„Lulu“ klopfte am WM-Podest an

Sport / 10.05.2023 • 22:19 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Im kleinen Finale musste sich Lubjana Piovesana (l.) der Ungarin Szofi Ozbas im Golden Score geschlagen geben.GEPA
Im kleinen Finale musste sich Lubjana Piovesana (l.) der Ungarin Szofi Ozbas im Golden Score geschlagen geben.GEPA

Neo-Österreicherin Piovesana landet bei WM auf Rang fünf.

Doha Es war ein fast perfekter Einstand für Lubjana Piovesana bei einem großen Wettkampf für das österreichische Judo-Nationalteam. Die 26-Jährige, die Anfang des Jahres die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt, verpasste bei der Judo-Weltmeisterschaft in Doha (Katar) in der Kategorie bis 63 Kilogramm nur knapp die Medaillen und wurde Fünfte. Im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille lieferte Piovesana der jungen Ungarin Szofi Ozbas einen offenen Schlagabtausch, der in der regulären Kampfzeit allerdings ohne Wertung blieb. Im anschließenden Golden Score, in dem die erste Wertung entscheidet, übernahm Ozbas das Kommando und triumphierte schließlich dank einer späten Wertung. „Die Ungarin ist zwar erst 21 Jahre alt, aber international schon erfahrener. Trotzdem darf ‚Lulu‘ stolz auf ihre Leistung sein“, sagte Cheftrainerin Yvonne Snir-Bönisch über Piovesana.

Olympiasiegerin triumphiert

Piovesana, die in Schwarzach lebt und meist in Linz oder Hohenems traininert, hatte vor der WM in der Weltrangliste nur den 61. Rang belegt, da sie vor dem Nationenwechsel eine zweijährige Wettkampfpause auf höchstem Niveau einlegen musste. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Auslosung für die ehemalige U23-Europameisterin. In der ersten Runde stellte sich ihr die erfahrene US-Amerikanerin Martin Hannah in den Weg, doch Piovesana siegte nach nur 1:23 Minuten Kampfzeit. In der zweiten Runde wartete mit der Weltranglistensechsten Katharina Haecker eine der Mitfavoritinnen auf den WM-Titel. Doch Piovesana überraschte die Australierin und schickte sie mit einem spektakulären Ura-Nage-Wurf auf die Matte.

Erst im Halbfinale kam das Aus. Dort traf sie bei ihrer ersten Weltmeisterschaft in der Allgemeinen Klasse auf die französische Olympiasiegerin von 2021 und fünffache Weltmeisterin Clarisse Agbegnenou, die im Finale auch die Slowenin Andreja Leski bezwang und ihren sechsten Titel einfuhr.

Piovesana, die von ihren Trainingskollegen und Freunden „Lulu“ genannt wird, wird in der Weltrangliste einen großen Schritt nach vorne machen, die gebürtige Britin peilt eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr an. VN-EMJ

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