Altachs besondere Konstellation

Sport / 16.05.2023 • 21:48 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Kampf um jeden Zentimeter. Das erwartet sich Alfred Tatar im Abstiegsduell zwischen Ried und Altach.gepa
Kampf um jeden Zentimeter. Das erwartet sich Alfred Tatar im Abstiegsduell zwischen Ried und Altach.gepa

Sky-Experte Alfred Tatar (59) sieht vor dem Abstiegsschlager die Rieder im Vorteil.

Schwarzach Irgendwie versteht Alfred Tatar die Auftritte des Cashpoint SCR Altach derzeit nicht. „Ich vermisse den Funken, ich vermisse einen Leader in der Mannschaft“, sagt der 59-Jährige im Gespräch mit den VN. Und der gebürtige Niederösterreicher weiß genau, warum: „Man kann ein Spiel verlieren, aber die Art und Weise ist mir derzeit einfach zu wenig.“ Dennoch will Tatar vor dem möglicherweise ultimativen Abstiegsduell in dieser Saison, am Freitag in Ried, nicht von einem „Schicksalsspiel“ sprechen. „Schicksal ist etwas, das sich dem eigenen Willen entzieht, es passiert.“ In Ried jedoch können, so Tatar, die Spieler beider Mannschaften etwas für das Spiel tun, also selbst bestimmen, in welche Richtung es gehen soll.

Vorteil Ried

Erst vor wenigen Tagen hatte Tatar erklärt, dass er derzeit die Vorteile bei Ried sieht. „Sie haben mit Samuel Sahin-Radlinger einen der besten Torhüter in der Liga, und sie haben mit Seifedin Chabbi einen Stürmer, der wieder trifft.“ Zusätzlich, so glaubt er, werde der in letzter Sekunde verpasste Sieg in Innsbruck für zusätzliche Motivation sorgen. „Ich erwarte mir eine Jetzt-erst-recht-Stimmung.“

Die Konstellation sieht er hingegen als das große Plus für Altach. „Weil sie in der Tabelle das Sternle haben, weil sie die günstigere Auslosung haben.“ Das, so Tatar, komme jedoch erst dann zum Tragen, wenn Altach ein Sieg in Ried gelingt. Dagegen sprechen im Moment einfach die Auftritte auf dem Platz. „So präsentiert man sich nicht, wenn man gegen den Abstieg kämpft. Mir fehlt bei den Spielern einfach der Wille, etwas bewegen zu wollen. Mit einer Ausnahme. Atdhe Nuhiu möchte ich bewusst herausnehmen. Er hat verstanden, was Abstiegskampf ist.“

Dabei stehe nicht nur für den Verein, sondern auch für jeden Kicker viel auf dem Spiel. „Es geht um deren aller Zukunft. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie schwer sich Mannschaften tun, wieder den Aufstieg aus der 2. Liga zu schaffen.“ Deshalb glaube er, dass das Momentum für Ried spreche, andererseits ist er sich sicher: „Wenn Altach das Spiel gewinnt, so bleiben sie zu 99 Prozent in der Liga.“

Altachs Motto steht

Im Lager der Altacher konzentriert sich derzeit alles auf die Partie im Innviertel. Das Motto ist vorgegeben: Alles für die zehnte Bundes­ligasaison in Folge. Zumindest der Unterstützung der Fans dürfen sich die Spieler sicher sein. Mehr als 300 Anhänger werden am Freitag im Stadion sein und Rückkehrer Lukas Jäger und Co. stimmgewaltig unterstützen. Möglicherweise tun sich die Rheindörfler derzeit ja auswärts ein wenig leichter, zumal der ganz große Druck des Gewinnens ja auf Seiten der Hausherren liegt.

Bemerkenswert vor dem Showdown am Freitag: Ried erzielte zuletzt fünf Unentschieden, Alt­ach deren drei, verlor aber zwei der letzten fünf Spiele. Ried gelangen in den fünf Partien neun Tore bei neun Gegentreffern. Altach traf im gleichen Zeitraum nur dreimal ins gegnerische Tor, kassierte aber auch nur drei Gegentore. VN-cha

„Wenn Altach das Spiel in Ried gewinnt, bleiben sie zu 99 Prozent in der Liga.“

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