Auf Enttäuschung folgte Euphorie

2019-Siegerin Bettina Plank mit Quotenplatz bei den Europaspielen Ende Juni in Polen.
Krakau Nach der Premiere 2015 in Baku und vier Jahre später in Minsk wird Karateka Bettina Plank auch bei den dritten Europaspielen vom 21. Juni bis 2. Juli in Krakau, der zweitgrößten Stadt in Polen, auf der Tatami dabei sein. Drei Tage nach Beendigung der Europameisterschaft in Guadalajar gab die European Karate Federation (EKF) jene acht Kämpferinnen bekannt, die am 22./23. Juni um die Medaillen und Platzierungen in der 50-kg-Klasse kämpfen werden. „Die Erleichterung ist natürlich riesengroß. Nach dem EM-Aus habe ich eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet und wollte das Wort Europaspiele nicht mehr hören“, blickt die 31-jährige Feldkircherin zurück.
Nach Beendigung der Finalkämpfe stellte sich die bittere Entäuschung bei der Europameisterschaft als Glücksfall für die Europaspiele heraus. Da 2023-Europameisterin Shara Hubrich aus Deutschland, EM-Finalistin Serap Özcelik aus der Türkei und die EM-Dritte Erminia Perfetto aus Italien, allesamt im European Games Ranking vor Plank gereiht, aufgrund ihrer EM-Platzierung aus der Reihung fielen, rückten Kateryna Kryva (Ukr), Fidan Teymurova (Aze) und Österreichs Paradekämpferin nach. Komplettiert wird das achtköpfige EG-Starterfeld mit der Zypriotin Irene Kontou und Maria Depta, die den Quotenplatz des Gastgeberlandes pro Gewichtsklasse besetzt. Nun wurde die von Bundestrainer Juan Luis Cardenes bereits am EM-Finaltag erstellte Hochrechnung offiziell bestätigt.
„Obwohl mir von vielen Seiten suggeriert wurde, dass es sich rein rechnerisch ausgehen müsste mit dem Quotenplatz, wollte ich mich gedanklich bis zur Nominierungsfrist (Anm. 28. März) nicht damit beschäftigen. Ich wollte mir selbst keine Was-Wäre-Wenn-Hoffnungen machen, um nicht eine weitere Enttäuschung verarbeiten zu müssen.“ Als die HSLZ-Sportsoldatin die offizielle Nominierung schriftlich vor sich hatte, war die Freude aber entsprechend: „Was war, kann man nicht mehr ändern, aber was kommt, kann man beeinflussen. Ich bin in der Qualifikation mit einem blauen Auge davongekommen. Ich habe durch den Gewinn der Silbernen 2015 und der Goldenen 2019 extrem schöne Erinnerungen an die letzten Europaspiele und möchte die Glücksgefühle nach Möglichkeit ein drittes Mal auskosten.“
Heimaturlaub und Impulsvortrag
Vor ihrem dritten Antreten bei den Europaspielen wird die Olympia-Dritte von Tokio 2021 Mitte Mai beim Premier-League-Turnier in Marokko und drei Wochen vor den Europaspielen in Japan antreten.
In den nächsten Tagen genießt die Wahl-Linzerin einen Heimaturlaub im Ländle und hält kommendes Wochenende im Rahmen der Innovation Days von Karate Vorarlberg im Olympiazentrum Vorarlberg einen Impulsvortrag zum Thema „Karate und ICH“. VN-JD
„Ich sehe die Nominierung als zweite Chance und will bei den Europaspielen aufzeigen.“


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