Elfmeter vergeben, Sieg gerettet

ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch stand beim 2:1-Sieg über Estland im Mittelpunkt.
Linz Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe der zweite Sieg in der EM-Qualifikation feststand. Österreich hat mit dem 2:1 über Estland das geforderte Pensum abgeliefert und steht nach zwei Spieltagen in der Gruppe H mit den erwarteten sechs Punkten da. Dem klaren 4:1 gegen Aserbaidschan folgte ein knapper 2:1-Erfolg über die Esten. In einem Spiel, in dem sich die ÖFB-Elf das Leben selbst schwer gemacht hat.
Neue Formationen
Verletzungsbedingte Ausfälle erforderten doch einige Umstellungen und erschwerten so die Erfüllung der vom Teamchef ausgerufenen Favoritenrolle. Und dieser wollte man mit einem offensiv angelegten Spielsystem gerecht werden.
Mit neuen Spielern, einem Debütanten (Flavius Daniliuc/21), fehlende Führungsspieler – Teamchef Ralf Rangnick baute seine Elf gegenüber dem Aserbaidschan-Spiel gehörig um. Vor allem die Abwehrreihe mit Stefan Posch auf der rechten und Phillipp Mwene auf der linken Seite sowie Kevin Danso und Italien-Legionär Daniliuc (US Salernitana) im Zentrum spielte erstmals in dieser Zusammenstellung. Davor versuchten Nicolas Seiwald und Kapitän Konrad Laimer das Spiel zu ordnen und schnell zu machen. Ein Vorhaben, das anfangs auch gut funktionierte, weil auch das Duo Christoph Baumgartner und Patrick Wimmer über ihre Seiten Druck erzeugten. Letzterer war es, der einen Tormannfehler nach 104 Sekunden schon in ein Tor hätte ummünzen können. Von Goalie Karl Hein weit vor dessen Strafraum angeschossen, lief Wimmer über links auf das verwaiste Tor, doch sein Abschluss landete neben dem Tor. Nach vier Minuten kam Michael Gregoritsch nach einem schönen Freistoßtrick etwas zu spät. Doch Österreich blieb am Drücker. Es wurde mutig attackiert und versucht, mit Bällen in die Tiefe hinter die Abwehrreihe der Esten zu gelangen. Was nach 16 Minuten super gelang, als nach schönem Direktspiel Gregoritsch nur noch durch ein Foul am Elferpunkt zu stoppen war. Der Gefoulte trat selbst zum Strafstoß an und bugsierte den Ball an die Querlatte. Die Strafe folgte in Form des 0:1, als Rauno Sappinen nach einem Freistoß vergessen wurde und er eiskalt einschoss. Ein Schock, von dem sich das ÖFB-Team bis zur Halbzeit nicht mehr wirklich erholte.
Reaktion zur Pause
Das Führungsmanko behob Rangnick zur Pause mit der Hereinnahme von David Alaba. Und mit Junior Adamu stand ab sofort eine zweite Sturmspitze an der Seite von Gregoritsch. Es dauerte ein wenig, doch als sich alle im veränderten System (4-4-2) formiert hatten, rollte die Angriffswelle in Richtung Tor der Esten. Vor allem über den eingewechselten Florian Kainz liefen viele Angriffe und dem Köln-Legionär sollte es vorbehalten sein, den Ausgleich zu erzielen. Nachdem er in der 64. Minute noch am Schlussmann gescheitert war, ließ er sich wenig später (68.) die zweite Abschlussmöglichkeit nicht entgehen. Ein Tor, das für große Erleichterung, aber noch keine Zufriedenheit sorgte.
Diese sollte sich erst kurz vor Schluss einstellen. Und wieder stand Gregoritsch im Mittelpunkt. Sein Abschluss aus kurzer Distanz wurde zum unhaltbaren Torschuss und verwandelte die ausverkaufte Arena in Linz wie schon am Freitag in ein wahres Tollhaus.
„Wir haben Charakter bewiesen. Solche Spiele musst du nicht immer nur schön gewinnen.“

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