Ein Radsportfest mit furiosem Finale

Der Tscheche Michael Boros siegte beim GP Vorarlberg.
Nenzing Bei der 12. Austragung des GP Vorarlberg erlebten die vielen Hundert Zuschauer entlang der Strecke und im Zielbereich in Nenzing das wohl spannendste Finale bislang.
Rund 60 Kilometer vor dem Ziel fiel bereits eine erste Vorentscheidung. Vorne war schon früh das Duo Tobias Nolde (P&S Benotti) und Levi Meßmer (Rad-Union Wangen) ausgerissen. Dahinter hatte sich eine fünfköpfige Gruppe aus dem Hauptfeld abgesetzt, die das Feld nicht allzu weit wegfahren lassen wollte. Im kurzen Anstieg nach Beschling teilte sich das Peloton in mehrere Teile, im vorderen Part befanden sich zahlreiche Favoriten, mit Moran Vermeulen aber nur ein Profi aus dem Team Vorarlberg. „Kurz vor der Zieldurchfahrt hat sich nochmals eine Grppe gelöst, da musste ich einiges investieren, um den Anschluss zu halten. Aber ich habe gewusst, da muss ich drin sein, da geht es um alles“, sagte Vermeulen nach dem Rennen.
Mehr trainieren
Der Steirer in Diensten der Rankweiler Equipe von Teamchef Thomas Kofler versteckte sich im Anschluss nicht, machte viel Tempo und konterte zahlreiche Attacken. Es war schließlich auch Vermeulen, der die erste von drei spektakulären Schlussrunden zum Alpencamping Nenzing nutzte, um am Anstieg die Gruppe zu sprengen, sieben Fahrer blieben noch übrig – darunter mit Jaka Primozic (Hrinkow-Advarics) der Sieger des Welser Kirschblütenrennens eine Woche zuvor. Bei der drittletzten Zieldurchfahrt setzten sich Primozic und Vermeulen von der Gruppe ab. Erst am finalen Anstieg schloss der Tscheche Michael Boros (Elkov-Kasper) die Lücke zu den Führenden. Einen Kilomter vor dem Ende stieß auch noch Marco Schrettl (KTM-Cycling Tirol) zum Führungstrio. Die Entscheidung musste im Schlusssprint fallen. Auch diesen eröffnete Vermeulen früh. Vielleicht zu früh, denn Boros zog noch am 25-Jährigen vorbei und holte sich den Sieg beim 12. GP Vorarlberg.
„Der zweite Platz ist okay. Aber ein Sieg wäre schon geil gewesen“, sagte Vermeulen in einer ersten Reaktion. „Er war im Sprint einfach besser als ich. Es war kein taktischer Fehler, sondern die reine Power. Damit kann ich umgehen, jetzt muss ich trainieren. Ein zweites Mal passiert mir das nicht mehr.“
Die Chance auf einen großen Sieg in der Heimat seines Teams bietet sich Vermeulen in zwei Monaten, wenn die Tour of Austria am 2. Juli in Dornbirn gestartet wird. VN-EMJ


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