Austria holt in verrückter Partie ein 4:4 in Ried

Sport / 29.04.2023 • 19:25 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Cool, Cooler, Cheukoua: Der Stürmer wurde eingewechselt und rettete sein Team vor der Blamage. <span class="copyright">apa</span>
Cool, Cooler, Cheukoua: Der Stürmer wurde eingewechselt und rettete sein Team vor der Blamage. apa

Hochschaubahn der Gefühle für die Grün-Weißen. 3:1 geführt, 3:4 hinten – und in allerletzter Sekunde trifft Cheukoua zum 4:4.

Ried Unglaublich: Nach 45 Minuten sah alles, aber auch alles nach einem frühzeitigen Klassenerhalt der Lustenauer Austria aus. Mit einer 3:1-Führung gingen die Mannen von Austria-Coach Markus Mader in die Pause. Lukas Fridrikas (4./41.) und Yadaly Diaby (36.) trafen nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Ried durch Almin Beganovic (20.). Doch was danach in der zweiten Halbzeit geschah, glich einer Horrorvorstellung. Denn die Rieder drehten das Match tatsächlich noch in ein 4:3. Der 17-jährige Diego Madritsch (49.), Christoph Lang (57.) und ein Eigentor von Austrias Kapitän Matthias Maak (74.) stellten den Spielstand auf den Kopf. Doch als keiner in der Rieder josko-Arena noch mit einem Ausgleich rechnete, schlug der eingewechselte Michael Cheukoua (90+3.) noch zu, besorgte den 4:4-Endstand und bewahrte die Austria vor der großen Blamage.

“Es war ein wahres Wechselbad der Gefühle. Zuerst waren wir ganz oben, dann waren wir brennheiß und am Ende sind wir überglücklich, dass wir den Punkt doch noch geholt haben.”

Lukas Fridrikas, Stürmer Austria Lustenau
Austria jubelte in der ersten Halbzeit gleich dreimal vor ihren treuen Fans. <span class="copyright">a</span><span class="copyright">p</span><span class="copyright">a</span>
Austria jubelte in der ersten Halbzeit gleich dreimal vor ihren treuen Fans. apa

Drei Austria-Treffer in 45 Minuten

Besser hätte das Spiel für die Mader-Elf nicht starten können. Gleich nach vier Minuten holte der VAR Schiedsrichter Heiß an die Seitenlinie, dieser entschied nach Handspiel von Rieds Almin Beganovic auf Elfmeter. Fridrikas traf eiskalt vom Punkt zum 1:1. Doch die Rieder, auf dem letzten Platz der Tabelle, ließ sich nicht hängen und kämpfte sich auch verdient zurück und zum 1:1 durch Beganovic, der aus spitzen Winkel Austrias Schllussmann Domenik Schierl bezwingen konnte. Die Vorarlberger waren in Folge kaum zu sehen – und gingen dennoch wie aus dem Nichts mit 2:1 in Führung. Yadaly Diaby “tanzte” an der Strafraumgrenze und traf per satten Schuss ins Eck. Das Sahnehäubchen setzte dann noch Fridrikas drauf, der einen traumhaften Konter über Stefano Surdanovic und Hakim Guenouche zur 3:1-Pausenführung abschloss.

Ich habe, im Vergleich zu wohl allen Leuten im Stadion, tatsächlich noch an den Ausgleich geglaubt. Deswegen freue ich mich am Ende darüber und wir sind unserem Ziel Klassenerhalt wieder einen Schritt näher gekommen.”

Markus Mader, Trainer Austria Lustenau

Grauenhafte zweite Halbzeit

Domenik Schierl war beim 3:3-Ausgleich durch Lang ohne Chance. <span class="copyright">Apa</span>
Domenik Schierl war beim 3:3-Ausgleich durch Lang ohne Chance. Apa

Der zweite Durchgang begann mit einem Schock für die Austria. Denn Diego Madritsch traf für die mit dem letzten Mut der Verzweiflung anlaufenden Rieder zum 2:3. Und plötzlich “schwamm” die Lustenau Hintermannschaft gewaltig, es herrschte komplette Verunsicherung. Die Ried auszunutzen wusste. Seifedin Chabbi bediente Christoph Lang und der schob die Kugel an Schierl eiskalt zum 3:3 ein. Die josko-Arena schien vor Freude zu platzen. Noch größer war der Jubelschrei als Austrias Kapitän Matthias Maak nach einer Standardsituation den Ball per Kopf ins eigene Tor zum 3:4 aus Austria-Sicht beförderte. Ried drehte tatsächlich eine sicher verloren geglaubte Partie.

Chekoua, der Held in letzter Sekunde

Michael Cheukoua machte den vielumjubelten Treffer zum 4:4 in letzter Sekunde. <span class="copyright">gepa</span>
Michael Cheukoua machte den vielumjubelten Treffer zum 4:4 in letzter Sekunde. gepa

Austrias Coach Mader versuchte nochmal alles, veränderte immerwieder sein System, doch nichts half. Als letzten Rettungsanker brachte der 54-Jährige noch Michael Cheukoua und Anthony Schmid als Sturmspitzen. Erstgenannter dankte es mit seinem Tor zum 4:4, als keiner, aber wirklich keiner mehr im Stadion an einen Ausgleich dachte. Die josko-Arena war mucksmäuschenstill, die Rieder, die bis zur 93. Minute die rote Laterne an Altach weitergaben, mussten das Remis und eben weiter die rote Laterne annehmen.

Die Zuschauer in Ried sahen ein wahres Torspektakel. <span class="copyright">gepa</span>
Die Zuschauer in Ried sahen ein wahres Torspektakel. gepa

Fussball, Admira Bundesliga

Qualifikationsrunde, 5. Spieltag

SV Ried – Austria Lustenau 4:4 (1:3)

Ried, josko Arena, 4225 Zuschauer, SR Heiß

Torfolge: 6. 0:1 Fridrikas (Elfmeter), 20. 1:1 Beganovic, 36. 1:2 Diaby, 41. 1:3 Fridrikas, 49. 2:3 Madritsch, 57. 3:3 Lang, 74. 4:3 Maak (Eigentor), 90+3. 4:4 Cheukoua

Gelbe Karten: 11. Maak (Foulspiel), 16. Adriel (Foulspiel), 76. Tiefenbach (Foulspiel) bzw. 31. Martin (Foulspiel), 54. Ungar (Foulspiel)

SV Ried: Sahin-Radlinger; Ungar (64. Gragger), Lackner (87. Ziegl), Plavotic – Lutovac, Martin, Madritsch, Jurisic – Lang, Chabbi, Beganovic (77. Mikic)

Austria Lustenau: Schierl; Adriel (61. Tiefenbach), Maak, Grujcic – Gmeiner, Türkmen (62. Motika), Surdanovic, Grabher, Guenouche (46. Berger) – Fridrikas (78. Schmid), Diaby (78. Cheukoua)

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