Zwei Harder wollen nach Flensburg

Sport / 12.04.2023 • 19:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Lukas Herburger (Nr. 26) überzeugte als Abwehrchef.<span class="copyright"> Profifoto.ch</span>
Lukas Herburger (Nr. 26) überzeugte als Abwehrchef. Profifoto.ch

Lukas Herburger überzeugte mit Schaffhausen im Europacup-Hinspiel gegen Berlin mit Robert Weber.

Schaffhausen Mit einem breiten Lächeln im Gesicht genossen Kapitän Lukas Herburger und die Kadetten Schaffhausen nach 60 spannungsgeladenen Spielminuten auf Topniveau die Ovationen der 3500 Zuseher, darunter der komplette Kader des Alpla HC Hard, in der ausverkauften BBC Arena. Im Viertelfinal-Hinspiel der EHF European League setzte sich der vom 28-jährigen Harder angeführte regierende Schweizer Meister gegen die Füchse Berlin, in deren Reihen mit Robert Weber ebenfalls ein Harder steht, verdient mit 37:33 Toren durch. Kommenden Dienstag (18.45 Uhr) steigt in der Max-Schmeling-Halle in Berlin das Entscheidungsspiel im Duell um den Startplatz beim Final-Four-Turnier, das am 27./28. Mai in Flensburg ausgetragen wird.

Auf dem Spielfeld begegneten sich der Kreisläufer und der Flügelspieler mehrfach. <span class="copyright">JD</span>
Auf dem Spielfeld begegneten sich der Kreisläufer und der Flügelspieler mehrfach. JD

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Mission noch nicht erfüllt

„Ich denke, der Sieg war absolut verdient“, frohlockte Herburger unmittelbar nach Spielende. „Wenn man gegen den aktuell Zweitplatzierten der Deutschen Bundesliga 37 Tore wirft, hat man vieles richtig gemacht. Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gekämpft wie die Löwen, hatten einen überragenden Kristian Pilipovic (16 Paraden) im Tor. Im Angriff hat Joan Canellas seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis gestellt und unsere Rückraumachse mit Torben Matzken, Michael Kusio und Sandro Obranovic (je vier Tore) in Position gebracht.“ Ein Sonderlob des Kapitäns erhielt Flügelflitzer Odinn Thor Rikhardsson: „Er agiert seit Wochen grandios, hat einen absoluten Sahnetag erwischt und mit seinen 15 Toren (bei 16 Würfen) und der makellosen Ausbeute bei den sechs Siebenmetern maßgeblich zur soliden Ausgangsbasis für das Rückspiel beigetragen.“

Keeper Pilipovic parierte zwei Würfe von Robert Weber. <span class="copyright">Profifoto.ch</span>
Keeper Pilipovic parierte zwei Würfe von Robert Weber. Profifoto.ch

Trotz der Freude über den wichtigen Etappensieg verweist Herburger darauf, dass er die Mission noch nicht erfüllt sieht: „Uns erwartet in Berlin ein heißer Tanz und wir müssen uns in der 9000 Zuschauer fassenden Arena auf einen Hexenkessel gefasst machen. Die Füchse wollen unbedingt ins Final-Four und werden alles daran setzen, um den Vier-Tore-Rückstand zu egalisieren. Doch wir werden alles geben, um das ,Wunder von Berlin‘ zu realisieren.“

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Vor der Reise in die deutsche Bundeshauptstadt wartet auf die Kadetten am Samstag (18.45 Uhr) in eigener Halle das dritte Spiel in der Best-of-five-Viertelfinalserie der Schweizer Liga gegen Suhr-Aarau. In der Serie liegen die Kadetten mit 2:0 (31:26/h, 35:24/a) vorne.

Die Spieler des Alpla HC Hard mit Herburger und Weber. <span class="copyright">JE</span>
Die Spieler des Alpla HC Hard mit Herburger und Weber. JE

Erste Niederlage im Europacup

Trotz des spielfreien Wochenendes rechnet Robert Weber mit einem stressigen Wochenende. „Wir haben jetzt innerhalb von vier Wochen drei wichtige Spiele verloren. Zuerst mit 29:34 in Magdeburg, dann mit 29:36 in Kiel und jetzt, nach zuvor zwölf Siegen in Serie in der European League das Hinspiel im K.-o.-Duell bei Schaffhausen und dabei 37 Gegentore kassiert. Wir werden die Ursachen in den Tagen bis zum Rückspiel sicher genau analysieren und im Rückspiel hoffentlich ein anderes Gesicht zeigen“, betont der 37-jährige Harder, der seit Ende Februar nach einem Last-Minute-Transfer von Olympiakos Piräus von Berlin bis Saisonende verpflichtet wurde. „Wir sind in keiner Phase der Begegnung in einen Flow gekommen. Am Ende sind wir mit der Hypothek von vier Toren Differenz noch mit einem blauen Auge davongekommen. Nun heißt es die Ärmel hochkrempeln, mit unseren Fans im Rücken den Rückstand zu egalisieren, damit die Mission Europacup nicht ein vorzeitiges Ende findet.”

Familie Herburger freute sich mit dem Kadetten-Kapitän. <span class="copyright">JE</span>
Familie Herburger freute sich mit dem Kadetten-Kapitän. JE

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Austausch nach Spielende

Nach Spielende nutzten Herburger und Weber die nicht alltägliche Chance, sich mit den zahlreichen Fans aus dem Ländle, besonders aber mit den Harder Spielern auszutauschen und über das Spiel zu reden. Besonders die Szene in der 52. Minute wurde heiß diskutiert: Weber wollte in Unterzahl ein Anspiel an Herburger an den Kreis verhindern. Der körperlich unterlegene Weber bemängelte den Einsatz des Ellbogens von Herburger. Die Schieris sahen es anders und entschieden auf Foul von Weber und Siebenmeter.

Das direkte Duell von Lukas Herburger und Robert Weber. <span class="copyright">Screenshot EHF</span>
Das direkte Duell von Lukas Herburger und Robert Weber. Screenshot EHF