Am Ende flossen Tränen

Altachs Frauen verloren Cupfinale 1:3 und dürfen dennoch stolz auf die Cupsaison sein.
Wiener Neustadt Enttäuschung, ein paar Tränen, aber viel Applaus von den mitgereisten Fans. Die Spielerinnen der SPG SCR Altach/FFC Vorderland erlebten am Finaltag des ÖFB Frauencups eine heftige Portion an Emotionen. Am Ende musste sich die Elf von Cheftrainer Bernhard Summer dem großen Favoriten SKN St. Pölten mit 1:3 geschlagen geben. Damit sind die Niederösterreicherinnen seit 47 Spielen bzw. elf Jahren im ÖFB Cup ungeschlagen.
Herausragend in der Wiener Neustädter Ergo Arena war die 19-jährige Sarah Mattner-Trembleau mit einem Doppelpack (13., 77.). Zudem trug sich auch Kapitänin Jasmin Eder (18.) in die Schützenliste ein. Den Vorarlbergerinnen, die zuletzt mit einem 18:0 gegen Altenmarkt in der Bundesliga einen neuen Allzeit-Rekordsieg eingefahren hatten, gelang durch einen Traumfreistoß von Maria Olsen (35.)am Ende nur eine Resultatskosmetik. Sie konnten trotzdem zufrieden sein, war doch der Einzug ins Endspiel eine Premiere und damit als großer Erfolg zu werten. St. Pölten ist auch in der Liga auf Kurs in Richtung neuerlichem Meistertitel, nach 13 von 18 Runden beträgt der Vorsprung auf Verfolger Sturm Graz fünf Punkte. Altach ist weitere sechs Zähler dahinter Dritter.
Lange dem Ausgleich näher
Vor den Augen der ÖFB-Spitze sowie Frauen-Teamchefin Irene Fuhrmann leitete Mattner-Trembleau den Favoritensieg früh ein. Mattner-Trembleau hatte dabei auch das nötige Glück, da ihr Schuss aus dem nicht besten Winkel via Innenstange den Weg ins Tor fand. Beinahe hätten die Vorarlbergerinnen postwendend zurückgeschlagen, bei einem Bereuter-Volley war Torfrau Carina Schlüter auf dem Posten (15.). Die Niederösterreicherinnen waren effizienter und verwerteten auch die nächste Chance. Nach Zver-Flanke konnte die völlig ungedeckte Kapitänin Eder aus kurzer Distanz per Kopf einnetzen.
Cheftrainer Bernhard Summer sprach nach dem Spiel von einer wichtigen Erfahrung in der Entwicklung für die Mannschaft. Phasenweise sei man dem Ausgleich näher gewesen als einem weiteren Gegentreffer, so der 54-Jährige. Er hatte auch im Finale Janine Koretic, weil so vor Saisonstart fixiert, im Tor den Vorzug vor Charlotte Voll gegeben. Nationalspielerin Eileen Campbell trauerte nach der Partie den vergebenen Chancen nach und meinte: „Wir wussten, dass wir uns nicht viel erlauben dürfen.“ Die 22-Jährige war ob der Niederlage enttäuscht, wie auch Sabrina Horvat (25), die ihre frühe Auswechslung (64.) nicht ganz verstehen wollte.
Cupreise endet mit Niederlage
Alles schien früh entschieden, doch ein Geniestreich brachte den Außenseiter zurück in die Partie. Wohl als Flanke gedacht, senkte sich ein Freistoß aus seitlicher Position und großer Entfernung von der 22-jährigen Dänin Olsen über Schlüter hinweg ins lange Eck. Nach Wiederbeginn waren Chancen auf beiden Seiten Mangelware, St. Pölten, das im Cup zuletzt am 10. März 2012 ein Spiel verloren hat, geriet nicht mehr in Gefahr. Der Schlusspunkt war Mattner-Trembleau vorbehalten, die nach Lemesova-Kopfball-Hereingabe direkt verwandelte. Damit musste der Favorit nicht so hart kämpfen wie beim knappen Liga-3:2 am 23. Oktober 2022.
Für Altachs Frauen endete damit eine sensationelle Cupreise mit einer Niederlage. Dennoch: Campbell, Horvat und Co. hätten es sich verdient, auch seitens des Vorstands Unterstützung vor Ort zu erhalten. Walter Weiß war in seiner Funktion als Obmann des Altacher Frauenvereins neben Sportdirektor Tobias Thies und Teammanager Oliver Jakob ebenso im Stadion wie ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und ÖFB-Nachwuchs-Teamchef und Ex-Altach-Trainer Martin Scherb (53). TOM
„Phasenweise waren wir dem Ausgleich näher, als St. Pölten dem dritten Treffer.“


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