Deshalb verlor FC Dornbirn beim ältesten Klub Österreichs

Der FC Dornbirn zeigt in Döbling ansprechende Leistung, verliert aber dennoch mit 2:3 gegen die Vienna. Schuld an der Niederlage sind die Dornbirner selbst.
Wien Die „Brigade Hatlerdorf“ formierte sich auf der Gegengerade, im Hintergrund lief „Gimme, Gimme, Gimme“ von Abba. Gegeben hat’s was – allerdings drei Tore für die Vienna, eines zu viel aus Dornbirner Sicht. Das Wetter bot Sonnenschein und Regen, auch das Dornbirner Spiel hatte Licht und Schatten zu bieten. „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben in der Pause gesagt: Der, der mehr Fehler macht, wird das Spiel verlieren – so ist es auch gekommen“, analysierte Leo Mätzler nach Abpfiff. Für ihn endete zumindest das Warten auf den ersten Karrieretreffer.
„Eigenfehler haben das Spiel entschieden. Wir haben den einen Fehler zu viel gemacht.“
Thomas Janescitz, Trainer FC Dornbirn

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Guter Beginn, unnötiger Gegentreffer
Dornbirn startete richtig stark in die Partie, ließ den Ball gut laufen, absolvierte die Zweikämpfe mit Biss. „Vor allem in der ersten Hälfte waren wir die reifere Mannschaft, haben mehr Fußballkultur auf den Platz gebracht“, wusste Trainer Thomas Janeschitz. Die Rothosen hatten durch Jan Stefanon nach drei Minuten die erste Chance, sein Volley-Versuch fliegt aber über’s Tor. Auch Noah Mathis verpasst wenig später aus aussichtsreicher Position (7.). Mit zunehmender Spieldauer kam die Vienna aber immer mehr auf – und zu Möglichkeiten. Gegen Abazovic rettet Ospelt noch im Nachfassen (20.), auch gegen Sulzner kann der Keeper parieren. Nur um dann beim zweiten Versuch nichts mehr ausrichten zu können: Eine flache Hereingabe fälscht Lukas Grozurek unhaltbar ins lange Eck ab (22.).

Dornbirn hätte sich nicht unbeeindruckter zeigen können. Die Rothosen dreschen den Ball rasch nach dem Anspiel weit nach vorne – und da macht sich Gustavo Balotelli unbewacht auf den Weg, schiebt ganz lässig zum 1:1 ein (23.). Ob es sich um eine Abseitsposition gehandelt hatte, wie die Vienna-Bank lautstark monierte? Der Verdacht lag nahe. Hatte Dornbirn in dieser Szene möglicherweise Dusel, so war nach einer halben Stunde erst recht eine ordentliche Portion Glück dabei. Cavafe geht als letzter Mann im Laufduell mit Grozurek zu Boden, Schiedsrichter Talic entscheidet auf Stürmerfoul – was die Wogen auf der Tribüne hochgehen lässt (30.).

Wenig zu beanstanden gab es hingegen beim 1:2. Santin marschiert auf rechts zielstrebig in Richtung Tor, seinen Querpass rutscht Leo Mätzler zu seinem ersten Profitreffer über die Linie (39.). „Es ist Zeit geworden, hoffentlich ist der Knoten geplatzt“, meinte der 20-Jährige. Auch hier währte die Freude aber nur kurz. Bei einem Eckball der Vienna wird Ospelt noch entscheidend angegangen, kriegt deshalb den Ball nicht zu fassen – Thomas Kreuzhuber stochert den Ball schließlich zum Ausgleich ins Tor (41.). „Das geht zu einfach, da müssen wir die Führung in die Pause bringen“, so Janeschitz. Mätzler stimmte zu: „Wir haben uns die Tore selbst geschossen, vor allem den Standard dürfen wir nicht kriegen.“

Kalte Dusche
So bescheiden wie der erste Durchgang geendet hatte, begann auch der zweite. Eine Grozurek-Hereingabe wehrt Ospelt vor’s Tor ab, aus gut elf Metern schießt Itamar Noy den Ball ins leere Tor (48.). „Natürlich ist das extrem bitter. Dennoch sind wir wieder zurückgekommen, haben Chancen gehabt. Der Unterschied war, dass wir sie nicht gemacht haben“, so Mätzler. Denn in weiterer Folge war Dornbirn dann wieder deutlich besser im Spiel, die Vienna beschränkte sich auf’s Ergebnis-Verwalten. Balotelli war per Kopf schon nahe dran am Torerfolg, Ex-Altach-Keeper Andreas Lukse im Tor der Vienna kratzt den Ball aber noch raus (64.). Auch bei einem Versuch vom eingewechselten Mandl ist noch ein Bein der Vienna-Defensive entscheidend dazwischen (65.). Bei einem Abschluss aus kürzester Distanz durch Balotelli lässt Lukse wiederum seine Klasse aufblitzen, mit einer Hand pariert er stark (77.). Auch gegen Parger bleibt der Routinier Sieger (82.). Auf der Gegenseite hätten die Döblinger den Sack zumachen müssen, ein Chipball vom extrem auffälligen Grozurek landete aber nur an der Latte (80.).
Fussball, 2. Liga
First Vienna FB 1894 – FC Mohren Dornbirn 1913 3:2 (2:2)
Naturarena Hohe Warte, 1532 Zuschauer, SR Arnes Talic
Torfolge: 23. 1:0 Lukas Grozurek, 24. 1:1 Gustavo Balotelli, 39. 1:2 Leo Mätzler, 41. 2:2 Thomas Kreuzhuber, 48. 3:2 Itamar Noy
Gelbe Karten: 24. Lang (Trainer, Kritik), 72. Sulzner (Foulspiel), 85. Grozurek (alle Vienna, Kritik), 86. Popovic (Dornbirn, Foulspiel), 89. Luxbacher (Vienna/Fouspiel), 90./+3 Santin (Dornbirn, Unsportlichkeit)
First Vienna FB 1894 (4-4-2 Raute): Lukse – Stratznig (73. Rossler), Kreuzhuber, Seiwald, Bumbic – Sulzner (84. Auer), Abazovic (61. Velimirovic), Noy (73. Wunsch), Luxbacher – Edelhofer (61. Tanzmayr), Grozurek
FC Mohren Dornbirn 1913 (4-4-2): Ospelt – Krizic (27. Popovic), Cavafe, William, Marte (76. Wieser) – Santin, Mätzler, Rusch (63. Krnjic), Stefanon (63. Mandl) – Mathis (76. Parger), Gustavo Balotelli
„Wir haben nicht immer clevere Entscheidungen getroffen, der eine oder andere hat auch Probleme gehabt“, lautet die Analyse des Cheftrainers nach der 2:3-Niederlage. Was aber auch daran liege, dass etwa die Innenverteidiger William und Cavafe nicht ganz fit waren. Und auch wenn viele Chancen herausgespielt wurden, weiß Janeschitz: „Wir haben mindestens einen Punkt verschenkt.“ FB
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