Für die NHL braucht es Köpfchen

David Reinbacher übte mit den Pioneers in Feldkirch.
Feldkirch Es war eine willkommene Abwechslung für David Reinbacher. Nach einer langen und erfolgreichen Saison mit dem EHC Kloten in der Schweizer National League schnupperte das 18-jährige Verteidigertalent – wie auch Nationalteamkollege Kilian Zündel – beim Training in Feldkirch mit den Pioneers. „Es war eine sehr gute Erfahrung, ich war mit vielen Leuten zusammen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.“ Darunter auch sein älterer Bruder Tobias. „Es war lustig, wieder einmal mit ihm auf dem Eis zu stehen. Das Training mit Dylan Stanley war abwechslungsreich, der Schwerpunkt lag auf Einzelübungen, ich habe es sehr genossen.“
Viele Schlagzeilen
Während der Saison gegenwärtig waren für Reinbacher viele Schlagzeilen in den Medien, die ihn mit Nashville-Star-Roman Josi verglichen. Und dem großen Interesse aus der National Hockey League. „Während der Meisterschaft habe ich eigentlich gar nicht viel mitbekommen“, blickt der Lustenauer zurück. „Die Meisterschaft war wie im Flug vorbei. Im August und Dezember waren die beiden Junioren-WM‘s, dann sind wir mit Kloten plötzlich in den Pre-Play-offs gestanden. Es ist alles megaschnell gegangen. Ich habe schon mitbekommen, dass die Saison gut läuft, ich viel Eiszeit bekomme und Scouts aus der NHL da waren.“ Es sei etwas Besonderes und etwas eigenartig, wenn das eigene Gesicht in den Zeitungen auftauche. „Aber darüber denke ich nicht nach. Grund zum Abheben gibt es keinen, vieles davon ist eine Momentaufnahme. Ich haben ein großes Dankeschön an die vielen Trainer und Mitspieler zu sagen, die mir dabei geholfen haben.“
Bei den Kloten-Spielen war die Pressetribüne immer mit vielen Beobachtern gefüllt, so gut wie alle NHL-Klubs wollten den Schweizer „Rookie des Jahres“ bei der Arbeit sehen. „Der Austausch mit meinen Beratern ist derzeit häufiger, die Kontakte mit den Klubs in der NHL ebenfalls.“ Zwei Organisationen bemühen sich besonders um Reinbacher, der in allen Ausblicken der Eishockey-Fachleute als Erstrundendraft gehandelt wird.
Intensive Wochen warten
Das Programm ist aktuell dicht gestrickt für Reinbacher. In dieser Woche steht er in Kloten mit Schweizer Kollegen auf dem Eis, schuftet zusätzlich in der Kraftkammer. In der Osterwoche geht es mit dem Trainingslager der österreichischen Auswahl in Villach weiter. „Ich möchte es ins WM-Team schaffen, das wäre ein Höhepunkt.“ Online gepaukt wird für die „United School of Sports“, von seinem Arbeitgeber, einer Personalvermittlung, bekommt er alle Freiheiten im Praktikum. „Sehr vieles kann online erledigt werden“, erzählt Reinbacher. „Ich möchte nächstes Jahr den Abschluss schaffen, man weiß ja nie, was kommt.“
Gleich nach der A-WM wartet der NHL-Combine, da stellen sich in Buffalo die besten 100 Jungcracks der Welt den Fitnesstests und Interviews der NHL-Klubs. Reinbacher hat die ersten Gespräche schon hinter sich. Und dabei war Köpfchen gefragt: So wurde er mit Mathematik-Fragen konfrontiert, aber auch mit Bildern, die in die richtige Reihenfolge zu setzen waren. „Darüber habe ich mich ein bisschen gewundert“, schmunzelt Reinbacher.
Richtig ernst wird es dann beim Draft in Nashville Ende Juni. „Papa, Bruder, Göti, Oma und Opa werden dabei sein“, will Reinbacher an seinem großen Tag einen Teil der Familie um sich scharen. „Mit dem Draft geht für jeden Buben der große Traum in Erfüllung . . .“
„Beim Draft dabei zu sein, damit geht der große Traum eines Buben in Erfüllung.“

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