Scheidung einer einstigen Traumehe

Sport / 09.05.2023 • 23:09 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Im Pokalfinale wird Oliver Glasner ein letztes Mal auf der Bank sitzen.ap
Im Pokalfinale wird Oliver Glasner ein letztes Mal auf der Bank sitzen.ap

Der Abschied von Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt ist nach einer Krisensitzung beschlossene Sache.

Frankfurt Vor 356 Tagen die Krönung in einer magischen Nacht von Sevilla, in nicht einmal vier Wochen das Pokalfinale in Berlin – und doch ist die Zeit von Trainer Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt abgelaufen: Zum Saisonende kommt es in der einstigen Traumehe zur vorzeitigen Scheidung. Das gab der Klub nach „intensiven Gesprächen sowie einer ausführlichen Analyse“ bekannt.

„Wir sind der Auffassung, dass nach all den Spekulationen und auch aufgrund der in den letzten Wochen und Monaten aufgekommenen Unruhe rund um die Trainerpersonalie nun Klarheit in der Zukunftsfrage wesentlich ist, um den Fokus von Trainer und Mannschaft komplett auf die Saisonziele und das Pokalfinale zu richten“, sagte Sportvorstand Markus Krösche nach einem Krisengipfel mit dem 48-Jährigen. Jetzt wolle man „gemeinsam am bestmöglichen Abschied arbeiten“.

Glasner berichtete von „ehrlichen, offenen und fairen Gesprächen“. Er akzeptiere die Entscheidung der Vereinsführung, die „mir plausibel dargelegt wurde“. Es sei aber jetzt nicht der Zeitpunkt für Abschied oder Rückblick, „sondern wir haben noch eine entscheidende Mission vor uns“. Glasner will sich mit einem Pokalsieg gegen RB Leipzig am 3. Juni in Berlin als großer Triumphator verabschieden.

Erste Spekulationen

Die Risse zwischen Glasner und der Führungsetage waren einfach nicht mehr zu kitten – in den vergangen Wochen ist etwas kaputt gegangen. Wollte der Verein im Frühjahr noch schnellstmöglich den Vertrag verlängern, verdichteten sich danach die Zeichen auf Abschied. Das Zeitspiel Glasners kam nicht sonderlich gut an, quasi parallel zum Vertragspoker brach sein Team sportlich ein. In der jüngsten Negativserie wirkte Glasner immer dünnhäutiger, nach der jüngsten Pleite in Hoffenheim zoffte er sich mit einem Journalisten. Es folgte der öffentliche Rüffel von Boss Axel Hellmann.

Über mögliche Nachfolger am Main wie Nagelsmann-Co Dino Toppmöller (42) oder den Salzburger Matthias Jaissle (35) wird bereits fleißig spekuliert.

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