„Verbessern, was schon da ist“

Altachs Atdhe Nuhiu gegen Rieds Seifedin Chabbi – ein Duell mit unterschiedlichem Ansatz.
Altach Als Torjäger haben sie oftmals eine Sonderstellung in der Mannschaft, zuweilen umstritten, viel öfter aber umjubelt. Weil Torschütze, weil Matchwinner. Dass Altachs Atdhe Nuhiu für das heutige (17 Uhr) Heimspiel gegen die SV Ried gesetzt ist, steht außer Frage. Auf der anderen Seite ist auch Seifedin Chabbi unter Rieds Neotrainer Maximilian Senft (33) vermehrt zu Einsatzminuten gekommen. Und so lohnt es sich, neben einem Blick auf die Statistikwerte der beiden Stürmer, mehr Details zu erfragen. Zumal beide Spieler auch bei Klubs auf der Insel spielten.
Athde Nuhiu (33/SCR Altach)
56 Spiele, 17 Tore, 5 Torvorlagen, 16 Gelbe Karten, eine Gelb-Rote
. . . über Kontakte zur SV Ried vor seiner Rückkehr nach Österreich: Es gab Kontakt, im Winter. Es waren gute Gespräche, aber letztendlich hat es nicht geklappt.
. . . seine Erinnerungen an die SV Ried: Es waren andere Zeiten und der Klub spielte in der Liga eine wichtigere Rolle. Paul Gludovatz war mein Trainer, und er hat als ehemaliger U21-Teamchef genau gewusst, wie mit jungen Spielern umzugehen ist. Wir hatten eine Super-Mischung zwischen Jung und Alt. Dank der Hilfe von Gludovatz bin ich dann zu Rapid gekommen.
. . . über das erste Endspiel gegen Ried: Ich finde die Aussage zu hochstilisiert. Aber natürlich, es ist ein ganz wichtiges Spiel. Beide Klubs wissen, worum es geht. Wir als Mannschaft haben in der Zeit mit Klaus Schmidt als Trainer unser Selbstvertrauen gestärkt und einen gewissen Spirit entwickelt.
. . . darüber, dass er in zwei Jahren schon vier Trainer in Altach hatte: Sind schon viele, ja. Aber bei Apoel Nikosia hatte ich in einem Jahr vier Trainer. Mich kann das nicht erschrecken, aber natürlich denkst du als Spieler nach. Es ist eben die „dirty side“ des Fußballgeschäfts. Zudem müssen Entscheidungen halt getroffen werden.
. . . über eine Vertragsverlängerung in Altach: Wenn ich daran denke, wie das Stadion ausgeschaut hat, als ich mit Kärnten erstmals in Altach spielte, dann muss ich einfach sagen: Der Verein hat sich enorm weiterentwickelt. Ich fühle mich hier wohl, auch meiner Familie gefällt es und ich spüre die Fußballbegeisterung in Vorarlberg. Sportlich durchleben wir halt eine schwierige Zeit, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, weiter in Altach zu spielen. Der Verein ist mir ans Herz gewachsen und hat riesiges Potenzial.
. . . über seine Heimat (Anm. d. Red.: Nuhiu ist in Pristina geboren, aber in Ried im Traunkreis aufgewachsen): In Oberösterreich wohnt meine Familie. So ist es für mich ein Stück Heimat, auch wenn ich nicht in Oberösterreich geboren bin.
. . . über seine Zukunft: Ich habe die A-Lizenz abgeschlossen und kann mir sehr gut vorstellen, nach der aktiven Karriere als Trainer zu arbeiten. Fußball ist einfach ein faszinierendes Aufgabengebiet. Sofern ich fit bleibe, würde ich aber gerne noch ein paar Jahre aktiv spielen.
Seifedin Chabbi (29/SV Ried)
85 Spiele, 35 Tore, 10 Torvorlagen, 10 Gelbe Karten, 2 Gelb-Rote
. . . über ein erstes Endspiel in Altach: Ich bin kein Fan von Endspielen, weil es sich so endgültig anhört. Aber es ist klar: Es ist eine immens wichtige Partie, mit der wir uns wieder eine breite Brust holen und den Gegner extrem zum Nachdenken bringen können.
. . . über seine nicht gezogene Option: Ich befasse mich damit überhaupt nicht. Ich hatte wenig Einsatzzeiten, da ist es legitim vom Verein, wenn sie es sich noch anschauen wollen. Ich will jetzt Tore schießen, wenn mir das gelingt, habe auch ich die Entscheidungsgewalt, was im Sommer passiert. Ich will auch auf keinen Fall einen Abstieg im Lebenslauf stehen haben.
. . . über seine bisher einzigen beiden Saisontore am 5. November gegen Klagenfurt: Ich habe zwei Tore gemacht und war dann sofort wieder aus der Mannschaft. Damals hätte ich machen können, was ich will: Ich hätte nicht gespielt. Jetzt komme ich wieder auf mehr Spielzeit. Natürlich ist das Thema mit dem Toreschießen in den Köpfen der Spieler, aber ich zweifle nicht an meinen Qualitäten.“
. . . was Neo-Trainer Senft auszeichnet: Er ist ein sehr akribischer Arbeiter, der enormen Ruhe ausstrahlt. Sein Spielstil ist aggressiv, laufintensiv und sehr interessant. Wenn das Werkl zu laufen beginnt, kann es richtig gut werden.
. . . über eine mögliche Rückkehr in seine Vorarlberger Heimat: Papa, Mama, Bruder und meine Frau werden heute im Stadion zusehen. Mein Lebensmittelpunkt wird früher oder später definitiv wieder in Vorarlberg sein.
. . . worauf es gegen Altach ankommen wird: Wir hatten in fast jedem Spiel die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Wir müssen ab der ersten Minute voll da sein. VN-cha, rw

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