Deshalb ist Austria Lustenaus Ausgangslage in Ried anders – aber nicht leichter

Sport / 28.04.2023 • 20:19 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Austrias Cheftrainer will noch nichts vom Klassenerhalt hören, sein Fokus liegt einzig und allein auf dem aktuellen Gegner SV Ried. <span class="copyright">gepa</span>
Austrias Cheftrainer will noch nichts vom Klassenerhalt hören, sein Fokus liegt einzig und allein auf dem aktuellen Gegner SV Ried. gepa

Mader-Elf fährt als Tabellenführer zum Schlusslicht der Qualifikationsgruppe.

Lustenau Am 30. Juli des Vorjahres reiste der Austria-Tross als frischgebackener Aufsteiger und klarer Außenseiter zum ersten Auswärtsspiel der Saison nach Ried. Trotz starkem Auftritt unterlagen die Grün-Weißen knapp mit 0:1. Zwar ist man heute immer noch Aufsteiger, doch die Vorzeichen haben sich mittlerweile komplett gedreht. Im ersten von zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Duellen gegen die SV Ried kommt die Elf von Austrias Trainer Markus Mader (54) nämlich als klarer Favorit ins Innviertel. Elf Punkte trennen die beiden Mannschaften bereits, die Rieder stehen im Kampf gegen den Abstieg mit dem Rücken zur Wand. Während die Lustenauer, auch wenn man es (noch) nicht gerne hört in der Stickergemeinde, den Champagner zur Feier des Klassenerhaltes schon getrost einkühlen können. Es müsste schon mit dem Teufel hergehen, würden Kapitän Matthias Maak und Co. nochmals in Abstiegsgefahr geraten.

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Von diesen Spekulationen will der Cheftrainer aber noch nichts wissen. Der Fokus des Trainers der Mannschaft liegen klar auf der Partie in Ried. “Klar, haben sich die Vorzeichen im Vergleich zum letzten Sommer verändert, aber das bedeutet nicht, dass es deswegen ein leichtes Spiel wird”, warnt Mader. Er zählt auch gleich die Gründe dafür auf: “Für Ried ist es wohl die letzte Chance, nochmal einen Angriff auf den Klassenerhalt zu starten. Dementsprechend werden sie diese gegen uns nützen wollen. Ich erwarte eine Mannschaft, die alles auf den Platz lassen wird. Darauf müssen wir uns einstellen.”

“Klar, haben sich die Vorzeichen im Vergleich zum letzten Sommer verändert, aber das bedeutet nicht, dass es deswegen ein leichtes Spiel wird.”

Markus Mader, Trainer Austria Lustenau
Yadaly Diaby zeigte in Tirol eine sehr ansprechende Leistung, er ist auch für die Partie im Innviertel eine heiße Aktie auf die Startformation. <span class="copyright">gepa</span>
Yadaly Diaby zeigte in Tirol eine sehr ansprechende Leistung, er ist auch für die Partie im Innviertel eine heiße Aktie auf die Startformation. gepa

Kein “Halbgas” erlaubt

Und wahrlich: Die SV Ried zeigte zuletzt vor allem im Spiel beim SCR Altach auf. Ließ viel Laufbereitschaft und auch gutes Kombinationsspiel gepaart mit toll herausgespielten Torchancen aufblitzen. Umstände, die auch den Lustenauern nicht verborgen geblieben sind. “Dazu sind sie in Standards brandgefährlich”, weiß Routinier Maak. Für den 30-Jährigen ändert sich nichts an der Ausrichtung seiner Mannschaft, auch wenn man im Laufe der Qualifikationsgruppe in den drei Auswärtsspielen noch kein Gegentor hinnehmen musste: “Das ist schön, aber davon können wir uns gar nichts kaufen. Wie jeden Spieltag heißt es wieder 100 Prozent auf den Platz bringen, voll dagegenhalten und unsere Stärken ausspielen. Damit wir wieder mit Punkten ins Ländle heimkehren können.” Dass es mit, laut Maak, “Halbgas” nicht geht, hat die Heimniederlage gegen den Wolfsberger AC bewiesen. “Wenn man so will, war das sicher ein Warnschuss für uns. So wie beim 1:3 gegen die Kärntner dürfen wir uns in Ried nicht präsentieren”, erklärt der Kapitän.

“Mit Halbgas geht gar nichts. Das haben wir zuhause gegen Wolfsberg gesehen. Das war sicher ein Warnschuss für uns.”

Matthias Maak, Kapitän Austria Lustenau
Kapitän Matthias Maak weiß, wie man auch in Ried punktet: "Nur mit Vollgas, Halbgas geht sich nicht aus." <span class="copyright">gepa</span>
Kapitän Matthias Maak weiß, wie man auch in Ried punktet: "Nur mit Vollgas, Halbgas geht sich nicht aus." gepa

Umgekehrt weiß man im Lager der Grün-Weißen genau um die eigenen Stärken. Auf die will man sich auch im Innviertel besinnen. “Wir werden nichts an unserer Herangehensweise ändern”, erklärt der Cheftrainer, der im Vergleich zur Vorwoche wieder auf eine gute Trainingswoche zurückblicken konnte. Was ihn zuversichtlich stimmt: Aktuell kann die Austria nämlich auch so prominente Ausfälle wie den von Jean Hugonet, für den nach Kniebeschwerden ein Einsatz in Ried noch zu früh kommt, und Anderson (Gelb-gesperrt) ohne Probleme kompensieren. Weil Mader bis auf die rekonvaleszenten Torben Rhein und Yuliwes Bellache aus dem Vollen schöpfen kann. “Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive stehen mir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, das tut ungemein gut”, so Mader, der damit die personellen als auch taktischen Varianten anspricht. Dazu hat der gebürtige Bregenzer “wenig Bauchweh, wenn ich an die zweite Halbzeit bei der WSG Tirol zurückdenke. Denn die war in meinen Augen fast der beste Auftritt der Mannschaft unter meiner Regie.” Daran gilt es nun in Ried anzuknüpfen – um vielleicht schon die ersten Champagnerflaschen aus dem Kühler herauszuholen.

Fussball, Admiral Bundesliga

Qualifikationsgruppe, 5. Spieltag

SV Guntamatic Ried – SC Austria Lustenau Samstag

Ried, josko-Arena, 17 Uhr, SR Heiß

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