Keine Bundesliga ohne Rasenheizung

Sport / 24.03.2023 • 18:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Das Reichshofstadion verfügt über eine Rasenheizung. <span class="copyright">Steurer</span>
Das Reichshofstadion verfügt über eine Rasenheizung. Steurer

Konferenz liefert deutliches Stimmungsbild, keine Ausnahme für nicht beheizbares Spielfeld.

Wien/Lustenau Es sind noch keine finalen Entscheidungen, die am Dienstag in der Klubkonferenz der Bundesligisten in Wien gefallen sind. Doch die Zusammenkunft lieferte für Austria Lustenau neue Erkenntnisse im Kampf um eine temporäre Heimat in der kommenden Saison. Mit einer guten und einer schlechten Nachricht reiste Austria-Vorstandssprecher Bernd Bösch wieder zurück nach Vorarlberg. Die Gespräche in der Bundeshauptstadt bestätigten, dass die Austria im Herbst noch vor Baubeginn des neuen Reichshofstadions in der alten Heimstätte spielen wird dürfen. Und das, obwohl die Ausnahmegenehmigung für die Nutzung im Sommer 2024 ausläuft und der Neubau zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt hätte sein müssen. Dies wird bekanntlich nicht passieren, im neuen Stadion werden die Lustenauer frühestens 2025 spielen.

Im Herbst 2023 wird die Austria noch in Lustenau spielen. <span class="copyright">Steurer</span>
Im Herbst 2023 wird die Austria noch in Lustenau spielen. Steurer

Doch als deutlich gravierender für die Grün-Weißen dürfte sich jenes Stimmungsbild auswirken, das sich angesichts der erhofften Ausnahme für das Bregenzer Stadion zeigte. Die Vertreter der anderen Bundesligisten zeigten keine Bereitschaft, das Lizenzkriterium Rasenheizung aufzuweichen. Diesen Eindruck bestätigte auch Mathias Slezak, Pressesprecher der Bundesliga. Damit wird ein temporärer Umzug der Lustenauer nach Bregenz unwahrscheinlich. Die Bundesliga will keine Ausnahme für einen Verein schaffen. „Unser Credo ist, dass wir alle gleich behandeln“, sagt Slezak. Die Klubs befürchten, dass bei einer Ausnahme in Sachen Rasenheizung auch andere Klubs weitere Ausnahmen beanspruchen könnten.

Wird in Bregenz geheizt?

Für die Austria bliebe damit nur noch der Gang nach Innsbruck, das Tivoli-Stadion erfüllt bekanntlich alle Liga-Anforderungen. „Nach dem aktuellen Stand der Gespräche haben wir noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Wir brauchen aber unbedingt eine Lösung in Vorarlberg und werden weiterhin alles dafür tun“, gibt sich Bernd Bösch dennoch kämpferisch.

Bernd Bösch sucht weiterhin nach einer Lösung. <span class="copyright">VL</span>
Bernd Bösch sucht weiterhin nach einer Lösung. VL

„Wir brauchen unbedingt eine Lösung in Vorarlberg und werden alles dafür tun.“

Bernd Bösch, Vorstandssprecher Austria Lustenau

In Vorarlberg existieren allerdings derzeit nur zwei Stadien mit Rasenheizung, jenes in Lustenau und die Cashpoint Arena in Altach. Die Altacher haben sich bereits klar positioniert, sie werden ihr Stadion nicht für den Konkurrenten öffnen. In Lustenau wird gebaut, eine von der Bundesliga erneut ins Spiel gebrachte Etappenlösung erscheint weiterhin unwahrscheinlich.

Die Cashpoint Arena ist bundesligatauglich, für die Lustenauer ist in Altach allerdings kein Platz. <span class="copyright">Gepa</span>
Die Cashpoint Arena ist bundesligatauglich, für die Lustenauer ist in Altach allerdings kein Platz. Gepa

Der möglicherweise letzte Ausweg wäre, das Bregenzer ImmoAgentur-Stadion mit einer Rasenheizung auszustatten. Die Kosten im hohen sechsstelligen Bereich dürften jene eines 18-monatigen Ausweichens nach Innsbruck inklusive Miete und ausbleibender Zuschauereinnahmen nicht übersteigen.

Das ImmoAgentur-Stadion wird derzeit verbessert. <span class="copyright">Paulitsch</span>
Das ImmoAgentur-Stadion wird derzeit verbessert. Paulitsch

Das Land Vorarlberg hat eine zusätzliche Finanzierung bereits ausgeschlossen. Bei der Stadt Bregenz zeigte man sich dagegen prinzipiell gesprächsbereit, Treffen mit den Verantwortlichen beider Vereine haben zuletzt zu anderen Themen stattgefunden. Die Landeshauptstadt hat bereits 190.000 Euro in die Heimat von SW Bregenz investiert. Die Verbreiterung des Platzes auf die nötigen 68 Meter ist erledigt, ebenso wurde ein Flugdach im Gastrobereich errichtet. Im Stadtbudget sind noch weitere 400.000 Euro vorgesehen, um die gesamte Heizungsanlage im Stadion auf den neuesten Stand zu bringen. Eine Rasenheizung würde Bregenz durchaus nehmen, die Frage bleibt: Wer zahlt die Installation?

In Bregenz wurde das Spielfeld durch eine Überbauung der Weitsprunganlage verbreitert. <span class="copyright">MK</span>
In Bregenz wurde das Spielfeld durch eine Überbauung der Weitsprunganlage verbreitert. MK
Kunstrasen liegt über der Überbauung.<span class="copyright"> MK</span>
Kunstrasen liegt über der Überbauung. MK

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