahledova, beim KC Höchst gemeldet, wurde 2022 EM-13. und holte 2015 WM-Bronze bei den Cadets und zwei Jahre später WM-Silber bei den Juniors. VN-JD
„Um den Titel bei den Europaspielen verteidigen zu können, muss ich eine Medaille holen.“
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