Mit Grujcic als Talisman nach Hartberg

Stand der Verteidiger in der Startelf, hat die Austria immer gepunktet.
Lustenau Bereits gestern in der Früh ging es für Austria Lustenau mit dem Bus rund 700 Kilometer in die Oststeiermark nach Hartberg, heute (19.30 Uhr) steht der Auftakt der Qualifikationsgruppe an.
Mit im Bus natürlich Darijo Grujcic. Der 23-jährige Verteidiger hat sich mit guten Leistungen zuletzt gegen den Wolfsberger AC und Austria Klagenfurt wieder in die Startelf gespielt und war mit ein Grund, warum die Grün-Weißen nach Spielende das Feld als Sieger verließen. Der gebürtige Lustenauer erlaubte sich so gut wie keinen Fehler – und noch wichtiger: Er blieb ohne Verwarnung. Denn wenn Grujcic bislang im Match im Laufe der Saison einen gelben Karton sah, folgte immer der zweite, und eine Sperre wegen Gelb-Rot stand an. So geschehen im Herbst beim 1:1-Remis beim heutigen Gegner in Hartberg und beim Heimspiel gegen Austria Wien (1:0). Zweimal kosteten ihn diese Karten einiges: „Im Herbst verpasste ich so das große Derby zuhause gegen Altach und im Frühjahr bin ich dadurch wieder aus der Startelf gerutscht. Schon bittere Pillen, aber da musst du als Fußballer durch“, so Grujcic, der am Ende auch vom Ausfall von Kapitän Matthias Maak profitierte.
Glücksbringer
Blickt man auf die einzelnen Einsätze des Lustenauers, bleibt Austrias Cheftrainer Markus Mader eigentlich fast gar nichts anderes übrig, als ihn spielen zu lassen. War Grujcic bis Runde zwölf nur Ersatzspieler mit wenigen Minuten, verlor die Austria mit ihm in der Startelf danach kein Match mehr. Gegen Salzburg (0:4) kam Grujcic erst in der 75. Minute zum Einsatz. Gegen Ried, Rapid Wien und Hartberg gab es jeweils Remis und die letzten drei Partien mit ihm wurden allesamt gewonnen. Ein besseres Maskottchen kann wohl nicht im Bus gen Osten sitzen, um den Auftakt im Kampf gegen den Abstieg erfolgreich zu bestreiten.
Der wird laut Chefcoach kein leichter sein, „weil Hartberg sich unter dem neuen Trainer Markus Schopp anders und stärker präsentiert als noch im Herbst (unter dem damaligen Cheftrainer Klaus Schmidt, Anmerk. d. Red.). Dazu verfügen sie über gute Individualisten, die zu einem gutem Spielstil beitragen“. Dennoch rechnet man sich in Hartberg etwas aus, „weil wir hinfahren, um zu punkten. Wir werden uns nicht verstecken, ganz einfach“, so ein selbstbewusster Cheftrainer. Selbstbewusstsein, das hart erarbeitet wurde. Daran soll auch der Respekt vor dem Modus der Qualifikationsgruppe nicht kratzen. „Der ist sicher vorhanden, am Beispiel des Absteigers Admira Wacker letzte Saison sieht man, wie schnell es gehen kann“, spricht Mader damit an, dass die Südstädter nach vier Runden sogar Tabellenführer der Quali-Gruppe waren, dann aber den Gang in die zweite Liga antreten mussten.
Lob vom Gegner
Auch an Hartberg ist die Performance der Austria nicht spurlos vorbeigegangen. So lobt Markus Schopp, Trainer der Oststeirer, die Grün-Weißen über den Klee, „weil sie über die Saison weg beachtliche Leistungen gezeigt haben“. Der ehemalige ÖFB-Nationalspieler und Italien-Legionär erwartet sich „ein spannendes Spiel, beide Teams wissen genau, was sie wollen. Gefährlich macht die Austria sicher, dass sie aus wenig viel machen können. Da heißt es aufpassen.“ Vorteile im Abstiegskampf sieht er für Lustenau, „alleine die 27 Punkte, die die Austria geholt hat, sprechen Bände“. Dazu fehlt Schopp im Auftaktspiel mit Jürgen Heil ein wichtiger Spieler im Zentrum, außerdem ist der Einsatz von Donis Avdijai und Ousmane Diakite fraglich. Im Vergleich dazu kann Austrias Trainer Mader mit Lukas Fridrikas (Lebensmittelvergiftung) und Cem Türkmen (Hexenschuss) auf zwei weitere Akteure zurückgreifen. Matthias Maak (noch im Aufbau), Torben Rhein (Adduktoren) und Tobias Berger (Zerrung) fehlen hingegen.
„Die Sperren waren bittere Pillen, haben mich einiges gekostet. Aber da muss man durch.“

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