Verloren und doch gewonnen

Karateka Bettina Plank trotz frühem EM-Aus für die Europaspiele qualifiziert.
Guadalajara Der Traum von Karateka Bettina Plank, bei den Ende Mai in Krakau stattfindenden Europaspielen als Titelverteidigerin auf der Tatami zu stehen, hin sprichwörtlich am seidenen Faden. Die 31-jährige Feldkircherin musste sich bei Europameisterschaft in Guadalajara im Kumite bis 50 kg (25 TN) im ersten Kampf gegen die Spanierin Nadia Gomez Morales klar mit 2:8 geschlagen geben. Die 25-jährige Lokalmatadorin, die 2017 bei der WM und 2018 bei der EM jeweils Gold in der Unter-21-Klasse holte, sicherte sich anschließend zwar den Poolsieg, musste sich dann aber im Kampf um den Finaleinzug gegen die Türkin Serap Özcelik mit 2:6 geschlagen geben. Dadurch war beim 13. Antreten bei kontinentalen Titelkämpfen das vorzeitige Aus besiegelt und die HLSZ-Sportsoldatin verzog sich mit versteinerter Mine in die Katakomben und die Olympia-Dritte von 2022 war zu keiner Stellungsnahme erreichbar.

Auch nicht, als sich im weiteren Verlauf des Wettkampfes aus dem ursprünglichen Unglück zu einer glücklichen Fügung im Kampf um einen Startplatz bei den Europaspielen entwickelte. Da Özcelik und die Deutsche Shara Hubrich das Finale erreichten und beide Kämpferinnen zwar in Ranking für die Europaspiele vor Plank liegen, den EG-Startplatz aber für ihre EM-Platzierung erhalten, rückte Plank von Platz fünf auf Rang drei vor und hat damit bei den Europaspielen startberechtigt. Gerhard Grafoner: „Wenn unsere Berechnungen stimmen, wäre Bettina rechnerisch qualifziert. Da die Europameisterschaften aber noch laufen, wird die offizielle Bestätigung der Quotenplätze aber erst am Sonntag nach Beendigung der Medaillenkämpfe erfolgen.“

Couragierte Auftritte
Gefreut hat sich der Sportchef bei Karate Vorarlberg über die couragierten Leistungen seiner weiteren Kämpferinnen. Die 19-jährige Fraxnerin Hanna Devigili vom KC Götzis erkämpfte sich bei ihrem EM-Debüt in der Frauenklasse in der für sie ungewohnten 68-kg-Klasse (29 TN) den neunten Rang. Ebenfalls die nächste Talentprobe auf höchster Ebene abgeliefert hat die um vier Jahre ältere Patricia Bahledova, beim KC Höchst gemeldet, mit dem Einzug in die zweite Runde und Rang 14 in der Kata (29 TN). „Beide haben eine starke Leistung gezeigt und bestätigen den eingeschlagenen Weg“, so Grafoner.